Antwort auf: Geri Allen (1957-2017)

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Geri Allen Ephemera, Folge 17 (Teil 2): Wayne Shorter – Joy Rider (1989) | Shorters letztes Columbia-Album wurde 1987 in Los Angeles aufgenommen, die Kern-Band besteht aus Shorter (ss, ts), Patrice Rushen (keys), Nathan East (elb) und Terri Lyne Carrington (d). Unter den Zuzügern ist Geri Allen (p, synth) am prominentesten, nämlich auf fünf der sieben Stücke dabei. Ob das Piano dabei stets von ihr kommt oder uach mal von Rushen wage ich nicht zu analysieren. Zweimal kommt Frank Colon (perc) dazu, auf den beiden Stücken ohne Allen ist Darryl Jones (elb) der Gast, auf dem einen der zwei ist auch Herbie Hancock (synth) dabei. Auf dem Closer sind neben Allen (p, synth), auch Hancock (synth) und Dianne Reeves (voc) dabei. Wer genau was spielt, spielt aber hier irgendwie keine Rolle. Klar ist Jones‘ Bass präsent, klar sind Carringtons trockene (und für sich genommen meinst zum Gähnen langweilige) Beats und Shorters Saxophone klar herauszuhören, beim Rest ist nicht mal klar, ob die krassen 80er-Effekte auf manchen Beats von Carrington oder (eher, denke ich) einem Synthesizer stammen (man hört sie aber auch in dem einen Track, in dem weder Allen noch Hancock und damit nur die „Keys“ von Rushen dabei sind, aber „Keys“ heisst ja je nach Definition alles inkl. Synthesizern). Shorter ist da und dort an beiden Hörnern simultan zu hören, aber das Sopran ist solistisch die einzige Stimme auf dem Album, die heraussticht – und sei es nur mit kleinen Motiven, von Improvisationen mag man da kaum reden. Umso faszinierende aber, dass mir das gerade sehr gut gefällt. Wenn man mit WR, als Shorter nicht mehr wirklich solierte, klar kommt, dürfte sich das hier ganz gut erschliessen. Irgendwie ist das sehr eng verzahnte Gruppenmusik, die zugleich ganz vom kalifornischen Edelpop-Hochglanz geprägt ist, sehr entspannt, sehr geräumig, aber doch auch sehr kompakt – und damit wieder einmal Zeugnis des Komponisten/Arrangeur/Mastermind Wayne Shorter, dem es seit den späten Siebzigern nur noch selten um Soli oder den individuellen Ausdruck der beteiligen Musiker ging. Ersthörgang aus der „Complete Columbia Albums Collection“ übrigens. Da sind auch sämtliche Shorter-Kompositionen der WR-Alben von 1971 bis 1985 auf zwei CDs zu finden – habe das Hörexperiment noch nicht gewagt, aber das dürfte eine ziemlich aufschlussreiche Sache sein, und gerade im Hinblick auf die drei Columbia-Alben aus den 80ern höchst interessant („Phantom Navigator“ habe ich auch noch nie angehört, „Atlantis“ vor langer Zeit, als ich noch kein Verständnis für diese Phase in Shorters Schaffen aufbrachte).

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