Antwort auf: 27.06.2017 "Swooping Eagle #2 Teil 1" & "KopfKino" & "Swooping Eagle #2 Teil 2"

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delia-hardy
Adlerauge

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und auf diese beiden beschwörenden Tracks kann es nur eine Antwort geben:

3. Silver Apples – Seagreen Serenades

…awaken me to dream.

Von ihren ehemaligen Bandkollegen der Overland Stage Band de facto verstoßen (siehe Sendungsankündigung) fanden Danny Taylor (rechts) und Simeon (links) unter ihrem neuen Namen Silver Apples in ihrem Manager Barry Bryant einen glühenden Bewunderer, der, da er im Konzept, im Sound und in den Songs des Duos das beste Ding seit der Erfindung des Rades sah, fortan keine Kosten und Mühen scheute um dem Projekt auf die Beine und zum Durchbruch zu helfen.

Unter anderem mietete er ihnen sechs Monate lang ein penthouseartiges Bürogebäude mit Dachterasse in Sichtweite des Empire State Buildings an, in dem sie leben, musizieren, sich fernab jeglicher Zwänge oder Vorschriften ganz der eigenen Vision nach entwickeln konnten. Simeon erweiterte sein Instrument auf (vorerst) neun Ozillatoren und 86 manual controls zur Steuerung der einzelnen Komponenten. Heraus kam ein Instrument, von dem „most sophisticated people thought it was junk“.

Danny Taylor zog nach und ließ sein Drumkit expandieren auf 13 Tom-Toms, fünf Becken und zwei bass drums. Virginia Dwan, millionenschwere Erbin und Kunstmäzenin, wurde engagiert um diese Zeit (zu Promo-Zwecken) fotografisch festzuhalten. Eine Zeit, die Simeon rückblickend als Leben im Elfenbeinturm bezeichnet.

Als sie schließlich auszogen, um die Welt von sich zu überzeugen, ließ kein talent scout sich dazu überreden den Drum’n’Oscillator-Sound ein zweites Mal anzuhören, bis auf jenen vom Kapp Label, durchaus eine Tochterfirma von Decca, allerdings ohne dessen Mittel und Möglichkeiten.

Und ohne wirklich zu wissen, wie sie ihrem neuesten Fang denn nun gerecht werden würden. Als Aufnahmestudio für das Debüt musste ein kleiner Raum und vier Spuren reichen. Der zugeteilte Produzent schaute dann noch kurz bei den Bemühungen zu, das Arsenal an Instrumenten in die beengten Verhältnisse zu stopfen, dann bekam er Panik, sah seine Karriere den Bach runtergehen, wenn sein Name mit diesem Duo in Verbindung gebracht werden würde und ließ sich daraufhin von einem Arzt ‚Mononukleosis‘ attestieren, was ihm ermöglichte, sich die ganze Sessionzeit über als ‚krank‘ zu entschuldigen, die ganze Arbeit auf Simeon und Danny abzuwälzen und erst dann wieder aufzutauchen als sich das Album wider erwarten doch ganz gut verkaufte und es Zeit war, die ersten Früchte zu ernten. Denn es war ja ganz klar sein Name, der auf dem Sleeve stand. Ha!

(Speziell für „Seagreen Serenades“ lernte Simeon übrigens doch noch ein ganz klassisches Instrument. Eine Blockflöte nämlich.)

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…because life is full of important things.