Masabumi Kikuchi

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  • #9693439  | PERMALINK

    vorgarten

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    redbeansandriceein anderer heiliger Gral ist übrigens das komplette Video hiervon – das muss es doch geben – weiß gar nicht, ob mich das ohne Bilder so begeistern würd (gibt ja auch einige CDs der Band), aber so ist es grad hinten raus ein ziemlicher Wahnsinn:

    das hat mir natürlich auch noch gefehlt, kikuchi goes m-base. was es nicht alles gibt. ganz schön slick, aber was osby da macht, ist schon ziemlich unfassbar.

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    #9693441  | PERMALINK

    vorgarten

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    redbeansandrice
    Wer das alles evtl weiss ist “Little Abi“

    das sehe ich jetzt erst. ich kontaktiere sie mal und frage nach.

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    #9693443  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    halt uns auf dem Laufenden!

    vorgartendas hat mir natürlich auch noch gefehlt, kikuchi goes m-base. was es nicht alles gibt. ganz schön slick, aber was osby da macht, ist schon ziemlich unfassbar.

    was das Video auch nahelegt, ist, dass diese Hino/Kikuchi Quintet Alben aus den 90ern beliebig gut sein könnten, vor allem das Live Album in der gleichen Besetzung… (gibt auch noch ein Studioalbum mit Genus statt Dyson am Bass, das einigermaßen bezahlbar ist… und natürlich das Album von 10 Jahre später mit Attias/Morgan/Motian …)

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    #9693445  | PERMALINK

    vorgarten

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    das überlege ich mal…

    zwischenzeitlich zwei leichter erreichbare zwischenstopps.

    das leader-debüt. hier kann man auch zum ersten mal den pseudo-zawinul-hit „dancing mist“ hören. ansonsten viel tasten-texturen, e-piano, orgel, akustisches klavier, auch das geht ja direkt richtung miles. kohsuke mine vor allem am sopransax, finde ich jetzt nicht so umwerfend. eine schwerpunktkomposition („puzzle ring“) auf der b-seite stammt vom besagten bruder masahiro. ich bin nicht so ganz begeistert, kikuchi noch ohne trademarks, sehr viel sopran halt und dann diese merkwürdige 70er-jazz-eigenart, groovige riffs mit weinerlichen melodien im thema zu verkomplizieren (das geht klar nicht auf miles zurück!). am besten passt das noch auf 20 minuten „dancing mist“.

    meine erste piano-solo-aufnahme von kikuchi, was mir nochmal eine andere kategorie zu sein scheint. die hier (es gibt später noch eine vol.2) ist live in tokio aufgenommen, 1994. er spielt standards („bye bye blackbird“, „my favourite things“, „mona lisa“, „manha de carnaval“) und ein original („soft cry“), völlig ungestörtes großes drama. allein, was er da in 20 minuten über blackbird meditiert, geht in unglaubliche tiefen, findet aber immer wieder zum thema zurück; bei den favourite things rutscht er in eine jarrettsche coda, geht aber auch wieder ins thema zurück. mona lisa dann als große oper, wirklich kitschig und schwierig anzuhören. ganz toll dann noch sein versuch über bossa nova, ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich die komposition hier nochmal völlig neu entdeckt habe. fantastisch, wie sehr das alles harmonisch am ausgangsmaterial bleibt. ganz großes kino.

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    #9693447  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    nochmal kurz zu den hartman-sessions, so lange ich auf die antwort von mrs kikuchi warte. es gibt alle japan-aufnahmen auch auf dieser obskuren gambit-cd, die ich jetzt einfach mal digital gekauft habe. ich würde jetzt ziemlich definitv ausschließen, dass der pianist auf der infragekommenden session masabumi ist, nicht nur durch die vollständige abwesenheit von vokalen nebengeräuschen (die man durchaus zu dieser zeit schon hören konnte, z.b. auf IN CONCERT), auch stilistisch scheint mir das viel eleganter, boppiger zu sein als alles, was ich von kikuchi in vergleichbar konservativem umfeld (bei watanabe etc.) kenne.

    davon abgesehen sind die japanischen hartman-sachen, auch die mit hino, tatsächlich sehr schön, wenn man ihn mag (so wie ich). und wenn das wirklich masahiro kikuchi ist, kann man für sein spiel viele positive umschreibungen finden:

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    #9693449  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    die ist mir schon mal begegnet, als ich in den mwandishi-nachwehen zeugs aus den frühen 70ern gehört habe. jetzt stelle ich natürlich fest, dass das zwei stücke aus kikuchis debütalbum in live-länge gestreckt sind. natürlich „dancing mist“, im studio schon 20 minuten lang, hier kommen nochmal 6 und eine sehr entspannte atmosphäre dazu. tolles laufenlassen, vor allem der drums und tasteninstrumente (beide kikuchi-brüder); die end-60er-sanftheit der miles-bands vom silent way und den kilimanjaromädchen. tolle texturen auch auf der b-seite, wo was modales auf 20 minuten gebracht wird (kikuchi hier akustisch, sein bruder auf dem e-piano). das sopransax ist zurückhaltend gut. läuft. finde ich unter den fusionsachen von kikuchi bisher auch die überzeugendste.

    das ist wohl eher ein nebenwerk. was auch immer dieser eddie daniels da in japan gemacht hat – mit hino und kikuchi zusammenzukommen, war wohl nicht das schlechteste. ziemliche spaßmusik, zwischen bossa und soul, kikuchi dabei sicherlich der schrägste, aber daniels gefällt mir hervorragend, vor allem, wenn er zwischendurch auf klarinette wechselt. mir ist der vor kurzem schon auf der wilden DOORS OF PERCEPTION vom seligen dave pike aufgefallen, ansonsten herrscht da weißes rauschen.

    das ist entschieden ernsthafter. ganz intimes quartett, mit kikuchi auf dem e-piano, der drummer, über den soulpope aufklärung verschafft hat, sorgt hier für sehr intelligente sparsame akzente (fast ein bisschen chambers-like) und der leader ist auch eher auf der nachdenklichen shorter-seite als bei coltrane. eine aufnahme, die die luft der modalen freiheit atmet, ohne ausbrechen zu müssen. sehr schön.

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    #9693451  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Meine Nr 2 bei den Fusion Alben ist wohl Collaboration, Poo Sun hab ich auch nochmal gehört… mich stören gefühlt andere Sachen als Dich, aber ich krieg es noch nicht auf den Punkt… ich finde Kosuke Mine zB ziemlich gut, im großen und ganzen. Dass er jetzt eine Linie spielt, die mich echt umwirft, ist mir auch noch nicht aufgefallen, aber den Ton und so find ich schon klasse. Takeru fand ich bis jetzt immer eine Spur langweilig, aber es freut mich zu lesen, dass es das Potential hat, zu wachsen. Danke auch für die Einschätzung zum Eddie Daniels Album. Daniels hat sich nicht soo gut entwickelt, wie man hätte hoffen können, aber auf dem Don Patterson Album, auf dem er mitspielt, macht er seine Sache sehr sehr gut. Muss ich auch bald hören

    Was ich nochmal gehört hab war Voices von Gary Peacock. Um Peacock zu hören, ist das ein phantastisches Album. Und so langsam fängt auch das Gesamtbild an zu passen.

    Und während wir auf Antwort warten, folgendes Juwel aus Abby Kikuchi’s Facebook Posts, hoffe der Link zum Video tut:

    On Takagiklavier
    ‘Scene of essay’
     
    This picture has been recorded also by mobile phone at his last visit to Japan in October 2012.

    Since this is recorded much closer range, the tones are distorted. But as soon as he listened to it, he suddenly became to like it more than I expected including the presence of distortion. He asked me to replay this picture as if he wished it everlasting.

    According to my husband, who was in charge of repeating this picture during my absence, my father said that he loved this picture so much and that, with his deep emotion, I had become to this level finally. Say, it is only this picture which shows that I play piano with 100 % trans-condition.

    My father also said that nobody can play piano with100 % trans-condition like this as soon as he is aware of being taken record. My father, who played in the presence of people and recorded countless time, is not the exception of this.

    It heard that he wanted to show this picture to his comrades, but he could not. I sincerely hope many of you to listen to his tune and I would be also happy if you share this picture with people. This picture is my private one.

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    #9693453  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    („dieser Eddie Daniels“ spielte in jungen Jahren ein recht gutes aber relativ eindimensionales Tenorsax in der tollen Big Band von Thad Jones/Mel Lewis, neben ihm spielte da Joe Farrell Tenor, Daniels war v.a. an der Klarinette ein feiner Solist, am Tenor ist er für meine Ohren Farrell nicht wirklich gewachsen … ein MPS-Album mit Freddie Hubbard gibt es dann auch noch, das in dieser Billig-Reihe von Universal Deutschland neu aufgelegt wurde, „The Hub of Hubbard“, eigentlich ein Jones/Lewis-Spin-Off, da auch Roland Hanna und Richard Davis dabei sind, die tolle Rhythmusgruppe der Big Band, während Louis Hayes am Schlagzeug für den Leader einspringt.)

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #9693455  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Für mich wird der erste Gedanke bei „Eddie Daniels“ ewig der folgende .org post von jsngry sein:

    „Any thoughts on the RETURN OF DON PETERSON album (that’s how I have it) w/Eddie Daniels (still sucking Joe Henderson’s jimmy, but doing it in such a self-respecting way), Ted Dunbar, & Freddie Waits?

    For me, it’s worth it to me for „Love Story“ alone,

    And what’s up w/Don Schlitten & that tune anyway? Cedar did a trio version of it on BREAKTHROUGH. It’s a better tune than whoever had the hit on it (Mancini?) cared to reveal, but it’s not THAT good. One has to wonder, one does…“

    http://www.organissimo.org/forum/index.php?/topic/36-don-patterson/

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    #9693457  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ha ha, den Post habe ich damals wohl übersehen … Daniels kommt mir auf den mir bekannten Aufnahmen ein paar Gänge ruppiger vor als Henderson. Ist aber länger her, dass ich was von ihm angehört habe.

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    #9693459  | PERMALINK

    vorgarten

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    ich finde ihn auch vor allem auf der klarinette toll, aber vielleicht auch, weil das so eine andere farbe ist. hört doch alle mal in das betreffende album rein, man findet das leicht im netz.

    VOICES von peacock fehlt mir noch, wird wohl auch noch etwas dauern, aber verzichten kann ich darauf wohl kaum. COLLABORATIONS ist morgen dran.

    ich bleibe irgendwie dabei: eine wirklich eigene stimme hat kikuchi für mich erst ab den 90ern, vorher ist aber alles zumindest sehr interessant (so, wie ich auch jemanden wie satoh in den 70ern sehr interessant finde – die merrill-version von „my funny valentine“, die soulpope verlinkt hat, stinkt dann aber eben doch sehr stark ab neben der zeitgleichen aufnahme von merrill&kikuchi, weil sie eben nichts wirklich eigenes hat).

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    #9693461  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    :lol: hab grad, natürlich nur um zu testen, was das nochmal kostet, das andere japanische Peacock Album (Eastward) bei cdjapan bestellt… 11,52… [nicht die Welt, in der ich aufgewachsen bin]

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    #9693463  | PERMALINK

    vorgarten

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    das ist ein ganz schöner brocken, in mehrerer hinsicht. doppel-lp, 2 bands zusammengeschichtet (watanabe quartett mit gitarristen, kikuchi sextett mit zweitem pianisten und weiterem sopransaxer), und subtil sind die kompositionen auch nicht gerade. interessant wahrscheinlich in der watanabe-kikuchi-diskografie, weil sie hier wieder zusammenkommen, diesmal ist kikuchi nicht mehr sein feld-wald-und-wiesen-pianist für alles zwischen standards, beatles-cover und bossa, sondern ein eigenständiger leader mit einem haufen eigenen materials. aber gefällt mir das? vorbild ist jetzt eher BITCHES BREW als IN A SILENT WAY, aber rhythmisch ist es weniger komplex und auch die melodieinstrumente verzahnen sich nicht so. es gibt immer wieder interessante momente, aber mir liegt das zu schwer im magen.

    mich würden die frühen alben der watanabe-band mit kikuchi sehr interessieren (da gibt es ja auch noch einiges mit charlie mariano), aber da müsste man ein bisschen investieren. das andere album aus der kollaborationszeit, PAYSAGES, klingt vielversprechender, da ist dann auch peacock als bassist dabei, also kikuchis komplette anfang-70er-spielkameraden versammelt (helen merrill könnte noch etwas dazuhauchen).

    --

    #9693465  | PERMALINK

    vorgarten

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    die früheste aufnahme, die ich von kikuchi habe, ist teil eines gründungsmoments des japanischen jazz, wenn ich entprechenden blogeinträgen glauben darf. 1963 veranstaltet ein reicher protegé eine session im „ginparis studio“, wo diverse junge männer, die später berühmt werden sollten, beweisen wollten, dass sie jazz spielen können. sie improvisieren endlos über „greensleeves“ und „if i were a bell“ und versuchen gleichzeitig, das bisher gelernte vorzuweisen und es schon in avantgardistischer vorahnung zu dekonstruieren.
    der, dessen freigeistigkeit einem dabie sofort anspringt, ist yosuke yamashita; der, der bisher am meisten gelernt hat, ist terumasa hino.

    kikuchi improvisiert im trio mit togashi an den drums über „nardis“. leider ist er im mix zu weit hinten, aber was er aus den akkorden macht, ist sehr originell und auch schon entfernt genung von bill evans. das dürfte einige jahre vor seiner zeit in der watanabe-band aufgenommen sein. er stöhnt und krächzt auch hier schon, und wie.
    togashi ist hier etwas hyperaktiv, aber sein spiel wirkt ungeheuer komplett und angetrieben. unfassbar, dass er sich 1970 komplett neu definieren musste – was ist da eigentlich genau passiert, was die lähmung verursacht hat (mal liest man von autounfall, woanders von einem messerstich)?

    das dürfte eine der ersten aufnahmen sein, die togashi nach dem vorfall gemacht hat. es ist ein zweiter, großartiger, drummer dabei (hiroshi murakami, der von SILVER WORLD), so dass togashi eher perkussiv zum einsatz kommt. zwischen peacock und kikuchi ist das solospiel fast paritätisch aufgeteilt, was auch an der zurückhaltung des pianisten liegt und an der schier unfassbaren variabilität und virtuosität des bassisten (der dazu noch fantastisch klingt). das erste stück, „ishi“, läuft bei mir seit gestern in dauerschleife, es ist unfassbar toll. es fängt mit einer kurzgeschichte von peacock an, die togashi ganz leicht abklappert, dann kommt irgendwann, fast im ausatmen, das themenkürzel und kikuchi steigt ein. murakami macht so großartige früh-paul-motian-fills, bis sie sich am ende alle wieder beruhigen. das ist alles so feinmaschig und swingt dabei wie hölle.
    der rest ist offener, bleibt aber durchgängig interessant. egal, was kikuchi macht, peacock ist telepathisch bei ihm und macht dabei noch komplett eigensinnige vignetten. es gibt dabei nur so ganz leichte kompositorische vorgaben (bis auf das zimelich auskomponierte „requiem“), aber die musiker halten deren atmosphäre und spannung die ganze zeit über.

    rätselhafterweise funktioniert hier für mich gar nichts, obwohl es die gleichen musiker sind (peacock, kikuchi und togashi) und die aufnahmen nur ein paar monate später gemacht wurden. eine impressionistische suppe, die nirgendwo hingeht, peacock hetzt den ziellosen ausflügen von kikuchi lediglich hinterher, und was togashi hier klappert, macht mich ratlos.

    es gibt allerdings, wenn man nicht mehr damit rechnet, eine ganz schöne kleine studie von kikuchi, ganz am ende, solo, nur 30 sekunden lang. man horcht auf, dann ist es schon vorbei.

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    #9693467  | PERMALINK

    vorgarten

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    eine diskografie von masahiko togashi befindet sich übrigens hier. da sieht man, dass VOICES tatsächlich das zweite album nach dem unfall war und dass zwischen diesem und POESY noch watanabes PAYSAGES kam.

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