RUN THE JEWELS: RTJ3
Auch wenn das Starduo Killer Mike und EL-P in erster Linie positive Resonanz erlebt, teilt sich der Hörerkreis vermutlich in zwei Hälften. Dem einen Teil, dem die Auswüchse der bisherigen drei Releases zu eintönig, zu unemotional, vor allem aber viel zu technisch sind. Und dem, der die Tracks gerade deshalb feiert. Mein Herz schlägt für gefühlt jeden Song der Beiden – verschachtelte, mehrlagige Epen auf Catchyness geeicht, kompromiert auf drei bis vier Minuten. Normalerweise werde ich misstrauisch, wenn HipHop zu sehr zum Effektfeuerwerk wird, aber EL-P ist schlicht ein begnadeter Produzent (und Rapper obendrein). Featuregasts, Samples, Beats, Stimmung, Flow, Tiefe – da stimmen einfach die Proportionen und die Alben machen enormen Spaß. Der entscheidende Punkt ist die Dynamik – was anderer Rapper auf einem Album ausbreiten, wird hier in einem Track zum Projektil verdichtet. Ein regelrechtes Massaker an sphärischen Sounds, ballernden Pieptönen, schätzungsweise drei Beatmustern pro Track, dazu Gäste, von Boots, über Danny Brown bis Kamasi Washington. Wischt mit fast allem aus dem letzten Jahr den Boden ab. Schönste Weihnachtsgrüße.
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Hold on Magnolia to that great highway moon