Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Was ist Pop?
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AutorBeiträge
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Der Begriff Pop ist bei mir negativ besetzt. Liegt an Erlebnissen in meiner Jugendzeit. Was kommerziell war, war uncool (inhaltlich, die damaligen Vokabeln waren anders). Ich hatte Musik nach meinen Wertvorstellungen beurteilt -Woodstock, Love & Peace, John Lennon waren Massstäbe. Was ich sagen will: Pop war für mich ein Synonym für Kommerz, den Leuten etwas andrehen zu wollen, was diese eigentlich nicht brauchen.
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WerbungIn der Musik-Bibliothek sind aber auch John Cale oder Pere Ubu (und sicher auch Van Morrison) unter Pop eingeordnet. Ich hätte eher gedacht dass in deiner Jugendzeit erstmal alles was neu war unter „Pop“ fiel, und erst später differenziert wurde.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
AmadeusIch hatte Musik nach meinen Wertvorstellungen beurteilt -Woodstock, Love & Peace, John Lennon waren Massstäbe.
…
AmadeusWas ich sagen will: Pop war für mich ein Synonym für Kommerz, den Leuten etwas andrehen zu wollen, was diese eigentlich nicht brauchen.
Und was machte nun für dich den feinen Unterschied aus?
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Woodstock und Love und Peace brauchte man eben. Nur mal so ne Vermutung von meiner Seite.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Blitzkrieg BettinaWoodstock und Love und Peace brauchte man eben.
Ja, vermutlich. Oder auch nicht. 1A Popkultur bzw. Pop im eigentlichen (populären) Sinne war das aber zweifellos. Daher auch meine Ratlosigkeit gegenüber Amadeus‘ eher sinnfreiem Posting.
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Er hatte ja von der Vergangenheit gesprochen, und ich dachte wirklich dass damals die heutige negative Bedeutung von Pop noch ziemlich unbekannt war, und man zB einen Bob Dylan noch völlig wertfrei unter Pop einordnete.
Aber vielleicht sollten wir Amadeus selber mal zu Wort kommen lassen.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.pinch…
Und was machte nun für dich den feinen Unterschied aus?
Der Unterschied ist ein gefühlter. An deinen Kommentaren sehe ich, dass du es nicht nachempfinden kannst bzw. willst. Es geht um die unterschiedlichen (angenommenen) Beweggründe, warum jemand etwas tut. Die Annahme ist, dass ein van Morrison oder ein Neil Young ein Album rausbringt, weil sie etwas vermitteln wollen und es nicht in erster Linie um Verkaufszahlen geht. Bei Madonna (Beispiel) sehe ich dagegen die Umsatzmaximierung als Hauptziel an. Das ist nicht verwerflich, hatte mich aber demotiviert, auf diesen Zug aufzuspringen. Wie gesagt, meine Sicht der Dinge aus meiner Jugendzeit.
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Keep on Rocking!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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AmadeusWie gesagt, meine Sicht der Dinge aus meiner Jugendzeit.
Glaub ich gerne. Anders wäre diese onkelhafte Kurzzsichtigkeit von heutiger Warte aus ja kaum zu erklären bzw. zu ertragen. Aber sei’s drum. Nichts anderes war zu erwarten.
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pinchJa, vermutlich. Oder auch nicht. 1A Popkultur bzw. Pop im eigentlichen (populären) Sinne war das aber zweifellos. Daher auch meine Ratlosigkeit gegenüber Amadeus‘ eher sinnfreiem Posting.
Du meinst also, dass die Denkweise des jugendlichen Amadeus sinnfrei war. Damit wärst du bei mir früher schnell unten durch gewesen.
Ich trennte nicht zwischen Pop und Rock, sondern zwischen kommerziell und progressiv. „ist mir zu kommerziell“ war in etwa so schlimm wie heute „ist total uncool“. Ersetze also „Pop“ durch „Kommerz“ und du kannst mich ev. besser verstehen.
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Keep on Rocking!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Nein, wie spannend!
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pinchGlaub ich gerne. Anders wäre diese onkelhafte Kurzzsichtigkeit von heutiger Warte aus ja kaum zu erklären bzw. zu ertragen. Aber sei’s drum. Nichts anderes war zu erwarten.
Im Falle Van Morrison irrst du vermutlich. Sei´s drum. Schöne Grüße vom Onkel and den Neffen. :roll:
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Keep on Rocking!Ich fand interessant, was Du dargelegt hast, Amadeus, zumal Du ja nun wahrlich nicht der einzige bist, der diese Sicht hatte bzw. hat. Die scheint mir sogar charakteristisch für manche Leute zu sein, die in den 1970ern musikalisch sozialisiert wurden und sich von der „banalen Popmusik“ abgrenzen wollten. Die viel spannendere Frage ist eigentlich, woher dieser Impuls kam.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75Ich fand interessant, was Du dargelegt hast, Amadeus, zumal Du ja nun wahrlich nicht der einzige bist, der diese Sicht hatte bzw. hat.
Ta-tat-sächlich? Menno! Ich will das aber auch gerne verstehen oder gar interessant finden, was Amadeus interesanntes dargelegt hat, kann aber außer einigen seltsamen Aussagen, die sich unterm Strich bloß zu schlaffen „ja, so war das damals“-Floskels zusammenziehen lassen, partout nichts Interessantes finden, obwohl ich jetzt schon mind. 2 Seiten zurückgeblättert habe. Zumal schließlich noch andere das angeblich wie Amadeus sehen und so… Shit, vielleicht bin ich einfach ein bisschen doof oder so. Aber reicht echt allein wieder nur das Droppen „viertschrötiger Schaffe“ a la Young, Woodstock, Love & Peace contra „Madonna-Künstlichkeit“, um dem Phänomen „Pop“ auf den Zahn zu fühlen bzw. Leibe zu rücken bzw. in den Arsch zu treten oder deutlicher: um den Phänomenen jeweiliger popkultureller Gegenkulturen nahe zu kommen? Also ich weiss nicht…
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Nein, natürlich nicht, aber es gibt offenbar eine Generation von Musikfans aus den 1970ern, die ein Problem mit dem Begriff „Pop“ hat. Wieso wurde Pop zu einem Unwort und verlor diesen Charakter dann aber wieder? Auf diese Frage habe ich freilich auch keine Antwort.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75Wieso wurde Pop zu einem Unwort und verlor diesen Charakter dann aber wieder? Auf diese Frage habe ich freilich auch keine Antwort.
Ich glaube kaum, dass „Pop“ als Pop-Begriff damals zu einem Unwort o.a. verkam. Soweit ich weiss guckte man damals „langhaarige Gammler“ schräg an, die „Beatmusik“ bzw. „Negermusik“ hörten oder vermutete beim Aufspielen diverser Musikkappellen gleich Belzebub himself dahinter. Gesundes Sprengen von Normen eben. Wie bei jeder Art von kultureller Gegenbewegung das Suchen und Finden von Identitäten usw. Prolematisch nur, wenn im Lauf der Zeit die eigenen Konventionen wiederum erstarrt sind, Veränderungen nicht mehr kapiert werden wollen/sollen, nur noch auf bereits Bewährtes geschworen wird undsoweiter. Eine eigene Identität mag das vielleicht sein, eine unerhört einfache, bequeme Rezeption, bei der sich kuriose Kreise schließen, am Ende jedoch die alten Fargen immer noch bzw. schon wieder offen stehen, ist das aber auch. Und „interessant“ somit auf Dauer dann wohl auch nur marginal.
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