herr-rossiOb Du persönlich DJing für Musik hältst oder nicht, ist eigentlich egal. Es ist seit 40 Jahren Bestandteil der populären Musikkultur. Wenn Du Dich beispielsweise mit Ornithologie befassen und mit anderen darüber diskutieren wolltest, würdest Du dann auch sagen „Tauben sind keine Vögel für mich, diese ekligen Luftratten, da könnt ihr mir stundenlang etwas anderes erzählen“? Ehe man ein kulturelles Phänomen für sich ablehnt, sollte man erstmal verstanden haben, worum es dabei überhaupt geht, wo es herkommt, was andere Menschen daran begeistert. … Dass Deine Meinung von anderen geteilt wird, heißt nicht viel. Wer pauschal über „die aggressiv-sexistische Note des Rap“ urteilt, zeigt, dass er das Genre nicht in seiner Bandbreite kennt, sondern nur ein paar Klischees aufgeschnappt hat. Wir reden von einem Genre mit einer 40-jährigen Geschichte, mit unendlich vielen Schattierungen, unterschiedlichsten künstlerischen Ansätzen. Es gibt „conscious“ Rap und politischen Rap, Mainstream und Underground, Retro-Acts und Avantgardisten, intellektuelle Eierköpfe und prollige Eierkrauler, Queer Rap und feministische Rapperinnen, es gibt Party-Rap und Gangsta-Attitüden, es gibt Storyteller und empfindsame Seelen und und und. … Und führt eigentlich ein logischer Weg vom kindlichen Mozart-Hören zu erwachsenen Heavy Metal-Neigungen? … Lässt Dein Nickname eigentlich den Rückschluss zu, dass Du Amy Winehouse-Fan bist?
Egal ist es aus meiner Warte nicht, ob ich Rap oder DJing für Musik halte oder nicht. Da ich meine negative Meinung habe, halte ich mich auch nicht in den Rap-Threads etc. dieses Forums auf. Und wenn sowas im Radio oder TV läuft, kann man einfach nur abschalten. Es war also nur reiner Zufall, dass ich mich hier in diesem Chainsmokers-Thread negativ darüber geäußert habe, weil du in deiner Argumentation darauf zu sprechen gekommen bist. Dein Vergleich mit den Tauben hinkt übrigens erheblich, zumal diese nicht nur „Ratten der Lüfte“ sind, sondern auch positive Eigenschaften haben (Brieftauben, Friedenssymbol). Ich bestreite ja gar nicht, dass es sich bei dem Phänomen des Rap um ein Genre handelt, das eine jahrzehntelange Geschichte hinter sich hat, nur ist es eben ein Phänomen des schlechten Geschmacks und eines primitiven Entertainments, das in meinen Augen nichts mit Musik zu tun hat, auch wenn es da noch so viele Unterschattierungen und etliche unmusikalische Fans gibt. Und natürlich gibt es keinen direkten Weg von Mozart zu Heavy Metal, denn auf Heavy Metal stehe ich nicht besonders, eher auf Folk-Rock und Liedermacher. (Meine Äußerung im a-ha-Thread war eher Zufall, weil ich im Netz auf die Heavy Metall-Variante des bekannten a-ha-Songs gestoßen bin und die fetziger als das Original fand, mehr nicht.) Auch mein Nickname ist eher zufällig zustande gekommen, weil ich als Weintrinker das Wortspiel ganz witzig fand.
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