Antwort auf: 2017 – Erwartungen und erste Eindrücke…

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bullitt

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harry-ragDas nehme ich anders wahr. Die meisten Künstler aus den Top 100 sind durchaus geläufig, wenn auch nicht gerade das spezielle Album. Bekannt sind immer noch die Künstler, die über starke Vertriebe weltweit veröffentlichen. Da hätte ich erwartet, dass YouTube/Soundcloud/Bandcamp/etc. mehr Einfluss haben würden. Aber vielleicht kommt das ja noch.

Gab neulich ein nettes Quiz bei Schulz und Böhmermann zum Thema Geläufigkeit aktueller Chart-Hits. Es saßen selbst nur Musiker in der Runde, die buzzern mussten, wenn sie was erkannten. Das Ergebnis war einigermaßen erschütternd. Untertitel der Sendung passt auch ganz gut: „…Bevor es durch die vermarktende Branche zu einer Nestlesierung der Musik weltweit kam, diente sie vornehmlich zur Definition des Ichs und der Abgrenzung gegenüber anderen…“ Nestlesierung finde ich eine prima Umschreibung der aktuellen Situation.

Serien guckt jeder. Und im Herzen ihres Daseins sind alle diese Serien Krimis oder Soaps. Womit wir wieder beim Tatort oder der Schwarzwaldklinik wären. Wieder hat sich nur die Übertragungsart modernisiert, der Stoff bleibt der gleiche. Keine Individualisierung in Sicht. Höchstens eine Zersplitterung.

Es hat sich nicht nur die Übertragungsart modernisiert, es gibt viel mehr Inhalte. Die Kunstformen an sich mögen die gleichen geblieben sein, aber das nutzt einem im Austausch ja auch nichts.  Wenn ich Narcos schaue und meine gegenüber Game Of Thrones, kann ja nicht der gemeinsame Nenner sein, dass wie beide eine Serie schauen.

rockart

dengel Geht dadurch nicht ein Stück Lebensqualität verloren?

Ja, bestimmt. Aus der Sicht der älteren Generationen auf jeden Fall. Die Jüngeren merken das vielleicht gar nicht so, die behaupten eventuell sogar, dass wir die Verteter der älteren Generation damals eine schlechtere Lebensqualität hatten, aus welchem Grund auch immer? Was, ihr hattet kein W-Lan? Wie habt ihr überlebt?

Ich denke, dass z.B. das ganze Vinyl-Ding vor allem dazu dient, sich „künstlich“ wieder eine Wertschätzung für Musik zurückzuholen, die durch die sich veränderten Rezeptionsbedingungen sukzessive verloren gegangen ist. Millennials, die die nie hatten, können sie auch nicht vermissen.

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