Antwort auf: Die letzte Dokumentation, die ich gesehen habe

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ford-prefect
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Rüdiger Suchsland – Hitlers Hollywood, Odeon-Kino Mannheim, 26.2.2017

Für gewöhnlich tritt Journalist Rüdiger Suchsland als Filmkritiker in Erscheinung und urteilt über die Arbeiten anderer Regisseure. Manchmal wechselt der Kreativling auch gerne mal die Seiten: In seinem zweiten Dokumentarfilm „Hitlers Hollywood“ geht der 49-Jährige dem heiklen Thema „Propagandafilm im Dritten Reich“ auf den Grund. Über 200 nationalsozialistisch konnotierte Spielfilme hat sich Suchsland im Vorfeld aufmerksam angeschaut, um eine Auswahl von 86 NS-Filmen zu treffen, die der Kenner anschließend für seinen Dokumentarfilm analysierte.

Im Mannheimer Odeon-Kino stellte Regisseur Rüdiger Suchsland „Hitlers Hollywood“ heute Nachmittag einem schulklassengroßen Publikum vor. Aufgrund des großen Faschingsumzugs quer durch die Quadrate (die Mannheimer Innenstadt ist ähnlich wie New York City in Blöcke aufgeteilt) hatte ich wegen der polizeilichen Straßensperrungen einige Mühe, zu dem alten Schuhschachtelkino vorzudringen. Überall auf den Bürgersteigen jecke Kostümierte. Gott sei Dank aber noch rechtzeitig geschafft.

Für Reichspropagandaminister Joseph Goebbels, der an Drehbüchern mitgeschrieben habe, Besetzungslisten kontrollierte und Castings vorsaß, sei der Spielfilm das bevorzugte Medium gewesen zur Verbreitung der judenfeindlichen NS-Ideologie, wobei die unter den Machthabern gedrehten Werke oftmals die deutsche Bevölkerung unterschwellig bis subtil manipulierten.

Eine interessante Doku, wenn auch ein wenig ermüdend wegen der hohen Materialdichte. Im schnellen Minutentakt laufen Ausschnitte aus Machwerken wie „Hitlerjunge Quex“ (mit Schauspieler Heinrich George), „Der ewige Jude“ von Fritz Hippler, „Der Mann, der Sherlock Holmes war“ mit Hans Albers und „Jud Süß“ vor den Augen des Zuschauers vorbei. Mit den erläuternden Worten von Sprecher Rüdiger Suchsland aus dem Off. Die böse UfA verhalf Hitler damals zur Machtübernahme und passte sich dem Dritten Reich an. Um alle Details in „Hitlers Hollywood“ zu erfassen, muss man sich diesen Streifen drei- oder viermal anschauen.

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