Antwort auf: Jahresrückblick 2016

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nail75

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Ich wollte dir nicht unterstellen, die Klassiker nicht zu kennen. Deine obige Aussage bezüglich des Randständigen habe ich vermutlich missverstanden. Allerdings bin ich auch der Überzeugung, dass sich die Beschäftigung mit dieser Musik nach wie vor lohnt – da muss man gar nicht die wirklich obskuren Sachen suchen, wenn ich nur an jemanden wie Andrew Hill oder das Duo Bradford/Carter denke. Natürlich können auch Nebenwege und wirklich obskure Musiker lohnen, manchmal kommt es aber auch vor, dass Leute die Obskurität ob der Obskurität feiern.

Und das meine ich mit der Qualitätspyramide, die du in unzulässiger Weise mit kommerziellem Erfolg zusammenwirfst. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun – und ich weiß auch nicht, was Kenny G mit Jazz zu tun hat oder mit Klassik oder allgemein mit Musik, aber da kennst du dich sicher besser aus ;).

Auch wenn du die Aussage für naiv hältst, es ist nicht so leicht die These abzubügeln, dass Werke von höherer Qualität auf Dauer Bestand haben. Wie gesagt: Meine Aussage bezog sich auf die 1960er. Wie viele Werke von Jazzmusikern gibt es da nach fünfzig Jahren tiefgehender kollektiver Beschäftigung noch zu entdecken?

Was Sun Ra und Alice Coltrane angeht, stimme ich dir zu. Das war damals sicher Musik, die von vielen nicht ernstgenommen wurde – woran auch Sun Ra selbst ein wenig Anteil hatte – diese Saturn-Sache war schon sehr abgefahren. Würde mich interessieren, wie du das siehst.

Was meine Liveerlebnisse angeht, hier findest du vieles:
https://www.regioactive.de/themen/enjoy-jazz

zuletzt geändert von nail75

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