Antwort auf: Morrissey – Low In High School (17.11.2017)

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firecracker

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Z.B. daran, dass im Print-Interview steht, er würde das Geschehen im Schlachthof mit dem Holocaust vergleichen. Fragwürdig, mag sein. Im Gespräch liefert er immerhin eine lange sachliche Erklärung, im Artikel fällt sie weg. (Wohl zu sachlich.)

Er hat sich zu vielen Dingen außerhalb der skandalträchtigen geäußert. Davon ist kaum die Rede im Artikel.

Und es wird halt deutlich, dass manche Fragen einfach dämlich und albern sind. Verschenkte Chancen. Warum fragt sie nicht: Ist es die Aufgabe von Politik, den Menschen Fleischverzehr zu verbieten? Wäre es nicht besser, wenn Menschen aus Überzeugung handeln würden? Was wäre eine Alternative zur Demokratie (als er sagt, er hätte noch nie gewählt)? Stattdessen fragt sie, ob er Trump per Knopfdruck vernichten würde, was er mit den ganzen Tieren, die zur Schlachtung vorgesehen sind, machen würde – ob er will, dass die freigelassen werden und was dann passieren würde.

Oder ob er von Nachrichten generell spricht. Fragen tut sie, ob er will, dass wir die Tage im Bett verbringen. (Wo die Antwort darauf im Song fällt: Be good to yourself for once) Zählt(e) er Boris Johnson nicht zur „political elite“?

Dann erzählt sie, Wire hätten gesagt, alle Musik heute klänge gleich. Wer will so etwas hören? Oder lesen? (Fiel dann ja auch weg in der Print-Fassung.)

Das ist so das, was mir spontan einfällt.

herr-rossiMorrissey redete sich gar nicht in Rage, im Gegenteil, er lehnte sich offenkundig gedanklich im Ohrensessel zurück und ließ die offenkundig noch nicht sehr erfahrene, aber umso enthusiastischere Zuhörerin gerne entspannt an seinem Gedankenschatz teilhaben, bis hin zum Rat, sie solle doch ruhig auf ihr Deutschsein stolz sein, was bei ihm irgendwie onkelhaft-aufmunternd klingt.

Ich finde das klang eher resigniert. Reine Interpretation natürlich.

zuletzt geändert von firecracker

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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)