Antwort auf: Geri Allen (1957-2017)

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gypsy-tail-wind
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Mit dem späten Ornette Coleman habe ich nach wie vor meine Probleme … bzw. mit dem wirklich späten der letzten Jahre, der ja nur von einer einzigen Ausnahme abgesehen nur über inoffizielle Kanäle zu erfahren ist, nicht, aber mit em der Siebziger, Achtziger und auch Neunziger – selbst mit der Reunion des klassischen Quartetts, die auf dem Album mit Kürzesttracks und Plastic-Sound auch nicht richtig klappen will (Hälfte von „In All Languages“). Jetzt läuft „Sound Musuem – Three Women“ (oben) und da gibt es einen Schock auf halbem Weg, wenn in „Don’t You Know By Now“ die Gopesl-Stimmen von Lauren Kinhan und Chris Walker erklingen, mit übermässigem Echo und zunächst kaum Begleitung (Drummer Denardo Coleman stupst die Bassdrum leise im Takt an) … das ist das einzige Stück, das auf dem zweiten Album („Sound Museum – Hidden Man“, unten) nicht auch zu finden ist, stattdessen gibt es – an späterer Stelle – „What a Friend We Have in Jesus (Variation)“ und davor sind in der zweiten Hälfte ein paar Stücke in jeweils umgekehrter Abfolge zu finden. Neben Ornette (as), Allen (p) und Denardo (d) ist Charnett Moffett am Bass dabei, der Sohn von Charles Moffett, der wiederum auf den fabelhaften Aufnahmen aus dem Gyllene Cirkeln in Stockholm dabei war („At the Golden Circle“, zwei LPs, auf CD um ein weiteres Stück und fünf Alternate Takes erweitert, zweifellos eine Höchstmarke in Ornettes Werk). Ansonsten gibt es hier die übliche, quirlige Ornette-Musik, er greift auch mal zur Trompete und zur Violine, die Stücke sind schnell, die Melodien catchy aber ohne dass man sie eine Stunde später noch nachsingen könnte, weil sie eben doch immer wieder unerwartete Haken schlagen. Moffett lässt den Bass sirren, summen und brummen, greift auch mal zum Bogen, zwischen Allen, ihm und Denardo entstehen immer wieder dichte Geflechte, die sich mal als Teppich unter Ornettes Saxophon legen, dann aber auch in ihrer konstanten Bewegung eher Verunsicherung stiften denn einen Boden bieten. So bleibt das alles leidlich interessant und – durchaus im herkömmlichen Sinne – sehr schön anzuhören, wenn man sich von den nervösen Beats nicht selbst nervös machen lässt … aber zu den grossen Alben von Ornette zählen diese beiden eher nicht (allerdings weiss ich nicht, ob ich nach „Body Meta“ überhaupt noch etwas dazuzählen würde – ein künftiges Projekt, dem ich mich gerne irgendwann widmen werde, @vorgarten!)

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