Startseite › Foren › Kulturgut › Print-Pop, Musikbücher und andere Literatur sowie Zeitschriften › Die Drucksachen › Lesefrüchte › Antwort auf: Lesefrüchte
„Die Gruppe hat klare Ansichten, ein Innen und Außen. Sie weiß meist, was richtig und falsch, wer böse und gut, wer links und rechts ist. Die Vergemeinschaftung des Journalisten im Digitalen hat zu einer neuen Lust am Dogma geführt, das heißt, es werden gern Lehrmeinungen gehandelt, die als unumstößlich gelten.
Der im Netz verkumpelte Journalist läuft Gefahr, weniger abzuwägen. Er verzichtet schon mal auf Differenzierung und schlägt sich allzu schnell auf eine Seite. Meist ist es die Seite, auf der Gleichgesinnte die Demarkationslinie zu ihrer Wahrheit verteidigen wie eine Front, die unbedingt zu halten ist.
[…]
Dieser Journalismus ist nicht selten belehrend, rechthaberisch und selbstgefällig. Sein Maßstab ist die Zustimmung der Peergroup. Nicht der Leser wird zum Adressaten, sondern andere, mit dem Schreiber verkumpelte Journalisten. Um nicht ausgeschlossen zu werden von der Peergroup, grüßt man lieber den Gesslerhut.“
Markus Völker: Lust am Dogma
http://taz.de/Debatte-Medienkritik/!5433237/
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=