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Weit gebracht
Auserlesene Gäste haben sich am Ostersonntag im Salon eines stadtbekannten Börseneinbrechers Rendezvous gegeben. Man bemerkte: Seine kaiserliche Hoheit Prinzen Roland Bonaparte, den Großfürsten Konstantin von Rußland, Stephanie Gräfin Wedel-Hamilton, Gräfin Johanna Hartenau, Lady Rose Weigall, Lady Sybil Grant, Blanche Freiin v. Kübeck und etliche Minister und Ministersgattinnen. Der Börseneinbrecher rief und alle, alle kamen. »Die geehrte Redaktion wünscht« – trippelte die Gräfin Wedel-Hamilton herein – »daß ich ihren Lesern etwas über meine Wiener Eindrücke erzähle. Ich komme dieser freundlichen Aufforderung umso lieber nach, als ich ….« Jeder einzelne illustre Gast bekam ein wertvolles Angebinde: Turul-Schuhe, Gerstl-Kleider oder Viktor, den Staubsaugeapparat, das ideale Ostergeschenk. Auf den Trümmern der adeligen Würde tanzten Kommis mit Komtessen. Auf einmal erhob sich hinten im Hof Lärm. »Was is?« fragte der Hausherr. Der Diener meldete: »Ein Bettler.« »Was schreit er, was will er?« »Lediger, alter makelloser Graf von uraltem Adel sucht eine reiche Frau.« »Ein Nebbich. Man soll ihm zu essen geben und er soll zu Pfingsten kommen mit einem Feuilleton.«
(Die Fackel: Nr. 398, 21.04.1914, S. 16)
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=