Antwort auf: Der "Tatort"

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pheebee
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Allgemein gesagt, ein Mord rechtfertigt sich nicht dadurch, dass der Ermordete selbst auch vielleicht mal ein Mörder gewesen ist. Der Wahn der 1. RAF Generation richtete sich gegen eine Tätergeneration, aber ihre Opfer waren am Ende Unbeteiligte. Deshalb waren sie schäbige Verbrecher und dafür saßen sie im Knast. Ich hab auch diese ganzen Bücher gelesen und Dokus und Halbdokus gesehen und gegen die Mord- und Isolationstheorie spricht eigentlich am meisten, dass dieses sog. Hochsicherheitsgefängnis in Stammheim ein ziemlich chaotischer Laden gewesen sein muss, mit einer weitgehend überforderten Justiz.

Den Tatort gestern fand ich ganz gut, allerdings fand ich die Lannert-Vita in dem Zusammenhang etwas weit hergeholt. Da hat man sich für meinen Geschmack etwas zu sehr beim Lebenslauf von Peter-Jürgen Boock bedient, der aber auch noch mal ein paar Jahre älter ist, als Müller und erst recht Filmfigur Lannert, wenn man die genannten fiktiven Lebensdaten miteinbezieht.

Ansonsten wurde das Ganze von Regisseur und Co-Autor Graf in der für ihn bekannten Art professionell in Szene gesetzt.

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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.