Antwort auf: 2016 – Erwartungen und erste Eindrücke…

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captain-kidd

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1. Lambchop – Flotus
2. Tardigrada – Emotionale Ödnis
3. Die Heiterkeit – Pop & Tod I+II
4. Anohni – Hopelessness
5. Bon Iver – 22, A Million
6. Sturgill Simpson – A Sailor’s Guide to Earth
7. Ssio – 0,9
8. The Low Anthem – Eyeland
9. Santana – Santana IV
10. The Wild Feathers – Lonely Is A Lifetime

11. Karg – Weltenasche
12. Shura – Nothing’s Real
13. Chance the Rapper – Coloring Book

In einem weiteren schwachen Jahr mit großen Enttäuschungen (Frank Ocean!!!), haben mich nur ganz wenige Alben wirklich überzeugt. Und selbst von denen, habe ich nicht viele dauerhaft gehört. Auch deswegen ist eine Reihenfolge doch sehr schwer für mich.

Lambchop ist somit eher der Verlegenheits-Sieger. Ich liebe diese Band ja seit dem Debüt. Die Basis des Sounds ist immer irgendwie zerfledderter Country und dann gibt es dazu mal Soul, mal Indie-Rock, mal Chamber-Pop. Flotus schlägt dabei wieder einen Haken und platziert sich irgendwo zwischen Nixon, Woman und den Interludes auf Damaged. Man entdeckt beim Wiederhören auch immer wieder neue Details. Soundmäßig irgendwie elektrifizierter Autotune-Post-Americana.

Tardigrada spielen einen unglaublich flächigen Black-Metal-Verschnitt in Schwizerdütsch (was egal ist, weil man eh nichts von den gekreischten Vocals versteht). Die Stimme war und ist es auch, die vielen zu schaffen macht. Schaut man sich jedoch das Soundbild an, können die Vocals eigentlich nur so klingen. Der Sound ist zu gleichen Teilen episch und aggressiv, träumerisch und albtraumhaft. Stilistisch sicherlich Atmospheric Black Metal.

Die Heiterkeit habe ich immer von ganzem Herzen gehasst – aber „Pop & Tod I+II“ ist wirklich gut. Reduzierter Indie-Pop mit traumhaftem Satzgesang. Und die Texte sind schön depressiv und bildhaft. Mag auch die Ernsthaftigkeit der Musik. Erinnert mich darin auch ein wenig an Dagobert. „Dunkelheit wird niemals zu Licht“ ist sicherlich ein Song des Jahres.

Der Rest der Liste kann von Platz 4 bis 7 beliebig durchgewürfelt werden. Bei Anohni mag ich auch die Ernsthaftigkeit, dieses naive Predigen. Und der Sound ist natürlich auch klasse. Bestes Album von ihr/ihm seit „I am a bird now“. Bon Iver sehr künstlerisch, aber auch ein wenig anstrengend. Außerdem folgen nach dem starken Beginn gleich zwei schwächere Stücke. Kein gutes Sequencing (das ist auch ein Problem beim „Die Heiterkeit“-Album. Sturgill Simpson fand ich immer etwas langweilig, aber das Album hier ist wirklich gute gemachter Country-Kram. Gute Story auch. SSIO ist sicherlich der beste Rapper Deutschlands momentan. Eigentlich mag ich ja ironische Musik nicht, aber er schafft es gerade noch so, die Kurve vor biederer Albernheit zu bekommen.

The Low Anthem haben ein schön zerfasertes Folk-Rock-Ding abgeliefert, das gekonnt mit kaputten Sounds spielt. Santana taucht in der Liste auf, weil ich 2015 und 2016 die Band für mich entdeckt habe. Ich liebe die ersten 6 Alben mittlerweile sehr -und durch Santana habe ich auch viel Jazz-Fuison-Kram entdeckt. The Wild Feathers bieten soliden Americana, der perfekt bei Autofahrten im Sommer gehört werden kann. Karg ist Black-Metal-Verschnitt in Salzburger-Dialekt Mundart (Hauptband ist Harakiri for the Sky), leider sind die Vocals mir etwas zu hardcorig. Shura hatte zwei, drei großartige 80s-Pop-Stampfer auf dem Album, aber leider auch zu viele Balladen. Und Chance hat leider auch enttäuscht. Zu viel Gospel-Kram.

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