Antwort auf: Lorde – Melodrama

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coral-room

Registriert seit: 06.01.2013

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Nach über zehn Durchgängen mal ein erstes Fazit:

Über Green Light hat @irrlicht hier bereits so viel Wichtiges geschrieben, dass ich hierauf nicht mehr groß eingehen möchte. Nur so viel: Das Pianoriff ist einfach nur fantastisch und wenn der Chorus einsetzt, möchte man einfach nur mittanzen.

Sober: Die Party ist gerade auf dem Höhepunkt, der Ex ist auch da und man beginnt sich gerade wieder anzunähern, doch eine kleine Stimme im Kopf gibt immer wieder zu bedenken „what will we do when we’re sober?“. Diese Zeile wird mantraartig durch den gesamten Song hinweg wiederholt. Den Gegensatz dazu bildet das ebenfalls sich wiederholende „midnight lose my mind“. Die Produktion dieses Tracks ist sehr gelungen, die Trompeten und die sich wiederholenden Elemente, wissen zu gefallen.

Homemade Dynamite: Bei diesem Track geht es auch um die Schattenseiten des Partylebens. Diese werden in den, wie ich finde, besten Versen des Albums nur allzu plastisch vor Augen geführt: „Might get your friend to drive, but he can hardly see/ We’ll end up painted on the road, red and chrome, all the broken glass/sparkling/I guess we’re partying“.

The Louvre: Sehr schön ist hier die Zeile „I overthink your punctuation use/Not my fault, just a thing that my mind do“, da diese doch sehr „relatable“ sind. Wer hat sich – zumindest in Lordes Generation (zu der ich mich zähle ;-) ) – noch nie darüber Gedanken gemacht, wenn der Partner oder die Partnerin oder Freunde plötzlich anders als sonst schreibt? Das Highlight des Tracks ist für mich das Outro mit seinen Gitarren, die mich an Russian Red erinnern.

Liability: Eine Piano-Ballade, die wirklich an die Nieren geht. Man könnte meinen, es handele sich hier um eine Reflexion über das Berühmtsein. Man ist für viele seiner Mitmenschen einfach zu viel oder nur ein Spielzeug, welches man für seine Zwecke ausnutzen kann. Die einzige Person, auf die man sich jetzt noch verlassen kann, ist man selbst.

Hard Feelings/Loveless: Zwei Tracks in einem. Hard Feelings ist sehr durch den Beat geprägt und besticht durch industrialartige Sounds. Beim Übergang zu Loveless, welches sich durch ein sich wiederholendes L-O-V-E-L-E-S-S Generation auszeichnet, möchte man glatt „It’s in the trees, it’s coming!“ rufen, so erinnert es doch ein wenig an Kate Bushs „Hounds Of Love“.

Sober II (Melodrama): Was soll ich zu diesem Track großartig sagen? Ich bin verliebt, seit ich ihn das erste Mal beim Coachella gehört habe. Bereits in dem Moment, in dem die Streicher einsetzen, hatte mich Sober II. Viel mehr Melodrama geht nicht. Dieser Track ist meiner Meinung nach ihr bisher bester. Einfach nur ein Traum, bisher mein Track des Jahres.

Writer in The Dark: Ich weiß, der Vergleich ist mehr als durchgenudelt, aber hier passt er einfach so wunderbar: Lorde klingt hier wie Kate Bush zu The Kick Inside-Zeiten. Mir gefällt hier neben dem Gesang besonders das Streicher-Outro, welches wunderschön arrangiert ist.

Supercut könnte auch auf dem letzten Carly Rae Jepsen Album einen Platz gefunden haben mit seinem Pianoriff, welches aber auch an Green Light erinnert. Ein Supercut bildet einen Zusammenschnitt aller schönen Momente; die schlechten Momente werden ausgeklammert, nur die schönen Momente bleiben. Nicht umsonst singt Lorde: „In my head I did everything right“. Einige Fehler und die des Partners werden ausgeblendet: „when you call I forgive and not fight“.

Liability (Reprise) kann als Reflexion der Party gesehen werden: „Maybe all this is the party/Maybe the tears and the highs we breath“.

Perfect Places transportiert eine Mischung aus teen angst und der Euphorie einer Party grandios. Dies wird auch in den Lyrics deutlich: „ All oft he things we’re taking/’cause we are young and we’re ashamed/Send us to perfect places/All of our heroes fading/Now I can´t stand to be alone/Let’s go to perfect places“.

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