Lorde – Melodrama

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  • #10207571  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
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    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    hal-crovesIch kann in einem Punkt dem Geschriebenen zustimmen, beide Alben bewegen sich auf etwa dem gleichen Niveau. Fürs Bügeln ganz nettes Hintergrundgeräusch, wenn auch etwas aufgeblasen.

    Es hätte mich wirklich überrascht, wenn Du mal über eine andere Künstlerin als duweisstschonwen etwas anders geschrieben hättest als etwas leicht verächtliches und herablassendes …

    3. Lektion: Autoritäten zitieren ist voll o.k.

    Nochmal: Hä? Ich wollte einfach auf einen interessanten Artikel über Lorde hinweisen und mir gefiel darin besonders gut, wie sie über die Faszination eines Katy-Perry-Songs spricht, also etwas, was von Schmocks bestenfalls als nettes Hintergrundgeräusch zum Bügeln betrachtet wird. Schmocks zitieren natürlich lieber Kafka & Co., um ihre Ansichten aufzupudern …

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    #10207573  | PERMALINK

    hal-croves
    אור

    Registriert seit: 05.09.2012

    Beiträge: 4,617

    Was soll ich denn machen, in meinen Ohren ist es ein prätentiöser Prunkpop-Brei, der mein Hirn ermüdet.

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    "Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=
    #10207585  | PERMALINK

    roor

    Registriert seit: 02.06.2017

    Beiträge: 6

    lorde ist belangloser bügel pop, und das von jemandem mit einem Lena Avatar. ist gut, fanboy. alleine in liability steckt mehr substanz als in allem was Lena in ihrer karriere gemacht hat

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    #10207623  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    Man schaltet nicht um, wenn es im Radio läuft. Mehr ist es fùr mich leider nicht. Austauschbar mit dem ganzen anderen Krempel. Höre da nichts besonderes – weder in der Produktion, noch bei der Stimme. Klar, ihren Akzent erkennt man, aber sonst klingt es für mich austauschbar und gesichtslos. Fùr mich die gleiche Soße wie Lena, Goulding, Perry.

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    Do you believe in Rock n Roll?
    #10207755  | PERMALINK

    coral-room

    Registriert seit: 06.01.2013

    Beiträge: 2,157

    herr-rossiFür die Lesefreudigen: Interessanter und ausführlicher Text in der New York Times. „She brought up “Teenage Dream,” the smash Katy Perry single from 2010, which creates a poignant swirl of lust and nostalgia in under four minutes. “There’s this sadness about it, where you feel young listening to it, but you feel impermanence at the same time,” Lorde said. “When I put that song on, I’m as moved as I am by anything by David Bowie, by Fleetwood Mac, by Neil Young. It lets you feel something you didn’t know you needed to feel.” She regarded me closely. “There’s something holy about it.”“

    Sehr interessanter Artikel, danke fürs Verlinken! Besonders spannend finde ich die Beschreibung der Entwicklung eines Songs, hier am Beispiel von „Perfect Places“. Des Weiteren würde mich interessieren, ob das „The Flame“-Diner seit Erscheinen des Artikels von Lorde-Fans belagert wird. ;-)

    Dass sie eine Lanze für Katy Perry bricht, ist natürlich sehr erfreulich; zeigt es doch, dass Pop-Musik, wenn sie gut gemacht ist, genauso wie bspw. Rock-Musik oder Folk eine Vielzahl von Emotionen auslösen kann, was, wie ich manchmal empfinde, nicht wahrgenommen wird/werden will.

    Zum Album selbst werde ich mich später noch ausführlich äußern, bis jetzt nur so viel: Ganz klarer Album-des-Jahres-Kandidat.

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    #10207781  | PERMALINK

    foe

    Registriert seit: 16.11.2007

    Beiträge: 4,790

    Ich habe es noch nicht gehört, bin aber ziemlich gespannt. Doof nur, das man auf die Vinylversion bis Mitte August warten muss. Werde mir nächste Woche mal den Stream reinjagen. Die Vorabtracks schwankten bei mir zwischen super und egal.

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    #10207981  | PERMALINK

    coral-room

    Registriert seit: 06.01.2013

    Beiträge: 2,157

    Nach über zehn Durchgängen mal ein erstes Fazit:

    Über Green Light hat @irrlicht hier bereits so viel Wichtiges geschrieben, dass ich hierauf nicht mehr groß eingehen möchte. Nur so viel: Das Pianoriff ist einfach nur fantastisch und wenn der Chorus einsetzt, möchte man einfach nur mittanzen.

    Sober: Die Party ist gerade auf dem Höhepunkt, der Ex ist auch da und man beginnt sich gerade wieder anzunähern, doch eine kleine Stimme im Kopf gibt immer wieder zu bedenken „what will we do when we’re sober?“. Diese Zeile wird mantraartig durch den gesamten Song hinweg wiederholt. Den Gegensatz dazu bildet das ebenfalls sich wiederholende „midnight lose my mind“. Die Produktion dieses Tracks ist sehr gelungen, die Trompeten und die sich wiederholenden Elemente, wissen zu gefallen.

    Homemade Dynamite: Bei diesem Track geht es auch um die Schattenseiten des Partylebens. Diese werden in den, wie ich finde, besten Versen des Albums nur allzu plastisch vor Augen geführt: „Might get your friend to drive, but he can hardly see/ We’ll end up painted on the road, red and chrome, all the broken glass/sparkling/I guess we’re partying“.

    The Louvre: Sehr schön ist hier die Zeile „I overthink your punctuation use/Not my fault, just a thing that my mind do“, da diese doch sehr „relatable“ sind. Wer hat sich – zumindest in Lordes Generation (zu der ich mich zähle ;-) ) – noch nie darüber Gedanken gemacht, wenn der Partner oder die Partnerin oder Freunde plötzlich anders als sonst schreibt? Das Highlight des Tracks ist für mich das Outro mit seinen Gitarren, die mich an Russian Red erinnern.

    Liability: Eine Piano-Ballade, die wirklich an die Nieren geht. Man könnte meinen, es handele sich hier um eine Reflexion über das Berühmtsein. Man ist für viele seiner Mitmenschen einfach zu viel oder nur ein Spielzeug, welches man für seine Zwecke ausnutzen kann. Die einzige Person, auf die man sich jetzt noch verlassen kann, ist man selbst.

    Hard Feelings/Loveless: Zwei Tracks in einem. Hard Feelings ist sehr durch den Beat geprägt und besticht durch industrialartige Sounds. Beim Übergang zu Loveless, welches sich durch ein sich wiederholendes L-O-V-E-L-E-S-S Generation auszeichnet, möchte man glatt „It’s in the trees, it’s coming!“ rufen, so erinnert es doch ein wenig an Kate Bushs „Hounds Of Love“.

    Sober II (Melodrama): Was soll ich zu diesem Track großartig sagen? Ich bin verliebt, seit ich ihn das erste Mal beim Coachella gehört habe. Bereits in dem Moment, in dem die Streicher einsetzen, hatte mich Sober II. Viel mehr Melodrama geht nicht. Dieser Track ist meiner Meinung nach ihr bisher bester. Einfach nur ein Traum, bisher mein Track des Jahres.

    Writer in The Dark: Ich weiß, der Vergleich ist mehr als durchgenudelt, aber hier passt er einfach so wunderbar: Lorde klingt hier wie Kate Bush zu The Kick Inside-Zeiten. Mir gefällt hier neben dem Gesang besonders das Streicher-Outro, welches wunderschön arrangiert ist.

    Supercut könnte auch auf dem letzten Carly Rae Jepsen Album einen Platz gefunden haben mit seinem Pianoriff, welches aber auch an Green Light erinnert. Ein Supercut bildet einen Zusammenschnitt aller schönen Momente; die schlechten Momente werden ausgeklammert, nur die schönen Momente bleiben. Nicht umsonst singt Lorde: „In my head I did everything right“. Einige Fehler und die des Partners werden ausgeblendet: „when you call I forgive and not fight“.

    Liability (Reprise) kann als Reflexion der Party gesehen werden: „Maybe all this is the party/Maybe the tears and the highs we breath“.

    Perfect Places transportiert eine Mischung aus teen angst und der Euphorie einer Party grandios. Dies wird auch in den Lyrics deutlich: „ All oft he things we’re taking/’cause we are young and we’re ashamed/Send us to perfect places/All of our heroes fading/Now I can´t stand to be alone/Let’s go to perfect places“.

    *****

    zuletzt geändert von coral-room

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    #10208855  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,221

    @coral-room: Ein wirklich fantastischer Text, den Du da geschrieben hast. Ich freue mich wirklich immer sehr, wenn sich jemand so viel Zeit nimmt und Alben mit so viel Verständnis für das Werk des Künstlers angeht. Die Lyrics, die Musik, der ganze Rahmen von „Melodrama“, alles findet bei Dir seinen Platz und liest sich zudem sehr ansprechend – wenn ich das Werk nicht sowieso kaufen würde, wären Deine Gedanken ein Anreiz nun direkt reinzuhören.

    Aber die Frage der Fragen: Du bist ein 90s kid?

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #10208905  | PERMALINK

    coral-room

    Registriert seit: 06.01.2013

    Beiträge: 2,157

    irrlicht@coral-room: Ein wirklich fantastischer Text, den Du da geschrieben hast. Ich freue mich wirklich immer sehr, wenn sich jemand so viel Zeit nimmt und Alben mit so viel Verständnis für das Werk des Künstlers angeht. Die Lyrics, die Musik, der ganze Rahmen von „Melodrama“, alles findet bei Dir seinen Platz und liest sich zudem sehr ansprechend – wenn ich das Werk nicht sowieso kaufen würde, wären Deine Gedanken ein Anreiz nun direkt reinzuhören.

    @irrlicht Das freut mich natürlich sehr! :)

    Aber die Frage der Fragen: Du bist ein 90s kid?

    Ja, ich bin von 1991. Ich nehme an, du bist auch ein 90s kid?

    Hast du auch schon „Melodrama“ gehört?

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    #10208907  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,221

    Interessant, das hätte ich gar nicht vermutet – aber die Generation Y ist hier sowieso kaum vertreten. Bin auch 90s, 1990. Und „Melodrama“ habe ich noch nicht gehört. Noch.

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #10208915  | PERMALINK

    coral-room

    Registriert seit: 06.01.2013

    Beiträge: 2,157

    Ja, ich glaube auch, unser Alter ist hier in der Minderheit vertreten.

    Wenn du „Melodrama“ gehört hast, berichte gerne deine Eindrücke. Bin da schon sehr gespannt drauf!

    zuletzt geändert von coral-room

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    #10208965  | PERMALINK

    roor

    Registriert seit: 02.06.2017

    Beiträge: 6

    ich falle als jahrgang 84 auch noch in die rubrik 90’s kid denke ich :D

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    #10208971  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ich als später 92er wohl eher nicht mehr, zumindest habe ich von dem Jahrzehnt nicht viel mitbekommen.

    Auf „Melodrama“ bin ich natürlich auch sehr gespannt, zuerst aber mal die Fleet Foxes abchecken…

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    #10209067  | PERMALINK

    jan_jan
    Chosen Undead

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 5,885

    Ich hab das Album jetzt erst zweimal beim Autofahren gehört, aber das ist von vorne bis hinten so gut, ich will erstmal nichts anderes mehr hören. Es klingt ganz anders als das erste, aber der Sound gefällt mir aus den gleichen Gründen wieder gerne, es ist nie überladen und vieles Einsätze klingen genau richtig.

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    Arise now, ye Tarnished/Ye dead, who yet live/ The call of long-lost grace speaks to us all  
    #10209233  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 85,018

    Chapeau, @coral-room!

    Gerade der Direktvergleich mit dem aktuellen, zerfahrenen und wenig überzeugenden Katy Perry-Album zeigt, wie fokussiert Lorde wieder zu Werke gegangen ist. Da höre ich große Unterschiede in der Qualität des Songwritings und im Einfallsreichtum der Produktion (gilt genauso auch im Vergleich zu den anderen von @captain-kidd genannten „klingen alle gleich“-Sängerinnen). Es zahlt sich auch aus, dass die Tracks nicht von unterschiedlichen Teams ausgearbeitet wurden, sondern alle gemeinsam mit Jack Antonoff. Ganz so puristisch wie bei „Pure Heroine“, das ausschließlich von Joel Little produziert und mitgeschrieben wurde, ist es diesmal nicht, es gibt bei einzelnen Tracks auch weitere Co-Produzenten, aber man hört doch wieder ganz klar den roten Faden (bei Lorde sind synästhetische Formulierungen ja statthaft ;-)).

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