Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#10061137  | PERMALINK

soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

Registriert seit: 02.12.2013

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gypsy-tail-wind Heute Morgen beim Schlittern (inkl. Touchdown) ins Bureau … keine Frage, dass das grossartige Musik ist, die enorm viel bietet; aber es bleibt dabei, Henderson lässt mich wie immer nicht an sich heran, emotional bleibt da eine gewisse Distanz, die ich seit inzwischen über 20 Jahren recht erfolglos verschwinden zu lassen versuche. Will sagen: auch Kenny Dorham und Andrew Hill (die mir diesbezüglich einiges bieten), reichen nicht, um diese Distanz zu überbrücken. Und daher bleibt wohl auch bei mir das Debut-Album (hallo @vorgarten!) auf #1 von den fünfen, knapp vor diesem hier (und mit „Una Mas“ als „ringer“, denn ich mag den Groove im Titeltrack schon unglaublich gerne, ich mag auch diese langen, irgendwie ziellosen Tracks aus der Zeit, und dass auf diesem ausgerechnet Tony Williams mitspielt, finde ich irgendwie irre). Also alles tolle Alben, auch die zwei nicht genannten („In ’n‘ Out“ war mein erstes in den mittleren/späten 90ern), aber es bleibt – wie z.B. auch bei Clifford Jordan (den ich für seinen Sound ja ungemein bewundere) oder Jimmy Heath (den ich irgendwie etwas langweilig oder übermässig gepflegt finde) diese Distanz. Und doch kehre ich zu Henderson (ebenso wie zu Jordan und etwas weniger zu Heath) seit damals immer wieder zurück – was ja wiederum auch etwas aussagt (nicht nur über eine allfällige Zwanghaftigkeit meinerseits, hoffe ich doch).

Nachvollziehbar …. allerdings liegt in der wiederkehrenden Auslotung der Nähe/Entfernung IMO auch die teils schwer fassbare Qualität von Henderson als Leader auf Blue Note …. verstärkt gleichzeitig für mich das Fragezeichen, weshalb Hendersons Sideman Dates für dieses Label  – aka „Basra„, „Black Fire„, „Unity“ um nur die Spitze des Eisberges abzubilden – (zumindest für mich) von Anbeginn so unmittelbar begeisternd waren …. und geblieben sind ….

Edit 1 : Es ist irgendwie auch symptomatisch dass Du bei der Nennung der Henderson Leaderdates (wohl unabsichtlich) „Inner Urge“ aussen vor lässt – für mich ja die undurchdringbarste Aufnahme von Henderson, gleichwohl jene mit dem wohl grössten noch zu erschliessenden Potential ….

Edit 2 : Jimmy Heath auf „The Time And The Place“ = steamrolling ….

Edit 3 : Klar sind Empfindungen höchstpersönlich aber was Clifford Jordan in den 70ern mit dem Cedar Walton Trio(s) abliefert ist (auch) Emotion pur – aber natürlich habe ich den Bonus diese Partie damals öfter gehört/gesehen zu haben, keine Frage ….

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  "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)