Antwort auf: Song des Tages Vol. II

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go1
Gang of One

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irrlicht
Gerade durch den langsamen, schon von dir angesprochenen, Spannungsaufbau entwickelt der Track für mich eine extreme Kraft. Flapsig gesagt: Man hört nach einer halben Minute schon, dass da noch etwas hochkommt. Ich mag auch diesen durchaus aggressiven Unterton.

themagneticfield Die Bezeichnung Popsong ist dann aber sehr weit ausgelegt. (wobei ich es, im Rahmen dessen was Go1 sonst so hört, halbwegs nachvollziehen kann).

Ich wüsste jedenfalls kein Genre, wo ich den Track besser zuordnen könnte. „Fat child“ hat eine klare Message, eine starke Klavier-Grundmelodie, später einen guten Beat, ein griffiges Arrangement, packenden Gesang vor allem auch. Letzterer verhindert vermutlich, dass der Track im Radio auf Heavy rotation angelegt wird, aber so unfassbar weit weg von meinetwegen Kate Nash ist das stellenweise für mich auch nicht.

themagneticfieldMit dem unscharfen Begriff Indie-Pop könnte ich leben, wobei für mich, wenn da Indie mit drin steht, eh meistens kein Pop mehr rauskommt. (…) Mich störte wahrscheinlich auch eher dieses „nach langer Zeit endlich mal wieder ein toller Popsong (oder so ähnlich)“, und dann kommt so was. Für mich ist auch beispielsweise Joanna Newsom (und die mag ich sehr) alles, aber kein Pop. Mit z.B. Lorde hat man doch dieses Jahr gut gesehen, wie Pop, auch abseits des kompletten Mainstreams, gehen kann.

„Nach längerer Zeit mal wieder ein POP-Song, der mir gefällt“ hatte ich geschrieben, weil ich dieses Jahr sonst nur Sachen aus den Bereichen Folk und Singer/Songwriter gepostet hatte. Und „Fat Child“, die großartige Debüt-Single von Before Breakfast, ist Pop, was denn sonst? Die tags auf ihrer Bandcamp-Seite heißen „pop“ und „alternative pop“, und außer „art pop“ würde mir sonst auch nichts Passendes mehr einfallen (beim Stichwort „indie pop“ denke ich an ganz andere Musik, nämlich an Bands wie Talulah Gosh und The Pastels, Bands aus der Independent-Szene der 80er und 90er). Meine Vorlieben in Sachen Pop richten sich eben mehr auf slow burner als auf das Knallige. „Fat Child“ hat aber die Unmittelbarkeit, die guter Pop braucht, und hat mich denn auch gleich beim ersten Hören gepackt (irrlicht hat die Qualitäten des Tracks gut beschrieben).

Bei Joanna Newsom würde ich auch nicht von „Pop“ sprechen, bei Kate Bush aber schon – und Kate Bush gehört tatsächlich zu den Vorbildern von Before Breakfast, zusammen mit Burt Bacharach, Antony and the Johnsons und Marika Hackman. Marikas „My Lover Cindy“ wäre wohl auch mein Pop-Highlight dieses Jahr neben „Fat Child“; ansonsten ist mir nicht viel über den Weg gelaufen, für das ich mich begeistern konnte (von Folk-Pop mal abgesehen). Das neue Austra-Album hat mich enttäuscht; die alten Kiwi-Jangle-Popper The Bats haben ein zwar solides, aber wenig inspirierendes Werk vorgelegt; und Lorde spricht nicht zu mir – das war schon beim Debüt so und hat sich auch mit den Tracks aus dem neuen Album, die ich gehört habe, nicht geändert (ich werd’s aber nochmal mit Lorde versuchen; das Album wird so viel gelobt, da würde ich mir zumindest darüber klar werden wollen, warum ich damit nichts anfangen kann).

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To Hell with Poverty