Antwort auf: Gustav Mahler

#10462009  | PERMALINK

gruenschnabel

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clasjaz
Die Diametralität – ab und in der Sechsten beginnt Mahler zu zweifeln an einer „Auflösung“, wäre das zu viel gesagt?

Ich überblicke das Ganze zu wenig, werde dieser Frage in Zukunft aber sicher weiter nachspüren.

clasjaz Man muss ja immer zu einem Ende kommen, fängt halt wieder an usw., aber für den Moment muss man das Abbrechen und Nicht-Auflösen-Können zu einem Ende bringen. Der Schlusssatz der Sechsten macht wenig Hehl aus dieser Schwierigkeit, die Frage nach zwei oder drei Hämmern ist zwar albern, aber nur zwei finde ich strenger gedacht. Was man offenlässt, kann wenigstens weitergehen.

Das Ende der Sechsten weckt zumindest in mir wenig Zweifel, da die Vernichtung hier für meine Begriffe recht gründlich gewütet hat. Der gestrichene dritte Hammerschlag ist dafür wohl abseits seiner symbolisch-anschaulichen Funktion sogar noch ein innermusikalisches Indiz: Zu Beginn der Coda bedurfte es seiner nicht mehr, der Vernichtungsprozess ist hier bereits unaufhaltsam. Und insofern sehe ich in der nachträglichen Streichung ebenfalls einen Aspekt der Strenge – einer Art puristischer Strenge. (Wurde erst vor Kurzem gewahr, dass vor der Uraufführung sogar noch insgesamt fünf Hammerschläge notiert waren.)

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