Antwort auf: Elvis Presley

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nik2

Registriert seit: 23.06.2016

Beiträge: 30

herr-rossi@henne: Was jugendliche Musikhörer heute tun oder nicht tun, entzieht sich meiner Kenntnis, mir liegen da keine belastbaren Daten vor. Man sollte sich aber mal die zeitlichen Dimensionen vor Augen halten: Als ich 1980 begann, mich mit Musik zu beschäftigen, war Elvis erst wenige Jahre tot und 1956 lag erst knapp 25 Jahre zurück, kam mir als 12-jährigem aber schon sehr weit weg vor und das Hören seiner 50s-Hits wie ein Ausflug in die frühesten Anfänge der Musikgeschichte. Inzwischen hat „Heartbreak Hotel“ schon 61 Jahre auf dem Buckel. Habe ich 1980 Musik von 1919 gehört …? Trotzdem gibt es heute ganz sicher auch noch junge Elvis-Hörer.

So sieht es aus (und wir haben denselben Geburtsjahrgang). Meine erste selbst gekaufte LP war (neben Ottos „Der Ostfriesische Götterbote) Ideals erste. Das war für den kleinen SDR3 und SDR1 sozialisierten Nik vom Lande nichts anderes als eine völlig neue Welt. Elvis war ein Schlagersänger aus dem Radio – das sehe ich heute nach Graceland und den Sun-Studios natürlich ganz anders. Und: das sich Menschen mit der Genese von Musik heute nicht mehr beschäftigen (auch mal „Altes“ hören, wenn sich ein „Neuer“ drauf beruft) – ich kenne mehr als genug Leute in meinem Bekanntenkreis in meinem Alter, für die Musik letztlich „Eventbeschallung“ darstellt, die haben zwar den Namen „David Bowie“ mal gehört, könnten aber keine drei Stücke aufzählen. Ist nicht so sehr eine Altersfrage – hat vielmehr damit zu tun, das Musik als Leidenschaft, die einen durchs Leben begleitet und einem was bedeutet, in Deutschland eher weniger gefragt ist. Solche Foren und deren Mitglieder hier sind nicht die Regel, was die Einstellung zu und die Bedeutung von Musik angeht. Ich könnte ohne Musik nicht leben, viele andere schon.

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