Antwort auf: Jahresrückblick 2016

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nail75

Registriert seit: 16.10.2006

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Auch von mir eine kurze Rückmeldung. Was aktuellen Jazz angeht, bevorzuge ich klar Livekonzerte. Das bedeutet nicht, dass es mich nicht interessiert, wenn gute Jazzer eine tolle neue Platte haben, aber ich muss sie vielleicht nicht unbedingt zeitnah haben. Außerdem gibt es ja das Problem, dass manche Jazzmusiker eine unüberschaubare Menge an Zeug veröffentlichen, dass man gar nicht hinterherkommt. Ich brauche garantiert nicht jedes Peter Brötzmann-Album, ebenso wenig wie jedes Peter Evans-Album – und schon gar nicht zwei in einem Jahr. Ich habe kein Problem damit, ein von mir übersehenes Meisterwerk erst Jahre später zu entdecken.

Jazz war ja letztlich immer in stärkerem Maß Livemusik als Rock oder Pop, aber inzwischen ist es noch viel mehr. Ich kann mich gar nicht an Fälle erinnern, wo mir dieselbe Musik nicht live besser gefallen hätte als in der Studioeinspielung, egal ob das jetzt DeJohnette, Wollny, Peter Evans oder Mehldau waren. Ich habe den Eindruck, es fehlt einfach etwas, wenn man sich von aktuellem Jazz nur die Studioplatten anhört.

Daher liegt bei aktuellem Jazz mein Fokus auf Livekonzerten (und Liveplatten, sofern vorhanden), daher habe ich auch wenig Neuveröffentlichungen des Jahres 2016 erworben – und die meisten haben eher den Charakter von Andenken an Konzerterlebnisse.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.