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vorgarten
(…) suchst du was innovatives oder etwas, was dem ähnelt, was dir bisher gefallen hat?
Gute Frage, die ich nur schwer beantworten kann.
Ich habe mich selber gefragt, was ich eigentlich erwarte. Es ist halt so, dass ich in den 90ern + 00ern viel elektronische Musik kenngelernt habe, die mich irritiert, herausgefordert und begeistert hat. Ich hatte das in meinem Kommentar zu Oval angedeutet. Natürlich klingt das heute nicht mehr so innovativ wie vor 20 Jahren. Sicher waren das Zeiten in denen gerade im Bereich Electronica viel Neues passierte. Das kann man so natürlich nicht wiederholen. Man kann sich die von mir vermutete gegenwärtige Bewegung in die Breite, die immer feineren Ausdifferenzierungen und die Rückgriffe auf Retro-Sounds ja sogar so erklären, dass Electronic natürlich längst arriviert, in mehr oder weniger feste Formen gegossen und dadurch nicht mehr so überraschend ist. Das ist der Lauf der Dinge.
Insofern will ich mich nicht beklagen auch wenn ich mir solche begeisternden Erfahrungen wie damals doch immer wieder wünsche. Aber vielleicht (sogar sicher …) bin ich auch nur schlecht informiert. Das war ja mein ursprünglicher Impuls für diesen Thread. Oder ich bin einfach nur ein alter Sack.
Gerade mal bei Jessy Lanza reingehört. Da irritiert es ja schon wieder, dass die Sounds sich voll nach 80ern anhören. Ist irgendwie schon wieder hip. Bei Kero Kero Bonito gibt es sowas ja auch. Vielleicht sollte ich mir diese Alben besorgen? „Anyone can trampoline / You just have to believe“
Was ist das denn? -> Fatima Yamaha. Alleine schon der Name …
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)