Antwort auf: Das beste Debüt-Album der 80er

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wahr

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mr-prokosch…Mir scheint aber die Ästhetik die sich in den Anfängen schon in den späten 70ern auszuprägen begann & die man dann als Signatur der 80er empfinden konnte & die, das erscheint mir das wichtigste zu sein, durchaus einen Drang zur Regelpoetik ausgebildet hat. Über sehr heterogene Musikmilieus & Kunstmilieus (Film, bildende Kunst, etc.) gibt es gemeinsame Formideen (Knappheit, Prägnanz, Hang zur Oberfläche als Stilmittel -etwas kursorisch & oberflächlich formuliert).

die gemeinsame formidee, die sich bis in den anfang der 80er jahre ausgebildet hatte, hatte wirklich etwas befreiendes. was ein bisschen widersprüchlich scheint, weil es ja eine idee größerer strenge war. aber es war eben einerseits eine antwort auf die kommerzielle totalverwertung schwitzender rockgefühle und ihrer nachgänger und andererseits ein spiegel der selbstwahrnehmung als reine kauforientiert zu funktionierende oberfläche, die nur soviel wert war wie das deo, das man auftrug – um mal frei mit poly styrene zu sprechen. dass damals viele männer gar kein deo auftrugen, lasse ich als gegenargument nicht gelten (und das meinte ich auch nicht mit strenge! :) ).

mr-prokoschDie späten 80er führen dann eher zu einer ästhetischen Inselbildung, wie sie letzten Endes die Popkultur bis heute prägen. Man kann das nicht unbedingt bewerten; ich hege aber eine starke Sympathie für Versuche starker Formbildungen, vl. weil das inzwischen natürlich ein hoffnungsloses Unterfangen ist (möglicherweise auch zu Recht). Nicht zuletzt hatten sich die Mittel & Formen auch innerhalb kürzester Zeit verbraucht.

ich hege ebenfalls eine sympathie für neue formen. ich halte ihre bildung nicht für ein hoffnungsloses unterfangen. man sollte sich nur nicht einbilden, damit geld zu verdienen oder irgendwie flächendeckend bekannt zu werden. dann können sich solch völlig eigenständige typen wie z.b. die sun city girls oder cecil taylor entwickeln.