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Nashville West – same
Eine sehr kurzlebige Band verbirgt sich hinter diesem Bandnamen.
Dabei wird man die Namen der Mitglieder sicher gleich mit einem ’Aha-Effekt’ vergleichen, das geht ja eindeutig in Richtung der Byrds:
Clarence White (guitar, vocals)
Gene Parsons (drums, harmonica(?))
Gib Guilbeau (guitar)
Wayne Moore (bass, vocals)
Aber zuvor war es Nashville West, die auch Pionierarbeit leisteten bei der Neugestaltung des Genres Country Rock.
Es reichte leider nur für ein Album, eines, dass einen Liveauftritt aus 1967 widerspiegelt.
Unter anderem hatte sich diese Band entwickelt aus den Castaways und den Kentucky Colonels, und von Sessions für das Label Bakersfield International Productions kannte man sich.
Das war auch jene Zeit, als Parsons und White den String Bender entwickelten, der den Sound der Gitarre verändern sollte. Und gerade White machte sich neben seiner Virtuosität auf der Akustischen mit dieser Innovation für die E-Gitarre einen Namen und kreierte seinen unverwechselbaren Sound.
White setzte der Band letztlich auch ein “Denkmal“ durch das auch später mit den Byrds eingespielte und bekannt gewordene Instrumental “Nashville West“.
Neben diesem Instrumental. das sehr stark die spätere Version vorweg nimmt, finden sich noch der eine oder andere Klassiker, zum Beispiel “Mental Revenge“ von Mel Tillis oder typische Guilbeau-Songs, mit einem leichten Cajun-Anstrich darunter (z.B. “Sweet Susannah“) und auch solche Titel wie “Green Green Grass Of Home“ oder “By The Time I Get To Phoenix“ wurden auf besondere Weise interpretiert.
“Ode to Billy Joe” halte ich auch für sehr gelungen, klasse, wenn White seine Gitarre ’aufheulen ‘ ließ und seinen ganz persönlichen Stil präsentierte.
Neben üblichen Mustern des Bakersfield-Sounds finden sich hier so auch einige Elemente von Popularmusik als auch leichten “Blue Eyed-Soul“ in sehr zurückgenommener Stimmung(“Ode to Billie Joe“), sehr “laidback“, mit dem stets federnden Schlagzeug des Mr. Parsons.
Die Musik macht auf jeden Fall Spaß, so locker und unkompliziert sie vorgetragen wird
Für gelegentliche Schwachpunkte halte ich den nicht immer treffsicheren Gesang Moore’s, und ’rock ’n’ rollen’ war auch nicht unbedingt der Band sicheres Metier, man höre “Memphis“.
Dennoch ist mit der Veröffentlichung dieser Platte für mich ein weiterer Meilenstein des Country Rock geschaffen worden.
Diese 1967 entstandenen Aufnahmen wurden erst 1978 veröffentlicht, und 1997 gab es eine die CD, mit Bonustracks.
Dadurch, dass die Musik zu diesem Album in einem Club mit 2 Mikrofonen aufgezeichnet wurde, dürfen wir hier keine Hi-Fi-Qualität erwarten, aber so schlecht ist der Klang dann auch wieder nicht, als dass allein der historische Hintergrund allein entscheidend für einen Kauf der Platte wäre.
Hier die Titel:
01:Nashville West (Intro) [Instrumental] [Clarence White, Gene Parsons] (0:41)
02:Mental Revenge [Mel Tillis] (3:37)
03:I Wanna Live [John D. Loudermilk] (3:14)
04:C C Rider [Traditional] (3:56)
05:Sweet Susannah [Gib Guilbeau] (2:35)
06:Green, Green Grass of Home [Curly Putman] (4:30)
07:Love of the Common People [John Hurley, Ronnie Wilkins] (3:09)
08:Tuff & String (Intermission Theme) [Gary S. „Flip“ Paxton] (0:31)
09:I Washed My Hands in Muddy Water [Joe Babcock] (2:23)
10:Greensleeves [Traditional] (3:23)
11:Ode to Billy Joe [Bobbie Gentry] (3:43)
12:Mom & Dad’s Waltz [Lefty Frizzell] (3:22)
13:Louisiana Rains [Gib Guilbeau] (2:34)
14:Sing Me Back Home [Merle Haggard] (3:14)
15:Columbus Stockade Blues [Traditional] (4:13)
16:Memphis [Chuck Berry] (3:27)
17:By the Time I Get to Phoenix [Jimmy Webb] (5:04)
18:Nashville West (Reprise) [Instrumental] [Clarence White, Gene Parsons] (2:03)
Als Vorläufer von Bands wie den Flying Burrito Brothers und den Byrds mit White und Parsons also sicher ein wichtiges Album.
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