Eure musikalische Bandbreite?

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  • #37535  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Amüsiert stelle ich immer wieder fest, wie (meist) sehr junge Leute sich nur auf ganz bestimmte Musikrichtungen festlegen und nichts außerhalb davon akzeptieren. Ganz ähnlich war ich wohl auch. Aber ein paar Jahre später stellte ich doch fest, dass ein breit aufgefächerter Musikgeschmack was ganz wunderbares ist und dass in so vielen Genre-Gärten schmackhafte Früchte wachsen, die man dort vielleicht gar nicht vermutet hätte. Außerdem ist man immer wieder in anderer Stimmung und hat für alle Gelegenheiten die passende Musik (bzw. strebt man das an und erweitert die Sammlung immer mehr).

    Wie ist das bei euch, wie breit angelegt ist eure Sammlung oder euer Geschmack? Ich kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen wie unglaublich öde es sein muss, wenn man NUR Songwriter/Folkrock oder NUR Heavy Metal oder oder oder hört. Gerade in den letzten Jahren bin ich über meine DJ-Jobs immer wieder in ausgeprägte „Phasen“ mit großem Spaß eingetaucht. Zur Angewohnheit wurde, mich durch intensives Hören bestimmter Sparten auf die entsprechenden Events vorzubereiten. Vor der „Good Morning Vietnam“ Party hörte ich wochenlang nur die passende Musik, vor den Heavy Metal Aufträgen knallte ich total in die Welt des Geprügels, lupenreinen Metals oder gut abgehangenen Hardrocks, ebenso wird dieses Ritual vor 70s Rock, Stoner Rock, Rock´n´Roll, Punkrock, Surf usw. Events gepflegt. Mit der Zeit kam da ganz schön was zusammen, so dass ich mittlerweile auf eine doch große musikalische Bandbreite blicken kann. Meine Sammlung ist ja auch, wie an anderer Stelle schon ausgeführt, nach Genre geordnet.

    Im Prinzip hat es als Kind mit Radiokram angefangen, aber Bedeutung kam erst mit den Metalgeschichten auf. Danach folgten recht schnell Rock´n´Roll und Blues. Verbindungen und Querverweise gab es immer, z.B. Zurückverfolgen von Coverversionen etc. Andererseits entwickelten sich auch einige Zweige parallel, so hab ich z.B. schon früh (damals über Pink Floyd) Interesse für 70s Psychedelic und Elektronikzeug gefunden, was über Klaus Schulze, Tangerine Dream & Co schließlich bei modernerer Space Night Elektronik endete (bzw. eben nicht endet). Punkrock entwickelte sich etwas nach dem R´n´R immer weiter in meine Plattenkisten, und aus dem Heavy Metal sozusagen rückwärts und vorwärts heraus folgten schnell Sparten wie 70s Rock, Doom, Stoner Rock etc. Durch die DJ-Jobs und durch eigenes Interesse entwickelte ich die ganze R´n´Roll Kiste noch in viele weitere Verästelungen, z.B. Surf, Rockabilly usw. Schließlich dauerte es gar nicht mehr lange und ich geriet sogar in Country-Gefilde oder kaufte einen Jazz-Sampler – Dinge, bei denen ich vor 15 Jahren laut aufgeschrien hätte! Eigentlich ist es der pure Wahnsinn, wieviel gute Musik es gibt, und die Entwicklung hört ja nicht auf…

    Wie seht ihr das? Wie dringend ratet ihr von begrenztem Musik-Kosmos ab? Was kommt euch noch heute niemals in die Tüte? Was wollt ihr noch eventuell erforschen?

    Ich für meinen Teil finde mittlerweile sogar in einigen Genres für mich gute Sachen, die ich immer sehr gemieden haben. Noch nicht mal Reaggae und Hip Hop will ich ausnehmen, obwohl das für meine Begriffe wirklich schon üble Grenzbereiche sind. Jazz hat mich bisher nur am Rande interessiert, Singer/Songwriter halte ich immer noch für größtenteils langweilig, flüchten muss ich immer noch bei Ska und Britpop…aber sogar einige Grunge-Songs, die ich Anfang der 90er noch verfluchte, kommen mir heute eigentlich ganz angenehm vor. Alle Formen von Techno, Disco/Club Sounds, House und der übliche New R&B/Hupfdohlenkrempel werden mir wohl bis zum jüngsten Tag gestohlen bleiben können. Klassik gibt mir heute auch nicht viel und ich kann mir nicht vorstellen, in dieser Richtung eine Platte zu kaufen. Aber wer weiß? Die 80er hatten auch so ihre Tücken, aber mich lässt das Gefühl nicht los, dass ich da noch viel viel ausgraben könnte.

    Gibt es eigentlich „typische“ Entwicklungen in der musikalischen Bandbreite? Mir kommt es manchmal so vor, als ob alle Freunde von mir mit Heavy Metal anfingen und dann irgendwann Chuck Berry, Blues usw. entdeckt haben, sogar teils fast gleichzeitig. Und manch böse Zunge lästert ja gerne, dass man mit dem Alter so Blödsinn wie Weintrinken, Zigarrenrauchen und Jazzhören anfängt…

    Also, gebt euren Senf dazu ;-)

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    #5321383  | PERMALINK

    cassavetes

    Registriert seit: 09.03.2006

    Beiträge: 5,771

    Whole Lotta PeteAmüsiert stelle ich immer wieder fest, wie (meist) sehr junge Leute sich nur auf ganz bestimmte Musikrichtungen festlegen und nichts außerhalb davon akzeptieren.

    Schöner Diskussionsaufhänger eigentlich, aber leider kann ich zu musikalischen Begrenzungen nix sagen.

    Die meisten Musikhörer sind aber, und da stimme ich dir zu, extrem eingeschränkt in ihrer Wahrnehmung/den von ihnen beackerten Genres/Stilrichtungen. Allerdings meist auch im Alter noch. Ich finde so was immer ein bißchen, na ja, je nach Stimmungslage, schade bis langweilig.

    #5321385  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Das heißt du würdest dich als grundsätzlich für alles offen bezeichnen?

    --

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    #5321387  | PERMALINK

    cassavetes

    Registriert seit: 09.03.2006

    Beiträge: 5,771

    Whole Lotta PeteDas heißt du würdest dich als grundsätzlich für alles offen bezeichnen?

    Ich befürchte ja. :-)

    (Und ich dachte, das sei nach zweieinhalb Jahren Forum langsam deutlich geworden. Ts ts ts. ;-) )

    Es gibt wirklich keine Musikrichtung, die ich per se ablehnen würde. Sicherlich hat jeder so seine Prioritäten, ich auch, aber es gibt eigentlich keinen bestimmten Stil, den ich meide wie der Teufel das Weihwasser. Nuggets findet man überall.

    #5321389  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    CassavetesIch befürchte ja. :-)

    Ich musste oft vor der Tür eines Professors warten, der damals meine Diplomarbeit betreute. Da hing ein großes Schild dran: „Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein“. Ok, der musste sein…

    Bisher hab ich dich als (Deutsch-)Hip Hopper wahrgenommen. Sollten sich da Abgründe (oder Steilhänge?) auftun? ;-)

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    #5321391  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    CassavetesIch befürchte ja. :-)

    (Und ich dachte, das sei nach zweieinhalb Jahren Forum langsam deutlich geworden. Ts ts ts. ;-) )

    Es gibt wirklich keine Musikrichtung, die ich per se ablehnen würde. Sicherlich hat jeder so seine Prioritäten, ich auch, aber es gibt eigentlich keinen bestimmten Stil, den ich meide wie der Teufel das Weihwasser. Nuggets finde man überall.

    kann ich bestätigen, wenn ich an diese ganzen Fun Rapper in Deiner Top50 denke und oben steht Joni MItchell mit „Blue“ :zitter:

    --

    #5321393  | PERMALINK

    wa
    The Horst of all Horsts

    Registriert seit: 18.06.2003

    Beiträge: 24,683

    Edit: meinen Gag hat WLP schon vorweggenommen

    Meine Bandbreite: verdammt eng.

    --

    What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
    #5321395  | PERMALINK

    in-guz-we-trust

    Registriert seit: 07.11.2005

    Beiträge: 2,018

    Durch meinen Job in einem Plattenladen hab ich so gut wie jede Stilrichtung kennen (und fast jede) schätzen gelernt. Eigentlich bin ich ein Indie-Junge, hatte und habe aber so meine Phasen, Indie ist immer noch mein „Standbein“ doch eigentlich hör ich mirs nicht mehr respektive nur sehr selten an. Dadurch, dass ich im Laden Secondhand-CD fürn schmalen Taler (4 Euro) kaufen konnte, habe ich in meinen Phasen ziemlich schnell auch einen gewissen Stock aufbauen.

    Stilrichtungen interessieren mich eigentlich überhaupt nicht mehr. Das mag snobistisch tönen, stimmt aber. Durch meinen momentanen Job als Musikredaktor(praktikant) habe ich noch einen leichteren Zugang zu neuerem Zeug und mutiere etwas zur Pop-Schlampe (Justin!!). Doch auch das wird sich wieder legen.

    Ich habe endlich ein Plattengestell gekauft und meine Platten nach Genre geordnet (also das Vinyl). Das teilt sich auf in „Hippie-Scheisse“, „Folkies“, „Country“, „Rock’n’Roll“, „Prog“, „Kraut“, „Punk/Metal“, „NDW“, „Elektronika“, „Rap“, „Soundtrack“, „Klassik“, „Schlager“, „Indie“, „Rest“. Meine CD’s sind alphabetisch geordnet, aber sehr Indie und Elektronika-lastig.

    Wenn ich mich auf einen Stil beschränken würde, mir würde viel fehlen. Denn schlussendlich muss Musik gut sein und nicht das Etikett stimmen.

    Womit ich (bisher) nichts anfangen kann ist „Power-Metal“, House und (Goa)-Trance. Sonst bin ich nicht gnz dicht.

    --

    atheism is a non-prophet organisation
    #5321397  | PERMALINK

    cassavetes

    Registriert seit: 09.03.2006

    Beiträge: 5,771

    Whole Lotta PeteIch musste oft vor der Tür eines Professors warten, der damals meine Diplomarbeit betreute. Da hing ein großes Schild dran: „Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein“.

    Ach, das Für-alles-offen-sein kann auch Spaß machen…
    Ansonsten steht da auch nicht umsonst „Let’s get stupid!“ in meiner Signatur. :-) Aber wenigstens steh ich dazu.

    Whole Lotta PeteBisher hab ich dich als (Deutsch-)Hip Hopper wahrgenommen. Sollten sich da Abgründe (oder Steilhänge?) auftun?

    Ja, das tun viele hier – und dafür sollte man ihnen allen eigentlich mal den Chuck-Norris-Roundhouse-Kick demonstrieren.
    Aber in deinem Fall will ich mal nicht so sein und sag‘ nur: Ch-ch-check it out

    #5321399  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    in.guz.we.trust

    Wenn ich mich auf einen Stil beschränken würde, mir würde viel fehlen. Denn schlussendlich muss Musik gut sein und nicht das Etikett stimmen.

    Gut, ok. Aber du wirst kaum leugnen können, dass die Unterschiede (nicht qualitativ) doch zum Teil sehr groß sind, jetzt mal auf Etikettierung gepfiffen.

    --

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    #5321401  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    Cassavetes
    Aber in deinem Fall will ich mal nicht so sein und sag‘ nur: Ch-ch-check it out

    Ah, ok. Danke für den Link. Das ist wirklich recht breit gefächert. Und ein paar Sachen lesen sich schon schmerzhaft. Ein paar auch forumsinspiriert. Jedenfalls interessant.

    --

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    #5321403  | PERMALINK

    cassavetes

    Registriert seit: 09.03.2006

    Beiträge: 5,771

    Whole Lotta PeteEin paar auch forumsinspiriert.

    Unter uns: Das Forum hat mich noch nie zu irgendwas inspiriert. Die ganzen Kritiker“leichen“ hatte ich alle schon vorher im Herzen/den Ohren/den Listen usw., bevor ich hier zu dieser spaßigen Runde dazu stieß (falls du Mitchell, Dylan, Smiths etc. pp. meinst).

    #5321405  | PERMALINK

    in-guz-we-trust

    Registriert seit: 07.11.2005

    Beiträge: 2,018

    Whole Lotta PeteGut, ok. Aber du wirst kaum leugnen können, dass die Unterschiede (nicht qualitativ) doch zum Teil sehr groß sind, jetzt mal auf Etikettierung gepfiffen.

    Klar, die Unterschiede zwischen äääm, Autechre und Slayer sind sicher vorhanden. Trotzdem mag ich beide. Oder Eric Satie und Hank Williams. Beide berühren mich.
    Wenn mich Musik berührt, egal ob in Bauch, Beine, Kopf oder Herz ist sie bei mir angekommen. Und das ist nun mal Stilübergreiffend.

    --

    atheism is a non-prophet organisation
    #5321407  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    CassavetesUnter uns: Das Forum hat mich noch nie zu irgendwas inspiriert. Die ganzen Kritiker“leichen“ hatte ich alle schon vorher im Herzen/den Ohren/den Listen usw., bevor ich hier zu dieser spaßigen Runde dazu stieß (falls du Mitchell, Dylan, Smiths etc. pp. meinst).

    Ich hatte jetzt auf Cash getippt und vielleicht Bonnie „Prince“ Billy. Aber wie gesagt, es wirkte nur so, kannst mich da ja gerne berichtigen. Björk möchte ich übrigens ein für alle mal von jeglicher Möglichkeit zum Draufzubewegen ausnehmen. Das wird bei mir nix mehr.

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    #5321409  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

    Registriert seit: 19.05.2003

    Beiträge: 17,435

    in.guz.we.trustKlar, die Unterschiede zwischen äääm, Autechre und Slayer sind sicher vorhanden. Trotzdem mag ich beide. Oder Eric Satie und Hank Williams. Beide berühren mich.
    Wenn mich Musik berührt, egal ob in Bauch, Beine, Kopf oder Herz ist sie bei mir angekommen. Und das ist nun mal Stilübergreiffend.

    Logisch! Darum geht es ja hier. Nur, die einzelnen Schätzchen berühren einen eben auf ihre ganze eigene Art, die sich sehr unterscheiden kann.

    --

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