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Aus dem Hörthread mal noch hier rüber geholt:
CD 1 präsentiert (über 70 Minuten) eine frühe Ausgabe des AM Quintetts mit Günter Kronberg (as, bari), Bent Jaedig (ts), Peter Trunk (b) und Hartwig Bartz von 1961. Mangelsdorff und Kronberg sind ziemlich bis sehr gut, Jaedig ist im Grundkurs Jazz noch nicht sehr weit, Bartz macht seinen Job … und Peter Trunk zeigt wieder einmal sein immenses Talent.
Auf CD 2 gibt es verschiedene kürzere Sessons aus den Jahren 1953-1963. Den Auftakt machen die German All Stars 1963, ein Mitschnitt von „Jazz gehört und gesehen“ (und weil die Angaben etwas dürftig sind, würde man wirklich gerne auch sehen, u.a. um Hans Koller und Joki Freund auseinanderzuhalten, wer das feine Sopransax spielt – Emil M ist da auch ein Kandidat für, aber da danach noch Altsax folgt, wird es wohl Freund sein – ob es auch Jankowski ist, wenn im dritten Stück Orgel statt Klavier erklingt … auch dabei Trunk, ein gut aufgelegter Wolfgang Schlüter am Vibraphon, Rolf Kühn an der Klarinette, Helmut Brandt am Barisax, AM und Conny Jackel an der Posaune, Joe Nay am Schlagzeug und Gerald „Gerry“ Weinkopf an der Flöte, den Ausklang macht ein kurzes AM/Trunk Duo). Dann folgt kühler Jazz mit dem Joki Freund Sextett von 1957 (AM, EM, Koller, Heinz Sauer, Trunk, Lex Humphries – und hier werden unter den Tracks plötzlich die Solisten aufgeführt, dabei ist der so früh noch blutarme Freund von Koller leicht zu unterscheiden, dünkt mit, aber 1963 war das eben anders). Als nächstes folgt ein einzelner Tack, ein Blues, mit den German All Stars 1956 (Egon Denu-t, Am, EM, Koller, Brandt, Jankowski, Bill Grah-vib, Attila Zoller, Johnny Fischer, Karl Sanner), der deutlich mehr abgeht (Lex Humphries legt zwar schon vor, aber auch nicht so, dass er die ganze 1957er Session mitreissen würde – in diesem Blues ist aber auch krass: Koller ist – wie Trunk – ein Naturtalent, und das merkt man mal wieder … Tubby Hayes war damals in Europa noch so eine Begabung, viele waren es nicht). Dann ein weiterer einzelner Track, AM im Duo mit Attila Zoller in „I Can’t Get Started“, auch etwas blutarm aber hübsch. Den Abschluss machten dann drei Studio-Tracks mit Bud Shank/Bob Cooper von 1957 (AM, Joe Zawinul, Fischer, Victor Plasil) – davon ist ja bei Lonehill eine ganze Menge erschienen … die grossen Vorbilder schauen vorbei, Mangelsdorff und Zawinul sollten schon bald ganz andere Vorbilder haben, doch die wichtige Rolle des Cool Jazz im entstehenden deutschen Modern Jazz ist natürlich nicht wegzureden. Doch Shank klingt im direkten Vergleich mit EM oder Freund schon sehr, sehr toll, gar keine Frage.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba