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gruenschnabel

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mozza

gruenschnabel

clasjazDas Buch von Schuster kenne ich nicht. Gegen ältere – zumal um 1900, mehr oder weniger, ausgearbeitete Gedanken zur Psychologie der Kunst habe ich nichts; ich bin nicht sicher, ob in Deinen Worten eine Abneigung anklingt.

Nein, überhaupt keine Abneigung. Es ist leider Schuster, nicht das Thema. Ausgerechnet im Kapitel „Psychoanalyse und Kunstwirkung“ habe ich bei ihm die Segel gestrichen – nichts Neues, stattdessen viel Bekanntes oberflächlich abgearbeitet.

Bist du Psychoanalytiker und / oder Kunsthistoriker, oder wie kommt es, dass du derart bewandert bist in der Materie „Psychoanalyse und Kunstwirkung“? Oder ist das Buch von Schuster eine Aneinanderreihung von Gemeinplätzen?

Ich bin völliger Laie. Aber Schuster grast im Eiltempo ein paar der wichtigen Aspekte z.B. zu Freud ab, ohne neue Erkenntnisse zu gewinnen. Diesen ganzen Kram zu Traumdeutung, Verdrängungssymbolik usw. muss ich nicht von Schuster lesen, wenn Schuster mir nichts zu sagen hat. Dann würde ich – clasjaz hat’s ja angedeutet, um 1900 gab es ganz sicher viel Lesenswertes zum Thema ‚Kunstpsychologie‘ – eher Freud selbst lesen. Zudem: Schuster äußert sich manchmal in Kürzestform zu bestimmten Bildbeispielen. Dabei sind seine Analyseergebnisse aber nicht nur kurz und oberflächlich, sondern aus meiner Sicht auch fragwürdig spekulativ. Das Buch könnte heißen: „Was andere sagen, wodurch Bilder eventuell bestimmte Wirkungen hervorrufen“ – na ja, bis ca. Seite 70 oder so jedenfalls. Die Surrealisten hatte ich ja auch noch am Wickel.

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