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Stimme des Lichts – Delaunay, Apollinaire und der Orphismus
Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen/Rhein
2.12.2017-2.4.2018
Ergründet mit seinen Hängungen den Begriff Orphismus, der um 1912 aus dem orphischen Kubismus hervorging und auf den französisch-italienischen Dichter und Kunstkritiker Guillaume Apollinaire zurückgeht. Unter Orphismus versteht man eine damalige Avantgarde, die sich von realistischen Darstellungen in der Malerei löste, in einer Befreiung und Überwindung, und eine Abstraktion etablierte. Fernab der visuellen Wirklichkeit, sondern aus dem Innenleben eines Malers entstanden. Um den Kubismus von Pablo Picasso und Georges Braque weiterzudenken und weiterzuentwickeln. Durch einen Mix aus Kubismus, Futurismus und Expressionismus. Auf der Suche nach einem ungegenständlichen Ausdruck, als Erneuerung der Kunst. Der Begriff „Orphismus“ wiederum gründet in dem Gedichtzyklus „Bestiarium oder das Gefolge des Orpheus“ von Lyriker Guillaume Apollinaire. Zu sehen sind im Wilhelm-Hack-Museum daher Gemälde von Robert und Sonia Delaunay, Wassily Kandinsky, Paul Klee und August Macke.
In einer Stunde war ich durch, gibt keinen Audioguide und bloß wenige Textwände. Dafür aber fünf stapelweise kostenlos ausliegende „Zeitungs-Seiten“, die die Schau prägnant zusammenfassen. Eine Etage höher, als Teil der Dauerausstellung und nicht zur Sonderschau gehörend, hängen aktuell darüber hinaus ein paar Plakate des bekannten Heidelberger Plakatdesigners und ehemaligen Politprovokateurs Klaus Staeck, der bis 2015 ehrenamtlicher Präsident der Akademie der Künste in Berlin war (Staeck wird nächstes Jahr am 28. Februar seinen 80. Geburtstag feiern).
Hätte mir in der Sonderausstellung etwas ausführlichere Informationen zur Synthese von Kunst und Naturwissenschaft gewünscht. Wenigstens setzen sich die ausliegenden Zeitungs-Seiten tiefer mit diesem Aspekt auseinander, etwa von der (in Teilen längst überholten) Farbenlehre von Johann Wolfgang von Goethe ausgehend. „Er leitete die Harmonie der Farben aus einem Disput von Hell und Dunkel ab, was symbolische und metaphysische Wirkungen einschließt“, liest man auf Blatt 3 der Zeitungs-Seiten. Oder Goethe gegenüberstehend Isaac Newton mit seinen bahnbrechenden Theorien zum weißen Tageslicht, das sich aus einem Spektrum an Farben frequenzreich zusammensetzt und aufspalten lässt. Wäre dem Titel der Ausstellung noch gerechter geworden.
Die Außenfassade des Wilhelm-Hack-Museums in Ludwigshafen am Rhein (schräg gegenüber dem Pfalzbau-Theater) ziert seit 1980 eine bunte Keramikwand des spanischen Künstlers Joan Miró
Blick in die Sonderausstellung
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