clauBros, was gibt es denn an neuen Tipps?
Mir macht gerade Rachel Baimans neues Album Shame viel Freude (ihr zweites, glaube ich; das erste habe ich aber nicht gehört). Rachel Baiman kommt aus der Old Time- und Bluegrass-Szene; sie spielt Fiddle, Banjo und Gitarre, singt und schreibt ziemlich gute Songs. Acht davon sind auf dem neuen Album, dazu kommen zwei Coverversionen (darunter eine sehr gelungene von Andy Irvines „Never Tire of the Road“). Stilistisch geht das ungefähr in Richtung Gillian Welch und ist im großen und ganzen eine ruhige Angelegenheit (mit zwei flotteren Tracks zwischendurch). Produziert hat das Album Andrew Marlin von Mandolin Orange, der auch bei allen Songs mitspielt (Emily Frantz ist zwei Mal zu hören).
Hörbeispiele:
https://vimeo.com/218945845
„I Could Have Been Your Lover Too“
„Shame“
Ein Song darüber, sich gerade keine Scham- oder Schuldgefühle einreden zu lassen, wenn man zum Beispiel eine Abtreibung machen lässt, mit der starken Anfangs- und Schlusszeile: „Many times I’ve passed a church, and wished that I believed„. Der biographische Hintergrund wird auf ihrer Homepage erklärt: „While her classmates went to church or temple on Sunday mornings, Baiman attended the Ethical Humanist Society of Greater Chicago, a non-religious community formed around discussions of morality and current events. “That was always a tough one to explain at school” she says with a laugh.“ Allein unter lauter Gläubigen kann ein humanistisch erzogenes Mädchen sich schon mal einsam fühlen.
Ein starker Song ist auch „Let Them Go to Heaven“ (hier in einer alternativen Version):
Die lyrics verwenden Zeilen aus Ishmael Reeds Gedicht „When I Die I Will Go to Jazz“.
Let them go to heaven,
Let them go to hell
If on earth I cannot last
I wanna go to Jazz
Don’t surround me with cherubim
And their curled yellow locks
A place where there’s no vodka on the rocks
Spare me the diet of
Honey and milk
In our high-up 52nd street, I hear voices of the finest silk
What use are angels singing sweet soft hymns?
Here comes jazz to blow away my sins
Wem diese Tracks zusagen, dem empfehle ich noch ihren Auftritt vom 10.09.17 im Kennedy Center in Washington D.C. (mir hat er gut gefallen):
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To Hell with Poverty