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Die legendären Cocteau Twins.
Zum einen gibt es recht harte, aber im Drumherum teilweise versinkende Beats, und viele, viele Gitarren-Riffs, die dermaßen ambiente, verträumte Soundwälle aufwerfen, daß man ein wenig die Orientierung zu verlieren scheint, und wenn dann Elizabeth Frazer’s feengleiche Vocals über allem zu schweben scheinen wie eine Engelserscheinung (man versteht schlichtweg kein Wort der Texte!), dann ist man rettungslos verloren in diesen merkwürdigen esoterischen Sound-Schwaden, in dieser stellenweise sinnlos gewordenen Anhäufung von Sinnhaftigkeit. Eigentlich eine hervorragende Musik, aber leider gibt es immer auch ein paar etwas mindere Stücke und Stellen, wo ihre Konzepte in Pathos ausufern, und die man dann auch gerne überschlägt.
Gegenüber den Vorgänger-Longplayern haben sich die Cocteau Twins später dann mental etwas erholt. Die Gitarren-Wände sind nicht mehr ganz so drückend-melancholisch, auch die Stimme von Liz Frazer wirkt aufmüpfiger und nicht mehr so übertrieben zurückgezogen-weinerlich, gelegentlich wagt man sogar einen dezent-funkigen Beat („Pitch The Baby“). Leider ging das auch auf Kosten der Intensität der Musik der Cocteau Twins.
Dennoch ein einzigartig kühler Sound:
Zu mittel-langsamen zaghaften (Schlagzeug-)Beats gibt es die erwähnten Gitarren-Kaskaden, die sich aber niemals in den Vordergrund drängen, sondern dezent bleiben, während darüber die Stimme der Sängerin zu schweben scheint wie in einem idyllischen Traumland, gelegentliche Keyboard-Sequenzen runden das Ganze ab. Sollte eigentlich jeder halbwegs Interessierte mal gehört haben – z.B. „Treasure“ aus dem Jahre 1984.
Wenn man sich mal so richtig in Depressionen eingraben will, sicherlich die richtige Musik.
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