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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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MelodyNelsonDieser Thread benötigt ein paar ordnende Worte von Go1, so viel ist sicher.
vielleicht wären die ordnenden Worte von Go1 aber nicht mehrheitsfähig. Ich vermute, wir alle sollten mehr über Go1 nachdenken, was hältst du denn von ihm? In mir steckt auch viel über Ordnung, ich bin mir nur nicht sicher, welche Ordnung. Ist Dylan ordentlich, stapelt er seine Pullover? Vielleicht gibt es einen Unterschied zwischen Pulloverordnung und ordnenden Worten?
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WerbungJohn BillIn mir steckt auch viel über Ordnung, ich bin mir nur nicht sicher, welche Ordnung. Ist Dylan ordentlich, stapelt er seine Pullover? Vielleicht gibt es einen Unterschied zwischen Pulloverordnung und ordnenden Worten?
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@Pop ist Medium: Pop ist eine Welt (oder ein Haus), in der, vom Zwang zum Identischen und Objektiven (Intersubjektiven) befreit, die Dinge in Bewegung sind. Pop könnte somit intersubjektive Erfahrung wie auch die Magie des Augenblickes als erregendes Ereignis aufführen, manchmal sogar gleichzeitig.
Pop ist auch eine Spur, wortwörtlich mehrere Tonspuren auf Singles gepresst. Diese Spuren sind die Gegenwart dessen, was niemals – oder nur sehr flüchtig – da war, dessen, was eigentlich immer vergangen ist. Pop ist auch die Erfahrung der Unzugänglichkeit des Anderen.
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smash! cut! freeze!Zusatz: Baudrillard hat mal eine These der „Agonie des Realen“* aufgestellt. Wenn ich ihm folgen kann dann geht es hier um Pop als Medium und gleichzeitig um die Medien des Pops.
* Jean Baudrillard, Agonie des Realen, Frankfurt/M. 1995
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smash! cut! freeze!Pop ist die finale Liturgie der implodierenden Informationsgesellschaft.
… sagt Pit Huber
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Emile Durkheim folgend kommt der Selbstmord in gesellschaftlichen Ballungszentren vor der Implosion derselben.
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smash! cut! freeze!Wenn ich es richtig aus dem Gedächtnis zerre, hat Thomas Meinecke einmal in einem Interview geäußert, dass Pop nicht als Ganzes, sondern als kleinteilige Vielheit aus schnellen Einzelprozessen gesehen werden sollte, also nichts Homogenes, das auf Vereinnahmungsstrategien reagieren müsse. Er glaubt, dass das Schlimmere an Pop nicht der Ausschlussmechanismus, sondern das Gegenteil ist: Die Verständigung über gemeinsam Erlebtes, die er als Zeichen des Alterns deutet.
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Erscheint mir ohne Erläuterung nicht unbedingt dem Jetzt zugeneigt. Der Gute hat vielleicht Recht, ist aber einer des Pops passenden Sprachlichkeit des Barocks in Deiner dem Zitat ähnlichen Einlassung nicht fähig. Pop ist Jetzt.
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smash! cut! freeze!schussrichtungErscheint mir ohne Erläuterung nicht unbedingt dem Jetzt zugeneigt. Der Gute hat vielleicht Recht, ist aber einer des Pops passenden Sprachlichkeit des Barocks in Deiner dem Zitat ähnlichen Einlassung nicht fähig. Pop ist Jetzt.
Vielleicht erinnerte ich auch nur unpopmäßig.
Apropop… wo ist denn eigentlich Bettina Wittgenstein?
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tolomoquinkolomVielleicht erinnerte ich auch nur unpopmäßig.
Apropop… wo ist denn eigentlich Bettina Wittgenstein?
Ich glaube, Du erinnerst Dich richtig. Ich wollte nur einen Anreiz zum Weiterdenken geben.
B.W. ist wahrscheinlich grade in unserer Welt, außerhalb derer wir keinen Begriff haben können.--
smash! cut! freeze!schussrichtung@Pop ist Medium: Pop ist eine Welt (oder ein Haus), in der, vom Zwang zum Identischen und Objektiven (Intersubjektiven) befreit, die Dinge in Bewegung sind. Pop könnte somit intersubjektive Erfahrung wie auch die Magie des Augenblickes als erregendes Ereignis aufführen, manchmal sogar gleichzeitig.
Pop ist auch eine Spur, wortwörtlich mehrere Tonspuren auf Singles gepresst. Diese Spuren sind die Gegenwart dessen, was niemals – oder nur sehr flüchtig – da war, dessen, was eigentlich immer vergangen ist. Pop ist auch die Erfahrung der Unzugänglichkeit des Anderen.
:lol:
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Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)MelodyNelsonDer Weisheit letzter Schluss: Alles, was als Single erscheint, ist Pop.
Könnte man so sagen. Aber das wird erst was, wenn sich die umschliessende Hülle ganz adäquat den popkulturellen Erfordernissen anschliesst. D.h. neutrales „Lochcover“ ist diskussionsbedürftig in Punkto Pop-Definition…
Und was ist mit 12″ Singles (den „Maxis“ – das böse M-Wort! das böseböse M-Wort!!!)? Sind die dann folglich großer, bzw. maximaler Pop? Oder wächst die Größe des Pop – diametral gesehen – mit kleiner werdendem (wohlgemerkt: Vinyl-)Format? Ist das Verschmähen des CD-Formats bereits Anti-Pop – oder gar schon Pop- oder Formatrockismus? Und was ist mit mp3-files? Fragen über Fragen!
Ach, ich glaube, ich praktiziere jetzt mal lieber Pop, bringe meine Plattensammlung ein wenig durcheinander und suche mir einen schönen Pullover aus dem Kleiderschrank aus, mit dem ich prima dazu posen und durch die Bude tanzen kann. Ordnen und posten kann ich ja später wieder…--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadPop ist, wenn fünfzigjährige Männer Lieder schreiben, die dann von sechzehnjährigen Mädchen gesungen werden.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Oder anders ausgedrückt: „Wenn es sich biegt, ist es Pop – wenn es bricht, nicht“.
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@Pop ist Medium: Pop ist wie Geld! Pop ist Austausch unter Unbekannten, da es eine Praxis der Interpretation (pop)kultureller Texte gibt, die unabhängig der Form der Interaktion etabliert ist – wie z.B. auch die reale Abstraktion des Geldes* erst dann zur Regulierung des Austausches benutzt werden kann, wenn es eine Praxis der Unterscheidung von Wert und Preis gibt.
* Alfred Sohn-Rethel, Das Geld, die bare Münze des Apriori, Berlin 1990
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