Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy-tail-wind
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Ich glaube bei Haydn bin ich vorerst versorgt … eine Box am modernen Klavier ist ja auch da und hat vom bisherigen Eindruck her sehr gut gefallen. Ekaterina Derzhavina heisst die Dame, die für Hänssler/Profil über zehn Jahre hinweg alle Sonaten eingespielt hat (und sonst sind, komplett, noch Ronald Brautigam und Christine Schornsheim da, beide auf alten Instrumenten). Aber ich bin da noch nicht sehr weit vorgedrungen, aber das bleibt wohl für den Moment auch dabei.

Woran ich aber gerade einen Narren gefressen habe, sind die Mysteriensonaten (Rosenkranzsonaten) von Biber – die Einspielung von Manze ist schon eine Weile da, liegt aber noch ungehört auf den Stapeln, ebenso seit kürzerem eine ältere mit Konrad Junghänel (Sony/DHM brachten gerade eine Box mit Junghänel-Aufnahmen heraus, Franzjosef Maier spielt in den Sonaten die Violine, ich kenne ihn bisher gar nicht). Aber die grossartige Aufnahme von Daniel Sepec, die letzte Woche ankam, fasziniert mich ungemein – und gerade kam die nächste (zwei weitere werden zudem noch erwartet: Hélène Schmitt und Florence Malgoire):

Die erste CD daraus lief heute nachmittag, die zweite jetzt. Ebenfalls im Zusammenhang mit Biber gekauft und vor ein paar Tagen erstmals gehört:

Wenn man hier hört, wie Homburger/Guy als Intro zum Album – das ansonsten aus Werken Guys besteht – die „Verkündigung“ im Duo spielen, wünscht man sich in der Tat, sie würden den ganzen Zyklus in dieser Duo-Besetzung machen!

Der lange Unterbruch beim Hören der beiden Biber-CDs von Piérot hatte natürlich seinen Grund: ich bin rasch in die Oper gehuscht, um Manfred Trojahns Orest anzusehen, ein Werk, dessen Wirkung in keinem Verhältnis zu seiner Kürze von ungefähr 80 Minuten steht. Eine durchaus würdige Fortsetzung von Strauss‘ „Elektra“, dünkt mich, wenngleich deren Wucht nicht ganz erreichend – aber wir sind ja auch nicht mehr in den Tagen der ungebrochenen Heldenverehrung. Schön, dass so etwas derzeit an der Zürcher Oper Platz findet, mehr davon wäre natürlich begrüssenswert (in der kommenden Saison – das Programm erschien gerade, aber ich vergass natürlich in meiner Schusseligkeit, es mitzunehmen, online ist das alles viel zu mühsam – gibt es immerhin ein Werk von Heinz Holliger).

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