Antwort auf: Roger Waters

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herr-rossi
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@ pink-nice3: Dieser Vorwurf greift schlicht zu kurz. Wer nur über die Verfehlungen einer Seite in diesem jahrzehntelangen Konflikt sprechen will, der ist nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. Zumal wenn man, wie Waters, nicht nur einfach seine Meinung kundtut, sondern auch politisch agiert, Boykottforderungen unterstützt und Künstlerkollegen mit einer anderen Auffassung unter Druck setzt. Er spricht in seinem Statement davon, dass ihn die Begegnung mit Holocaust-Überlebenden geprägt hat und dass seine Schwiegertochter und Enkel Juden sind. Das macht es eigentlich noch unverständlicher, dass er völlig blind für die Situation Israels zu sein scheint und er sich seit seinem „Damaskus-Erlebnis“ zum Parteigänger einer Seite gemacht hat.

Die Bildsprache des Schweins und der Religionssymbole, die er gleichsetzt mit den Symbolen des modernen Kapitalismus, zeigt zudem eine völlige Blindheit und Respektlosigkeit gegenüber den kulturellen Traditionen und Identitäten *aller* Menschen, für die Israel/Palästina kein Land wie jedes andere ist. Das gilt ja für Moslems und Christen genauso wie für Juden. Die symbolisch angedeutete Zerstörung dieser Traditionen soll den Frieden bringen? Ernsthaft?

Nebenbei bemerkt muss die geschmacklose Schweinesymbolik doch auch all denen quer runtergehen, die unsere industrialisierte Ausbeutung gerade dieses Tiers anprangern @irrlicht. Ich kann an dieser Symbolik überhaupt nichts playful finden, wie Waters meint.

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