Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › „Sterne an“ – das nüchterne Bewertungsforum › Track by Track: Alben unter der Lupe › Riverside – Second life syndrome
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AutorBeiträge
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1. After *****
2. Volte-face **** 1/2
3. Conceiving you *****
4. Second life syndrom *****
5. Artifical smile *** 1/4
6. I turned you down ****
7. Reality dream III *****
8. Dance with the shadow *****
9. Before *** 1/2Schnitt: Starke **** 1/2. Evtl. kommt der letzte halbe noch irgendwann. Das Zweitwerk ist wesentlich vielseitiger und ausgereifter als das Debut. Spätestens hier ist klar, das Riverside kein Porcupine Tree-Klon sind, sondern in ihrer eigenen Nische musizieren. Auch wenn ich sagen muss, das Riverside bei mir noch nicht den gleichen Rang wie Porcupine Tree haben. Dafür müßte die Band ihr Spektrum doch noch deutlich erweitern & oftmals etwas mehr Spannung in die Lieder einbauen, aber zuzutrauen ist es ihr auf jeden Fall. Leider ist mir das neuste Werk noch nicht bekannt. Trotzdem sehr gelungene Scheibe !
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Hold on Magnolia to that great highway moonHighlights von Rolling-Stone.deVideo: Tagesthemen berichtet 1994 über den Tod von Kurt Cobain
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WerbungIrrlichtSchnitt: Starke **** 1/2. … Das Zweitwerk ist wesentlich vielseitiger und ausgereifter als das Debut. Spätestens hier ist klar, das Riverside kein Porcupine Tree-Klon sind, sondern in ihrer eigenen Nische musizieren.
Righty right! Kann man durchaus so sagen.
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll1. After (**** 1/2)
2. Volte-face (**** 1/2)
3. Conceiving you (*****)
4. Second life syndrome (*****)
5. Artifical smile (*** 1/2)
6. I turned you down (****)
7. Reality dream III (**** 1/2)
8. Dance with the shadow (**** 1/2)
9. Before (****)Als „Second life syndrome“ vor acht Jahren erschien, hat es mich umgehauen. Es ist ganz interessant, dieses Album heute, nach langer Zeit wieder zu hören, nach vielen Monaten, in denen mir Progressive Rock tatsächlich immer fremder wurde. Aber es gibt nicht viel mehr zu sagen, als dass dieses Album auch heute noch großartig ist. Das zweite Album der Polen ist düsterer als noch „Out of myself“, baut verstärkt auf Metalriffs, ist traditionsbewusst, dabei aber selten eklezistisch. Oft wurde es mit Porcupine Tree verglichen, während die Herangehensweise des Quartets um Mariusz Duda doch stets eine andere ist. Bereits „After“ ist ein brodelndes Tasten im Hall, merstimmig vorgetragen, mit dezenter Percussion und den für Riverside zu jeder Zeit umwerfenden, ganz klaren Gitarren (die manches Mal durchaus an David Gilmour erinnern). Es ist eine positive Überraschung, dass diese Band einen Sänger voranstellt, der mühelos vom Flüsterton zum Growl wechselt, klar und leidenschaftlich singt, aber auch mit feinen Akzenten und wirren Kontrasten. Ebenso faszinierend ist die Rhythmussektion : Wie sich etwa in „Volte-face“ der klirrende Krach durch die Synthieflächen schaufelt, wie sich Metalriffs mit Orgeln abwechseln und gegen Ende Hohlräume für freie Beckentupfer-, Percussion- und Klaviereinsätze entstehen; in „Conceiving you“ perlen Klaviermelodien und weichfühlige Gitarren zu einem theatralischen Text, hauchend gesungen und mit viel Hall (und etwas Kitsch); und der Titeltrack versammelt alles, was Riverside ausmacht: Ein sphärischer, verhallter Beginn, eine zunehmend aufbrausende Rhythmussektion, die immer dynamischer und getriebener wird – dann der Break, harte Metalsalven, scheuernde Gitarren, dominante Keyboards – dann wieder Schnitt, Übergang zu elegischen, flächigen Synthies und innbrünstigem Sprechgesang. Ein dezentes Klavier flimmert durch den Raum, Duda wimmert „I erase you now with all of my past“ und dann der Übergang ins leise Knisternde, in die Welt aus düsteren Landschaften aus Hall, verzerrten Gitarrenparts, lautmalerischen Gesängen und brodelnden Bässen. Hexenkessel!
Kurz: Ich mag diese Mischung aus rabiaten, grellen, schwefelversäuchten Kampfszenen, aus weinenden, elegischen Gitarren, aus fließenden Synthies und langsam anschwellenden Bässen, aus Stoik und Sinnlichkeit. Wenn ich etwas an diesem Album kritisieren kann, dann den Hang der Band, einige Stellen zu fokuslos zu gestaltet. Etwa in „Volte-face“ oder auch „Dance with the shadow“ reißt gegen Ende der Faden und ich habe die Wahrnehmung, dass die vier noch zwanghaft ein paar Minuten dran schrauben mussten (warum auch immer). Die Growls finde ich des weiteren eher überflüssig – Riverside nutzen es zwar als seltenes Stilmittel, bei Dudas klarem, leidenschaftlichen Gesang hätte ich darauf aber verzichten können. Letzter Kritikpunkt: Die Texte. Man sollte es sich sparen, sie zu lesen, denn allzu viel mehr als Theatralik und Floskeln gibt es darin leider nicht. „Second life syndrome“ befasst sich mit dem Leben nach und während dem Fall, nach dem Beziehungsaus, nach Schmerz und Enttäuschung. Im letzten Song werden diese Worte auch aufgegriffen („I’ve become addicted to being strong/Started out my second life“), es ist aber recht plump, wie es beschrieben wird. Ich falle in die Dunkelheit, ich verliere mich selbst, ich fühle den Schmerz, ich spüre Deine Lügen, jetzt, nach so langer Zeit und ich kämpfe mich nun frei und erwache neu, ohne Angst – so in dieser Art. Relativ typisches Düsterheimerallerlei. Egal, starkes Album (**** 1/2).
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Hold on Magnolia to that great highway moonDanke für diese ausführliche Beschreibung. Ich werde einen großen Bogen um das Album machen.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Onkel TomDanke für diese ausführliche Beschreibung. Ich werde einen großen Bogen um das Album machen.
Wie gesagt: Ich kann mir vorstellen, dass eine Reihe von Titeln Dich sehr begeistern würden, auf Albumlänge ist Riverside aber wohl eher nichts für Dich.
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Hold on Magnolia to that great highway moonIrrlichtWie gesagt: Ich kann mir vorstellen, dass eine Reihe von Titeln Dich sehr begeistern würden, auf Albumlänge ist Riverside aber wohl eher nichts für Dich.
Hab gestern auf einem Sampler des eclipsed Magazins einen kürzeren Titel gehört, der mir sogar sehr gut gefiel. Aber Metallriffs und growls? Sie sollen ja bei den letzten Alben etwas „ruhiger“ geworden sein.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Onkel TomHab gestern auf einem Sampler des eclipsed Magazins einen kürzeren Titel gehört, der mir sogar sehr gut gefiel. Aber Metallriffs und growls? Sie sollen ja bei den letzten Alben etwas „ruhiger“ geworden sein.
Wie gesagt: Riverside benutzen Growls hier immer mal wieder als Stilmittel, als Aufschrei, wenn es die Textzeilen bedürfen. Eine Metalband ist das aber natürlich nur bedingt. Eine Platte wie „Wish you were here“ oder „Selling england by the pound“ wirst Du aber gleichermaßen auch nicht erwarten können. Ich empfehle Dir mal bei youtube in den Titeltrack reinzuhören – wenn Dich das nicht packt, wird es wohl eher schwer.
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Hold on Magnolia to that great highway moonSehr schöne Beschreibung des Albums – es war mein Riverside-Einstieg, nachdem ich erstmals auf einem Eclipsed-sampler einen Song der Polen gehört hatte. Ihr aktuelles Album ist meine Platte des Jahres.
Schade, dass es so wenige Fans für diese Musik gibt. In der halbvollen (oder halbleeren) Tante Ju (das sind ca. 100 zahlende Gäste) spielten die Jungs zwar völlig unbeeindruckt vor der spärlichen Kulisse ein famoses Konzert, aber irgendwie fand ich es schade. Super Sound, Spielfreude ohne Ende und der Kollege an den vielen Tasten (drei analoge und zwei digitale Keyboards wenn ich richtig geschaut habe) kniete sich förmlich in die punktgenauen Breaks und Soundwechsel rein. Duda souverän in allen möglichen Stimmlagen und mit gewohnt elegantem Bass-Spiel. Gerne (immer) wieder.
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Pink Floyd? I didn't know she got a last name.Jester-DSehr schöne Beschreibung des Albums – es war mein Riverside-Einstieg, nachdem ich erstmals auf einem Eclipsed-sampler einen Song der Polen gehört hatte. Ihr aktuelles Album ist meine Platte des Jahres.
Ich muss gestehen, dass ich damals nach der „02 Panic room“ EP ausgestiegen bin, da mir mehr und mehr das Gefühl aufkam, dass Riverside eigentlich alles gesagt haben und zunehmend beginnen auf der Stelle treten. Von ihrem neusten Album kenne ich nur „Celebrity touch“, das mich derart ernüchterte, dass ich die Band im Grunde ganz aufgegeben habe. Ein Fehler?
Danke fürs Lesen.
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Hold on Magnolia to that great highway moonNichts zu danken. Riverside gehören seit eben jener Platte zu meinen Band-Favoriten. Da bin ich schon sehr an allem interessiert was dazu geschrieben wird. Gib der aktuellen Platte ruhig eine Chance – für mich ist es ihre beste, aber das hört natürlich auch jeder anders. Ansonsten empfehle ich dir die EP Memories In My Head mit dem grandiosen Living In The Past. Die hab ich mir letztes Jahr am Merch-Stand nach dem Konzert im Puschkin gekauft, weil sie die EP komplett gespielt hatten.
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Pink Floyd? I didn't know she got a last name.Jester-DNichts zu danken. Riverside gehören seit eben jener Platte zu meinen Band-Favoriten. Da bin ich schon sehr an allem interessiert was dazu geschrieben wird. Gib der aktuellen Platte ruhig eine Chance – für mich ist es ihre beste, aber das hört natürlich auch jeder anders. Ansonsten empfehle ich dir die EP Memories In My Head mit dem grandiosen Living In The Past. Die hab ich mir letztes Jahr am Merch-Stand nach dem Konzert im Puschkin gekauft, weil sie die EP komplett gespielt hatten.
Momentan habe ich noch viel zu viel anderes, für mich noch Relevanteres auf der Liste, aber wie es so ist: Manchmal fallen einem ja Werke auch im rechten Moment in die Hände. Wenn das der Fall ist, greife ich gerne mal zu. Danke für die Tipps.
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Hold on Magnolia to that great highway moon -
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