Antwort auf: Die Top 30 der eindruckvollsten Konzerte…

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pipe-bowlDann will ich auch mal etwas ausführlicher, nachdem ich manches nochmal vor dem geistigen Auge Revue habe passieren lassen. Daten habe ich anhand von vielen Eintrittskarten, aber auch teils aus dem Netz. Die schmückenden Geschichten ergeben sich aus vielen unvergesslichen Erinnerungen, die Musik und Konzerterlebnisse so häufig mit sich bringen. Ich bin jetzt nicht der total aktive Konzertgänger, teilweise wohl auch der Tatsache geschuldet, dass wir hier im nördlichen Münsterland nicht im Zentrum der Musikwelt leben. Inzwischen aber auch dem Umstand, dass ich mich nicht mehr so leicht aufraffen kann wie früher. Knapp 200 Konzerte sind es nach meinen Erhebungen, die ich seit den mittleren Siebzigern gesehen habe. Die Reihenfolge dieses Rankings kam ein wenig aus dem hohlen Bauch heraus, je nachdem wie mich die Erinnerungen an das Event heute noch bewegten. 3 Festival-Besuche habe ich in das Ranking mal als ein Event mit aufgenommen. 01. Alejandro Escovedo (08.12.2002 / Alte Webschule, Bramsche) Klein (keine 100 Besucher), intim. Escovedo in Geberlaune. Er war bereit für Interaktion mit dem Publikum, erfüllte gerne Wünsche, spielte neben eigenen Songs u.a. „Pale blue eyes“, „Powderfinger“ und „All the young dudes“. . 03. The Go-Betweens (15.05.2003 / Forum, Bielefeld) Ich habe die Go-Betweens mit Grant McLennan gesehen. Darüber bin ich heute noch sehr froh. Eine fantastische Band, die auch live absolut zu überzeugen wusste. Drei Jahre später war McLennan tot und die Band starb mit ihm. Support-Act: Richard Hawley. 04. Leonard Cohen (29.09.2010 / Westfalenhalle, Dortmund) Einer der besten Singer/Songwriter aller Zeiten. Und ich habe sehr lange gebraucht, bis ich ihn live erlebte. Ein Gentleman im besten Sinne des Wortes. 05. R.E.M. (04.02.2005 / Arena, Oberhausen) Auch eine Band, wo ich heute froh bin, dass ich sie live erleben durfte. Die Bühne schien ihr zu Hause. Zumindest an diesem Abend in Oberhausen. Es fing schon damit an, dass die Vorband „The Thrills“ von Michael Stipe höchstpersönlich angesagt und auf die Bühne gebeten wurde. R.E.M. zeigten sich dann auch in Hochform. Am Ende war eine derartige Euphorie auf der Bühne, dass Peter Buck Purzelbäume schlug und Michael Stipe huckepack von der Bühne trug.  07. Deep Purple (24.09.1974 / Münsterlandhalle, Münster) Dieses Konzert führe ich hier auch auf, weil es das erste Konzerterlebnis für mich war. Aber nicht nur. Ich war 14 1/2 Jahre alt, mein Vater fuhr mich und meine zwei Freunde nach Münster und chauffierte uns anschließend wieder nach Hause. Welch ein Erlebnis. Okay, kein Gillan und Glover, stattdessen Coverdale und Hughes. Aber Jon Lord und Ian Paice. Und vor allem Ritchie Blackmore. Wir standen rechts weit vorne. Ritchie direkt vor uns. Und ich meine mich zu erinnern, dass er uns mit Bier übergossen hat und wir darüber sehr glücklich waren. Support-Act: The Sensational Alex Harvey Band. 08. The Black Crowes (03.02.1995 / Live Music Hall, Köln) Ein elektrifizierendes Konzert. Die Robinson-Brüder und auch der Rest der Band in Hochform. Leider flog uns die After Show-Geschichte um die Ohren. Nachdem wir noch ordentlich um die Häuser gezogen waren und uns der Bruder eines Freundes, der dabei war, seine Wohnung zum Übernachten gelassen hatte, flogen wir dort raus, nachdem eine nette Nachbarin den Vermieter informierte, dass sich in der Wohnung ungebetenes Pack breitgemacht hätte und von dem Mieter keine Spur zu sehen wäre. So saßen wir morgens um 6 hackedicht irgendwo in Köln in einer Bäckerei und frühstückten und der Bruder des Freundes musste anschließend ganz schön kämpfen, seine Wohnung nicht zu verlieren. Das Konzerterlebnis bleibt dennoch in bester Erinnerung. 09. Schüttorf-Open Air (26.06.1993 / Schüttorf) Wohl das beste Tages-Festival, an das ich mich erinnere. Wir sahen ab mittags Tragically Hip, Midnight Oil, The Black Crowes und Neil Young (Old Neil übrigens nicht mit Crazy Horse sondern mit Booker T & the M.G’s – großartig!!!). Als das Festival zu Ende schien und schon manche Besucher auf dem Weg nach Hause waren, kündigte man noch einen weiteren, nicht vorher genannten Gig an und es kam Jimmy Barnes auf die Bühne. Und wie der vor nur noch kleinem Publikum abrockte, das hatte eine Art. Er hat uns fertig gemacht. Endgültig! 10. Rory Gallagher (18.08.1984 / Sportzentrum Ost Ibbenbüren) In der Rockcity Ibbtown fand von 1979 bis 1984 jährlich ein Open Air statt. Anfangs im altehrwürdigen Werthmühlenstadion. Später dann im Sportzentrum Ost. Wer kennt es nicht? Das letzte Festival dieser Art wurde vom Stadtjugendring 1984 veranstaltet und nachdem man in den Vorjahren neben lokalen Bands Acts wie Epitaph, Lucifer’s Friends, Grobschnitt, Hermann Brood, Gianna Nanninni oder Ina Deter nach Ibbenbüren holen konnte, waren für 1984 als Hauptacts Herbert Grönemeyer, Lake und Rory Gallagher verpflichtet worden. Rory Gallagher in Ibbenbüren. Man stelle sich das einmal vor. Und ich hatte ein Back Stage-Ticket. Es kam zwar zu keinem persönlichen Kontakt mit einem der großen Helden meiner Jugendzeit, aber ich fühlte mich ihm schon sehr nahe. Leider war das das letzte Event dieser Art in der Rockcity. 11. The Rolling Stones (16.08.1990 / Parkstadion Gelsenkirchen) Drei Mal habe ich die Stones live erleben können/dürfen. Einmal im Rahmen des Schüttorf-Open Air 1995, einmal in Hamburg auf der Trabrennbahn 1998. Das beste Konzert war jedoch mit einigem Abstand das erste 1990 in Gelsenkirchen anlässlich der Urban Jungle-Tour. Wir bekamen neben einigem an Material vom Album „Steel wheels“ u.a. „Tumbling dice“, „Honky Tonk women“, „Paint it black“, „Sympathy for the devil“, „Street fighting man“, „Gimme shelter“ und „Jumpin‘ Jack Flash“ geboten. Support-Act: Dan Reed Network. 12. BAP (16.02.1989 / Halle Münsterland Münster) Es gibt keine Band, die ich so oft live erlebt habe wie die Kölner (8x). Ich habe dieses Konzert ausgewählt, weil es die Band immer ausgezeichnet hat, Sets zu spielen, die immer über 2 Stunden gingen, oftmals weit darüber hinaus. Und in diesem Fall handelte es sich um ein Wiederholungskonzert. Am 13.12.1988 wurde das ursprüngliche Konzert nach gut 1 1/2-Stunden abgebrochen, weil Wolfgang Niedecken erkältet und schlecht bei Stimme war. Manch anderer Act hätte gesagt „Besten Dank, mehr geht nicht.“ Nicht so diese Band: „Wir kommen wieder, ihr kommt wieder und dann gibt es das volle Programm!“ Ich wurde noch nie von einem BAP-Konzert enttäuscht. 13. Robert Plant / Jimmy Page (02.12.1998 / Arena Oberhausen) Ich bedauere es, manche Bands/Künstler nie live erlebt zu haben. Zu diesen gehört zweifellos auch Led Zeppelin. 1998 ergab sich dann die Möglichkeit, die beiden Protagonisten nochmals gemeinsam live auf der Bühne zu sehen. Und es hat sich gelohnt. Es gab kein „Stairway to heaven“. Das war wohl Vorbedingung von Robert Plant, um sich überhaupt mit Jimmy Page nochmals auf die Bühne locken zu lassen. Das Set bestand aus 18 Tracks, davon 13 Led Zep-Tracks, obwohl gerade „Walking into Clarksdale“ promotet werden musste/sollte. Give the people what they want. Es gab Zugaben. Zum Finale „Black dog“. So hatte ich es mir gewünscht.  15. Rory Gallagher (22.09.1978 / Halle Münsterland Münster) Auch Rory Gallagher gehört zu den am häufigsten live erlebten Künstlern. Neben dem Höhepunkt, ihn in der Rockcity live gesehen zu haben, erinnere ich mich auch gerne an das erste Konzert von ihm, welches ich besuchte. Eine Woche später sollte „Photo-Finish“ erscheinen. Sein neuntes Solo-Album. Es war ein sehr rocklastiges Album. Mit seinem ewigen Bassisten Gerry McAvoy und dem Drummer Ted McKenna stellte Rory das Album vor. Wir waren begeistert. „No love lost“ wurde präsentiert. Viel mehr Material gab es damals noch nicht. Es reichte aber allemal für ein fulminantes Konzert.    29. Steve Wynn (04.02.1998 / Gleis 22 Münster) Im Gleis in Münster habe ich auch diverse kleine Konzerte miterlebt. Steve Wynn hat den kleinen Laden gerockt. Da war auch ausnahmsweise egal, dass sich im Gleis immer Leute einfinden, die Eintritt bezahlen, aber nicht wegen der Musik kommen, sondern um zu quatschen. Eine Unsitte, die dort leider auffällig ist. Steve Wynn und seine Band haben das grandios überspielt.

 

Da war ich auch überall. Sachen gibt’s! :-)

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