Antwort auf: James Brown

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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bullschuetzGanz allein bist Du nicht mit dem Urteil. Ich war, zumal nach all den Vorabhymnen, auch etwas enttäuscht. Beim Lesen habe ich mir überlegt, ob es aus verschiedenen journalistischen Arbeiten zusammengestückelt war. Das Kapitel über PeeWee Ellis ist toll, aber dann gibt es wieder Passagen, bei denen man sich fragt: Hat er mit diesen Leuten bloß gesprochen, weil er andere nicht gekriegt hat? Irritierend auch der sehr lässige, bisweilen nachgerade pfuschig laxe Umgang mit Datierungen und Fakten. Und der Streit ums Erbe ist überproportioniert. Und die komische Gruselgeschichte mit dem Verwandten, die mehr von McBride handelt als von Brown – wozu soll die letztlich gut sein? Und … Ach, jede Menge Einwände. Sicher nicht das amtliche Buch, das man lesen sollte, wenn man sich über JB kundig machen will, wenngleich als Ergänzung brauchbar.

Thx, @bullschuetz für Deine Einschätzung. Du hast das Buch offenbar recht ähnlich gelesen wie ich. Eigenartig, dass die allermeisten Pressestimmen trotz dieser offensichtlichen Defizite des Buches zu einer völlig anderen Einschätzung kommen. Und die Leser scheinen das auch größtenteils völlig zu übersehen. Manchmal dachte ich, warum hat da der Lektor nicht eingegriffen?

Das Kapitel mit Pee Wee Ellis muss ich noch mal lesen. Zwischenzeitlich sank beim Lesen mein Aufmerkksamkeitspegel, so dass ich inzwischen schon wieder einiges vergessen habe.

@gypsy-tail-wind: Wäre schön, wenn es eine gute deutschsprachige Übersetzung von THE ONE gäbe, die man unkompliziert im Buchhandel findet. Mal schauen, vielleicht gibt es irgendwo wenigstens das englischsprachige Original. Interessieren würde es mich schon, denn JB ist sicher eine der interessantesten Figuren der – nicht nur schwarzen – Popkultur

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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)