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Anonym
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chocolate-milk
themagneticfield Was sagst du denn zu Benjamin Clementine @chocolate-milk? Du warst ja gerade nicht anwesend, als @sokrates und ich unsere Stellungnahme abgaben…
Ohne es jemandem madig machen zu wollen, mir persönlich ist „I Tell a Fly“ zu abstrakt, auch zu wirr. Es gibt keinen Track bei dem ich nicht die Flucht ergreifen möchte. Dieser irre Gesang. Mit Genuss hat das für mich nichts mehr zu tun. Habe noch nie Musik gehört, von der ich mich so gequält gefühlt habe. Dann doch „lieber“ noch Scott Walkers „The Drift“, der ließ einem wenigstens zwischendurch noch Raum zum Durchatmen. Die einzelnen Songs sind so vollgestopft, dass ich das eigentliche Wesen des jeweiligen Songs gar nicht mehr wahrnehme. Ich glaube aber auch, das soll man vielleicht auch gar nicht. Das Ziel war vermutlich genau das was ich hier höre: Aktrakter, wirrer Irrsinn (wie sagt wiki so schön: Avant-garde music). Bin in diesem Fall einfach nicht die richtige Zielgruppe. Leute die The Drift lieben mögen es sicherlich sehr. Clementines Debütalbum halte ich aber weiterhin für eines der stärksten Alben der letzten Jahrzehnte.
Ich kann das nicht nachvollziehen. Vor allem sehe (und höre) ich bei weitem nicht diesen gewaltigen Unterschied zwischen beiden Alben von Benjamin Clementine. Wenn ich mich überhaupt für eines entscheiden müsste, dann ist für mich „I tell a Fly“ eher das bessere der beiden Werke, aber ich gebe beiden ****1/2. Einem Künstler als Ziel „abstrakten, wirren Irrsinn“ vorzuwerfen, finde ich absurd, eigentlich unverschämt und auf jeden Fall verstaubt konservativ. „I tell a Fly“ ist für mich künstlerisch das interessanteste und intelligenteste Album des Jahres, ein sehr kluger Beitrag angesichts der Inhumanität und des Irrsinns in unserer Welt aktuell.
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