Antwort auf: 2018: Jazzgigs, -konzerte & -festivals

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Ich habe den Abend mit dem Sun Ra Arkestra vor allem atmosphärisch erlebt.

Ob da wer, wann oder wo ein Solo spielte, darauf habe ich kaum geachtet. Das Arkestra swingte einfach wunderbar und Soli waren offenbar so platziert und gestaltet, dass sie an den richtigen Stellen Höhepunkte setzten. Das Arkestra klang wie eine etwas duschgeknallte Swing-Band, die immer drohte aus den Fugen zu geraten aber dann irgendwie noch so gerade die Kurve kriegte. Und natürlich war das auch eine tolle Show! Tara Middleton tupfte am Ende Marshall Allen mit einem Handtuch den Schweiß vom Gesicht.

Wenn man es gar nicht mehr bewusst wahrnimmt, warum da was gemacht wird, dann ist das perfekt! Was nicht heißt, dass das bewusste Wahrnehmen nicht auch schön sein kann.

Ich hatte mich erst kurz vorher entschieden, überhaupt zum Arkestra zu gehen. Mein letztes Erlebnis im Festsaal Kreuzberg mit einem Jazzveteranen fand ich traurig, sowas wollte ich nicht nochmal erleben. Am Samstag kam ich dann auch noch etwa 10 Minuten zu spät, da wider Erwarten einigermaßen pünktlich angefangen wurde. War aber gar nicht schlimm, denn ich kam schnell gut in die Musik rein. Nach der Pause stand ich mit @vorgarten + Freund ganz nah vor der Bühne. Die Atmosphäre im Saal war sehr entspannt, ein sowohl jung / alt als auch m / w sehr gemischtes Publikum, das gemeinsam große Freude hatte. Man sah nur noch glückliche Gesichter.

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)