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Die läuft jetzt wieder – das ist schon ein klasse Trio! Haden ist einfach da – DA! Immer genau DA, wo es ihn braucht, genau DA, wo er sein muss – und genau DA, wo man ihn nicht erwarten würde. Da eben. Motian ist wie üblich schwer zu fassen, klingt durch den Stereo-Spread manchmal wie zwei Schlagzeuger aufs Mal – und diese Verdichtung, die völlig jenseits aller Klischees liegt, scheint sich irgendwie auf Allen zu übertragen. Ich glaube, ich komme auch allmählich dem auf die Spur, was mich bisher davon abhielt, ihr Spiel vorbehaltlos zu schätzen, ohne dass ich es benennen könnte. Es hat wohl etwas mit der Verdichtung zu tun, die nicht auf Melodien aus ist, aber auch nicht auf Akkorde oder Rhythmen – irgendwie kommt da alles immer ganz dicht zusammen, und das überrollt einen manchmal beinah, ist aber dennoch sehr fein, sehr nuanciert und nicht etwa übermannend intensiv, niemals wirkt es virtuos, was sie macht aber einfach ist es gerade auch nicht, im Gegenteil. So genau kann ich das wie gesagt alles nicht fassen, aber ich freue mich, dass – wenn auch zu spät – ihre Musik sich mir jetzt doch noch erschliesst. Und ich betraure den Verlust umso stärker, da ich die Chance vertan habe, sie noch im Konzert zu sehen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba