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Anonym
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Various Artists – Charlie Parker Records-The Complete Collection (Documents 233193)
Charlie Parker Records, oder kurz CPR, wurde von Charlie Parkers Witwe Doris und Aubrey Mayhew kurze Zeit nach Parkers Tod gegründet. Ziel des Unternehmens war es zunächst, der schon bald einsetzenden Flut an illegalen Aufnahmen etwas entgegen zu setzen. Als Logo wählte man einen Saxofon spielenden Vogel.
Die Plattenfirma bestand bis 1965 und in dieser Zeit erschienen dort 50 Alben und 5 Singles. 46 Alben davon sind auf dieser Box enthalten.
Der größte Teil der Box besteht dann aber schon aus Aufnahmen Parkers aus allen Schaffensphasen (14 Alben). Dazu muss man sagen, dass CPR da schon eine recht merkwürdige Veröffentlichungspolitik an den Tag legte. So gibt es neben Alben, die sich auf ein bestimmtes Konzert beziehen auch jede Menge Platten, wo man Material aus verschiedenen Konzerten zusammen fasste. Ein Konzert von 1946 hat man dann sogar als ein Miles Davis Album herausgebracht. Richtig ist, das Miles bei diesen Aufnahmen zwar als Bandleader agierte, es sich dabei aber trotzdem noch um Parkers Band handelten und dieser auch daran mitwirkte.
Der „Rest“ besteht aus Alben ehemaliger Sidemen und Bewunderern Parkers(Cecil Payne, Duke Jordan, Mundell Lowe, Yusef Lateef, Art Pepper, Slide Hampton, Barney Kessel, Lester Young Auch die Jazzsängerinnen Jerri Winters und Alice Darr sind dabei oder die Gesangsgruppe The Orioles, der man nachsagt, die allererste Doo Wop Band gewesen zu sein. Es gibt Skuriles, wie ein Livealbum der Vaudeville Sängerin Beatrice Kay oder eine Jazz Bearbeitung von Bizets Oper „Carmen“ von Cozy Cole. Neben Soundtracks sind auch zwei Sampler des Labels vollständig vertreten.
Verpackt ist das Ganze in einem 25,5 cm x 25, 5 cm großen Karton. Darin befinden sich 30 CDs und ein großformatiges Beiheft mit einer kurzen Charlie Parker Biografie und Angaben zu allen Alben. Die CDs befinden sich in stabilen Papphüllen. Meistens hat man zwei Alben auf eine CD gepackt. Auf jeder Rückseite sind nochmal alle Angaben abgedruckt, und zwar nicht nur die Titel, sondern auch die Längenangeben, Komponisten Credits und Aufnahmedaten
Der Klang ist in den meisten Fällen recht gut, nur bei manchen historischen Liveaufnahmen geht es dann schon mal runter.
Ich bestellte mir dieses Paket, um einen guten Einstieg in die Musik von Charlie Parker zu bekommen. Und was das angeht, wurde ich auch nicht enttäuscht. Außerdem war ich über die meisten Aufnahmen der, mir zum Teil vom Namen her, bekannten Musiker sehr erfreut.
Über mache Aufnahme konnte ich mich zunächst jedoch wirklich nur wundern. Na gut, es dauerte natürlich eine ganze Weile, bis ich alle Alben gehört hatte. Und heute bin ich doch recht froh über den Kauf. So manches Album habe ich inzwischen richtig schätzen gelernt und möchte es nicht mehr missen. Und was die wenigen Ausnahmen angeht, mit denen ich auch heute eher gar nichts anfangen kann, so ist das zu verschmerzen. Teile dieser Box sind außerdem eine ganz wunderbare Zeitaufnahme der ersten Hälfte der 60er Jahre, und zwar mal völlig losgelöst von der Sichtweise durch die Brille des Rockmusikfreundes.
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