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pipe-bowlNatürlich bedauern wir uns auch ein Stück weit selbst, aber mir kommen, wenn Menschen, vor allem nahestehende Menschen viel zu früh gehen mussten, immer wieder Gedanken wie „hätte er/sie das doch noch erleben können.“ Den Frieden mit dem Tod mache ich dann in der Regel über die Erinnerungen. Und über die Tatsache, dass er unausweichlich ist. Fair? Oftmals maximal so fair wie das Leben. Also eher nicht.
Bei der Trauer kann man meines Erachtens kaum trennen zwischen dem Selbst und dem Anderen. Man trauert um das ungelebte Leben, die verlorene Zukunft, all das, was nicht mehr gesagt und getan werden kann – und da steckt man selbst genauso drin wie die verstorbene Person, mit der man noch manches hätte bereden und erleben können. Und mit der Fairness ist es ohnehin nicht weit her: Die Behauptung, der Tod schlage unabhängig vom „sozialen Stand“ zu, ist nämlich falsch – die „Oberen“ holt er später, die „Unteren“ früher. Der alte Spruch: „Wenn du arm bist, musst du früher sterben“ gilt heute noch. Die Unterschiede in der Lebenserwartung zwischen den sozialen Schichten können ziemlich krass ausfallen. Das extremste Beispiel aus Europa, das ich kenne, ist Glasgow: Dort liegt die Lebenserwartung von Männern in den wohlhabendsten Stadtteilen bei rund 82 Jahren (deutlich über dem britischen Durchschnitt von 77 Komma Irgendwas), während sie im ärmsten Stadtteil nur 54 (!) Jahre beträgt.
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To Hell with Poverty