Antwort auf: blindfoldtest #24 – vorgarten

#10225215  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

Beiträge: 12,716

vielen dank für deine schönen kommentare, @sandman! du scheinst sehr genau zu wissen, was du im jazz hören magst und was auf keinen fall ;-)

sandman#1
Das ist die Dame mit den Glöckchen am Bein und der Song ist scharf. Ich mag diese Art Klavier zu spielen. Nennt man das nicht Barrelhouse-Stil? Die Klarinette, die Trompete – alles ganz wunderbar. Hier gibt es eine Art von ursprünglicher Lebendigkeit, die dem Jazz (im Blues kenne ich mich nicht aus) in späteren Zeiten abhanden gekommen ist.

letzteres würde ich so nicht stehen lassen, aber lebendig und scharf ist das, ja. gypsy fand ja die klarinette etwas müde (ich eigentlich auch) und hier sind natürlich sehr viele formalismen am werk, die mich daran hindern, über das arrangement wirklich in begeisterung auszubrechen, aber der gesang ist total speziell und wirkt auf mich auch fast hypnotisch. das glöckchen ist hier aber nicht zu hören, oder bin ich seinem zauber bereits erlegen und kann meinen ohren nicht mehr trauen? bin nicht wirklich fachmann, aber „barrelhouse piano“ ist wohl hier der richtige begriff.

sandman#2
Das sagt mir garnichts.

schade.

sandman#3
Dies ist wieder so ein ungeheuer lebendiges Stück.
Ich überlasse mich der Musik und der guten Laune. Die Bläser zuerst etwas zu leise im Hintergrund, dann aber sehr schön die Klarinette im Duett mit der Sängerin. Was gibt es noch – ich höre ein Banjo und eine Posaune?

wir hören trompete, klarinette, posaune, e-gitarre, banjo, bass und schlagzeug. und gute laune… ja und nein. eigentlich geht es um eine schlacht und das schicksal der armen israeliten, um zusammenstürzende stadtmauern und erschallende schafshörner, aber hier ist das ja auch schon wieder fast rock n‘ roll. auf jeden fall mitreißend.

sandman#4
Auch hier sehr emotional. Das Schlagzeug am Anfang gefällt mir sehr und wie es sodann wunderbar und aufeinander eingestimmt weitergeht. Überhaupt gefällt mir die Art und Weise wie der Schlagzeuger das Klavierspiel begleitet sehr. Leichtfüssig und abwechslungsreich. Endet etwas plötzlich. Sehr schön.

ja, der schlagzeuger ist toll, überhaupt ist das trio gut verzahnt, obwohl es wohl nicht viel zeit zum üben hatte. ist wohl eher ein jam, eine schnelle einigung auf ein stück, das alle kennen. tatsächlich weiß ich gar nicht, wer da schlagzeug spielt, aber vielleicht lösen wir das rätsel noch.

sandman#5
Das ist ganz nett, aber mir etwas zu simpel. Liegt wohl an dem Schlagzeug – auf was haut der eigentlich rum? Mit dem Einsetzen des Bläsers wird es etwas besser und mit der Gitarre noch mehr. Das Vibraphon verbessert den Eindruck nochmals. Der Schluss – siehe Anfang.

mir geht es wohl genau anders, ich finde das schlagzeug und den groove toll, auf die soli könnte ich verzichten. herumgehauen wird hier wohl auf kuhglocken und dergleichen, aber auch die ghost notes auf der snare sind ziemlich meisterhaft.

sandman#6
Hier geht es um wichtige Dinge, die gesagt/gespielt werden müssen. Vermittelt eine gewissen Eindringlichkeit.

finde ich schön, dass du das so hörst. es kommt ja eher leicht, cocktail-musik-haft daher. aber ich glaube auch, dass da unterschwellig ein heiliger ernst und sehr viel geschmack und sehr viel können am werk sind.

sandman#7
Das ist prima. Die Tuba am Anfang bringt’s. Oder ist das ein Sousaphon? Das Klavier leichtfüssig und perlend, auch die anderen Instrumente perfekt aufeinander abgestimmt und eine solide rhythmische Unterstützung. Alles super arrangiert. Schön anzuhören. Gerne auch zum Tanzen.

das ist eine tuba, gespielt von jemandem, der hier auch noch die vierte posaune hätte spielen können. und, genau: super arrangiert!

sandman#8
Orgel und Saxophon – hier geht es intensiv und laut zur Sache. Kurz und heftig. Gefällt mir.

sehr schön. mir auch. und dank auch an den schlechten rip, der macht es auch noch mal kratziger, aber so ist das stück ja auch gemeint.

sandman#9
Das ist seh sehr gut. Hier stimmt ALLES so vollkommen, dass es mich fast vom Stuhl haut. Wer ist das? Kann es sein, dass sie eher als Sängerin denn als Pianistin bekannt ist. Es ist 8.47 Uhr am Dienstag morgen und mein Tag ist gerettet – egal was heute passieren mag.

es ist 16 uhr und du hast es herausgefunden ;-)

sandman#10
Eine Bassklarinette – wie schön. Hier geht mir der christliche Text des Liedes gehörig auf die Nerven. Die Bassklarinette brummt zwar sehr schön im Hintergrund, aber alles in allem passt alles nicht so gut zusammen. Der Gesang, die Instrumente und der Rhythmus könnten mehr aufeinander abgestimmt sein.

es ist ein bisschen auf reibung angelegt, das arrangement ist aber wieder von einem meister und der christliche text programm. love it or leave it.

sandman#11
Hier geht es um Geschwindigkeit und Drive. Das Schlagzeug puscht alles an und die Melodieinstrumente lassen sich davontragen. Das hat was.

schön! andere werden sich hier noch die ohren zuhalten und ein johanniskrautdragée einwerfen. ich flippe dabei regelrecht aus.

sandman#12
Das sagt mir nichts. Hört sich an als würde der Gesang nicht zu den begleitenden Instrumenten gehören. Gefällt mir nicht.

ok, auch das hier ist auf reibung angelegt, wo vom spiritual eine nicht ganz gerade brücke zum free jazz gebaut wird. ist ein experiment, die haltung dahinter ist mir sehr klar.

sandman#13
Nicht übel, aber das Klavier gefällt mir besser als die Flöte. Die ist etwas nichtssagend. Dudelt so vor sich hin. Aber das Klavier finde ich gut. Der Pianist kommt mir bekannt vor. Vielleicht jemand von der Ostküste.

der pianist (wenn du wüsstest, wie er heißt, müsstest du lachen) ist ein westküstenveteran. man kennt ihn kaum, aber er hat schon mit vielen berühmten leuten gespielt (und tut das auch noch).

sandman#14
Hört sich für meine Ohren eher fremd an, aber je öfter ich es höre desto besser gefällt es mir. Wie sich die verschiedenen Instrumente auf der Basis des gleichförmigen Rhythmus entfalten.

schön, dass du das so hörst. es wird bestimmt noch stimmen geben, die sagen: was sollen diese soli, wenn man einen solch tollen groove hat. aber die klangfarben sind abwechslungsreich und wirklich interessant arrangiert, höre ich auch so.

sandman#15
Fängt witzig an. Aber dann wird langweilig, da ich den Text nicht verstehe.

der text ist völliger quatsch, kurz vor gaga. für mich funktioniert der groove auch tendenziell hypnotisch, auf völlig andere art als das die anderen stücke hinkriegen. die weiße form der trance, vielleicht. und natürlich in einer fantasie über maschinen.

sandman#16
Sagt mir nichts.

gar nichts?

sandman#17
Das finde ich sehr langweilig. Ganz ordentlich gemacht, aber ohne Biss.

langweilig, ordentlich, ohne biss… hier laufen mindestens vier sachen zusammen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben (ordentlich?), die reibung dazwischen bleibt aber bestehen (ohne biss?), vergleichbares soll man mir erstmal herbeischaffen (langweilig?). dass das alles am ende nicht bei dir einschlägt, ist völlig nachvollziehbar. man bräuchte aber nicht die kreative arbeit dahinter abbügeln, wenn so deutlich etwas anderes als das übliche versucht wird. aber das ist meine eigene persönliche haltung.

vielen dank für’s mitmachen! ist alles sehr interessant für mich.

--