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Album des Monats September 2017
The Flamin’ Groovies – Fantastic Plastic (LP, Premium Otis Recordings)
Besetzung:
Chris Wilson – guitar, vocals
Cyril Jordan – guitar, vocals
George Alexander – bass
Victor Penalosa – drums
Trackliste:
A1 What The Hell’s Goin‘ On 4:45
A2 End Of The World 3:54
A3 Don’t Talk To Strangers 3:04
A4 Let Me Rock 3:55
A5 She Loves Me 2:35
A6 I Want You Bad 2:55
B1 Crazy Mama 3:01
B2 Lonely Hearts 2:59
B3 Just Like A Hurricane 3:04
B4 Fallen Star 3:10
B5 I’d Rather Spend My Time With You 2:23
B6 Cryin‘ Shame 4:02
„What The Hell’s Going On?“ Das könnte man auch fragen, wenn man diese LP so hört. Ungläubiges Staunen und dann sehr schnell überschwängliche Begeisterung erfasst mich beim Hören der Platte. Der Opener der LP bringt es auf den Punkt. Was man vielleicht nicht mehr für möglich hielt, nach der letztjährigen Single „Crazy Macy“ und den vereinzelten Gigs u.a. in London und in Hamburg dann aber doch zu hoffen wagte, das ist nun eingetreten. The Flamin‘ Groovies, diese legendäre vor einem halben Jahrhundert in Kalifornien gegründete großartige Power Pop und Rock’n’Roll Band, eine der besten aller Zeiten, hat sich in annährend originaler Besetzung wieder zusammen gefunden und eine neue Platte aufgenommen. Cyril Jordan und Chris Wilson spielen wieder zusammen. Und sie haben auch die meisten der Songs auf dieser Platte gemeinsam geschrieben. Vor 37 Jahren hatte Wilson die Band verlassen. Das letzte reguläre Album der Groovies erschien 1993. Doch nun sind nicht nur Jordan und Wilson wieder vereint, auch der langjährige Bassist George Alexander ist mit von der Partie. Als Schlagzeuger konnte Victor Penalosa gewonnen werden, der in den 90ern bei kalifornischen Power Pop und Surf Bands seine Sporen verdiente. Und gelegentlich hilft Alec Palao am Bass aus. Ein Mann den man vor allem als Archivar und gründlichen Forscher in Sachen Garage Rock und Pop aber auch weit darüber hinaus kennt. Die beiden einzigen Coverversionen hier sind mit bedacht gewählt. Da ist zunächst „Don’t Talk To Strangers“ (The Beau Brummels), das hier mit typischen Rickenbacker Jangle vorgetragen wird. „I Want You Bad“ (NRBQ) wird hier als Power Pop Hymne interpretiert. Das eher Rockabilly orientierte „Crazy Macy“ von der 7“ ist hier auch dabei. Alle anderen Tracks bewegen sich stilistisch zwischen den Polen „Teenage Head“ und „Shake Some Action“. D.h. der R&B und Rock’n’Roll liebende Groovies Fan wird genauso bedient wie der mehr an Byrds und Beatles Pop interessierte Anhänger der Band. Sicher, die eben genannten Album Klassiker werden hier nicht übertroffen, doch gibt es dennoch allen Grund zur Freude, und diese aktuelle LP hat durchaus das Zeug dazu, zu den Klassikern aufzuschließen. Die Produktion der Platte orientiert sich natürlich auch am klassischen Groovies Sound mit warmen vollen Bass Klängen und den typischen ebenso warmen Jangle Gitarren. Hier und da gibt es ein sachte angezerrte Gitarre oder auch mal einen verhalten psychedelischen Sound. Die Songs sind allesamt absolut eingängig und Ohrwurm verdächtig. Eine der Platten des Jahres ohne Zweifel! ****1/2
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