Antwort auf: Gustav Mahler

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gruenschnabel Ich selbst habe nach eurem ersten Austausch hier stark an die Sechste gedacht, in der Mahler ebenfalls dem Marsch eine zentrale Rolle zuweist – und die Herdenglocken im ersten Satz waren da gedanklich mein Pendant zum Adagietto. Du, clasjaz, sprachst ja von Ironie im Sinne eines Vorbehaltlichen. Adagietto und Herdenglocken haben das beide. Nur findet Mahler in der 5. Sinfonie eine fast diametrale „Auflösung“ des Vorbehalts im Vergleich zur Sechsten.

Die Sechste liegt sehr nah. Dass die Herdenglocken ins Adagietto passen (würden), das stimmt wohl auch. Verschiedene Klänge, aber im Rhythmus, im Marsch ähnlich. Und das steckt sogar im Adagietto, das finde ich interessant, danke.

Die Diametralität – ab und in der Sechsten beginnt Mahler zu zweifeln an einer „Auflösung“, wäre das zu viel gesagt? Man muss ja immer zu einem Ende kommen, fängt halt wieder an usw., aber für den Moment muss man das Abbrechen und Nicht-Auflösen-Können zu einem Ende bringen. Der Schlusssatz der Sechsten macht wenig Hehl aus dieser Schwierigkeit, die Frage nach zwei oder drei Hämmern ist zwar albern, aber nur zwei finde ich strenger gedacht. Was man offenlässt, kann wenigstens weitergehen.

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