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der-hofacker..Deshalb muss man sich als Nachgeborener aber heute nicht aufs hohe Ross setzen und den Moralrichter spielen. Heute weiß man über die Vorgänge erheblich mehr als damals, wo man sich die Fakten zwischen jeder Menge Hetze von links und rechts und noch mehr wilden Gerüchten zusammensuchen musste. Da gab es noch keine Dokus und schlauen Bücher zum Thema. Und der Geschichtsunterricht endete in der Regel bei Bismarck…
Nee, mein Geschichtsunterricht endete mit 1945. 12 Jahre 1000-jähriges Reich wurde dafür gefühlte 4 Schuljahre hintereinander durchgekaut. Was wir überhaupt nicht lernen mußten, war, daß der Mord an Unschuldigen inakzeptabel ist und bleibt.
Und daß die RAF seit 1971 gemordet hat, war auch schon damals bekannt. Da genügte einmal Tagesschau gucken. Solange man sich nicht in linken Revolutionsfantasien ergab, war das eigentlich ziemlich eindeutig. Was ich eigentlich sagen will, es gab auch die andere Seite unter den jungen Menschen, die die RAF damals schon verabscheut haben (ich kann mich sogar noch an eine Schülerdemo gegen die RAF an meinem Gymnasium erinnern). Euch (inzwischen) 60+ern steht nicht die alleinige Deutungshoheit zu, nur weil ihr Euch damals auf der richtigen Seite wähntet und ach so uninformiert wart. Da bleibe ich auf meinem vermeintlich hohen Ross. Übrigens ist dieses Zeitzeugen Ross nicht minder hoch und ein beliebtes Totschlagargument, um mit sich ins Reine zu kommen und die Jüngeren für dumm zu verkaufen.
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