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AutorBeiträge
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@Gefährliche Bohne
Keine Sorge, Mr. Pop ist Opportunist.--
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WerbungschussrichtungGut, eine Stilrichtung kann kein Medium sein. Sehe ich auch so, habe ich aber auch nicht anders formuliert. Damit ist das hoffentlich klar.
Pop-Musik als Stilrichtung transportiert allerdings mehr Dinge – wie z.B. Mode, Sprachlichkeiten, etc.. Und genau hier ist wohl die Sollbruchstelle zu Popkultur zu sehen, in der mE mit einem Medienbegriff gearbeitet werden kann.Das macht jede Stilrichtung. Nennt sich Zeitgeist. Möglicherweise hat jemand anderes noch mehr Begriffe, treffendere.
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weilstein@Gefährliche Bohne
Keine Sorge, Mr. Pop ist Opportunist.Sind wir das nicht alle ?
Opportunist heißt dann ja auch: Pop paßt sich an.Mir gefällt diese Diskussion. Schade nur, dass ich noch nicht die Zeit und Geduld aufbringen konnte, alles vorhergehende zu lesen.
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@weilstein: Dann pass mal auf das Du Dich nicht ansteckst.
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smash! cut! freeze!Wenn ich in einer Plattenbesprechung „das ist reiner Pop!“ lese, dann weiss ich ziemlich genau, was damit gemeint ist. Die von weilstein genannten Kriterien kommen dem, was ich nach heutigen Gesichtspunkten unter dem Genre Pop verstehe, sehr nahe.
Pop einfach nur als „normales“ Genre verstehen zu wollen, wird der Sache m.E. dennoch nicht ganz gerecht. Bekanntlich fand ja der Begriff „Pop“ in den 50ern und frühen 60ern weitaus universellere Verwendung als heute. Salopp formuliert war Pop Music eine Sammelbezeichnung für Musik, die den Duft der damaligen gesellschaftlichen Veränderungen atmete (z.B. Stichwort Konsumgesellschaft) und zudem stark von neuen Technologien profitierte (Produktion, Vertrieb etc.). Abgeleitet im übrigen von den älteren Begriffen „Pop Art“ und „Pop Culture“, so wie’s aussieht (vgl. Middleton et al. (Grove Music Online)). Elvis war Pop, die Stones waren Pop. Im UK stand der Begriff zeitweise in Konkurrenz zum Begriff „Beat“, in den USA wurde er oft arbiträr zum Begriff „Rock’n’Roll“ verwendet. Das Genre „Rock“ war damals noch gar nicht erfunden.
Erst im Laufe der Zeit wurden feinere Unterscheidungen gemacht und neue Genres begründet. Sie bildeten sich letztlich aus dem Pop heraus. Je feiner unterschieden wurde zwischen einzelnen Genres, um so stärker veränderte sich zwangsläufig auch die Interpretation des Begriffes Pop. „Eher dur als moll“ als Charakteristik von Pop nach heutiger Wahrnehmung ist sicher richtig, ergibt sich aber auch daraus, dass „härtere“, eher moll-lastige Musik irgendwann dem Genre „Rock“ zugewiesen wurde. Pop kann deswegen auch als „Musik im ursprünglichen Pop-Sinne mit Eigenschaften, für welche nie ein spezifisches Genre erfunden wurde“ erachtet werden. Pop als Genre (nach heutiger Auffassung), das sich nach dem Ausschlussverfahren entwickelt hat. (Einspruch erwünscht)
Wenn nun die Frage im Raum steht, ob Pop denn sozialkritisch sein könne oder nicht – darum ging es ja gestern an dieser Stelle -, dann tendiere ich dazu, eine breiter gefasste Definition heranzuziehen, als wenn ich den Begriff Pop in einer aktuellen Plattenkritik lese. Eine Definition, die sich nicht primär am engen, zeitgebundenen Kontext von Pop als reines Genre orientiert. (Wenngleich zeitgenössische Pop-Musik durchaus sozialkritisch sein kann; nur damit keine Zweifel aufkommen). Die sachgemässe Interpretation des Begriffes Pop ergibt sich halt auch aus dem jeweiligen Kontext.
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@Big Hat
Nein, ich denke schon, daß Popmusik gewisse Eigenschaften zugesprochen werden können. Habe ja bereits knapp umrissen, welche das sein können. Songwriter, die sich dem Komponieren von Hits widmeten, hatten eben eine andere Intention (und Tradition) als aufmüpfige Rock’n’Roll Kids, bedienten sich also auch anderen Stilmitteln. Stimme also gegen diese Theorie. Daß die Allgemeinheit Musik grob unter Rock’n’Roll, Rock oder Pop einordnet (glücklicherweise nicht mehr Race Music…) hat sich bis heute ja nicht grundlegend geändert. Umso schöner, daß man sich mit Leuten austauschen kann, die diesen Unterschied ums Ganze sehr wohl hören.--
weilstein
Popmusik als solche kann man allerdings schwer an bestimmten stilistischen Mitteln festmachen. Pop ist ständig im Wandel, immer aktuell und (fast) immer ein Kind seiner Zeit. Popmusik orientiert sich ja meist an dem, was andere Genres gerade so hergeben (Rock’n’Roll, Beat, Soul, Punk, etc.). Ein Merkmal wäre für mich ganz klar, daß Tracks produziert werden, die ein möglichst großes Publikum ansprechen sollen – eher Dur als Moll, schmeichelnde Arrangements, eingängige Melodien, klassische Songstruktur (Strophe, Bridge, Refrain) etc.weilstein Songwriter, die sich dem Komponieren von Hits widmeten, hatten eben eine andere Intention (und Tradition) als aufmüpfige Rock’n’Roll Kids, bedienten sich also auch anderen Stilmitteln.
Kann Dir weitgehend zustimmen. Aber um die Beispiele The Clash und Specials nochmal heranzuziehen: Zweifellos „aufmüpfige Rock’n’Roll Kids“, die aber Tracks aufnahmen, die Deiner Definition von Pop entsprechen? Und die daher Hits werden konnten, ob nun intendiert oder nicht?
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Big Hat“Eher Moll als Dur“ als Charakteristik von Pop nach heutiger Wahrnehmung ist sicher richtig, ergibt sich aber auch daraus, dass „härtere“, eher Moll-lastige Musik irgendwann dem Genre „Rock“ zugewiesen wurde.
Wer ist Dur? Und wer ist nun Moll? Mannomann.
Abgesehen davon, dass es schlichtweg widersprüchlich ist, ist es auch noch schlichtweg dummes Zeug, so oder so.--
FAVOURITESHerr RossiKann Dir weitgehend zustimmen. Aber um die Beispiele The Clash und Specials nochmal heranzuziehen: Zweifellos „aufmüpfige Rock’n’Roll Kids“, die aber Tracks aufnahmen, die Deiner Definition von Pop entsprechen? Und die daher Hits werden konnten, ob nun intendiert oder nicht?
Nun, ich bezog mich mit meinem Beispiel auf eine Zeit vor Punk. Egal, einen Widerspruch sehe ich dennoch nicht. Gerade hier ist es doch interessant, wie Grenzen verwischen oder überschritten werden und (Charts-)Musik sich schließlich wandelt. Beide Bands sind ja nicht mit dem Ziel angetreten Popmusik zu machen. Und Pop, den Du „lupenreinen“ Pop nennen würdest, habe beide Bands ja auch nie gemacht, sondern ihren Punk/Reggae/Ska mit einer Prise Pop versehen.
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otisWer ist Dur? Und wer ist nun Moll? Mannomann.
Abgesehen davon, dass es schlichtweg widersprüchlich ist, ist es auch noch schlichtweg dummes Zeug, so oder so.Danke für den charmanten Hinweis. Schau otis, ich hab’s angepasst.
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weilsteinUnd Pop, den Du „lupenreinen“ Pop nennen würdest, habe beide Bands ja auch nie gemacht, sondern ihren Punk/Reggae/Ska mit einer Prise Pop versehen.
Richtig. Mit „luprenrein“ meine ich Popmusik, die in keinem Genre wie Punk, Ska u. ä. verwurzelt ist.
Wo würdest Du eigentlich The Smiths einordnen?
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Herr RossiRichtig. Mit „luprenrein“ meine ich Popmusik, die in keinem Genre wie Punk, Ska u. ä. verwurzelt ist.
Wo würdest Du eigentlich The Smiths einordnen?
Ich wurde zwar nicht angesprochen, aber ich habe nachgeschaut und The Smiths wurden als Britpop eingeordnet, aber auch gleichzeitig als Indie-Rock (bei Wikipedia). Das verwirrt mich jetzt.
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Ich halte beides nicht für zutreffend. The Smiths haben sicherlich Einfluss auf Brit-Pop gehabt, aber den gab es damals einfach noch nicht. Und „Rock“, ob nun Indie- oder nicht, waren The Smiths auf gar keinen Fall.
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Herr RossiIch halte beides nicht für zutreffend. The Smiths haben sicherlich Einfluss auf Brit-Pop gehabt, aber den gab es damals einfach noch nicht. Und „Rock“, ob nun Indie- oder nicht, waren The Smiths auf gar keinen Fall.
Du hast Recht, ich hatte nicht genau gelesen: Sie hatten Einfluß auf die Britpop-Bewegung (sozusagen die Vorläufer).
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Herr Rossi
Wo würdest Du eigentlich The Smiths einordnen?Pop in seiner schönsten Form – aufregend, facettenreich, intelligent, hintergründig, tiefgehend, sozialkritisch, durch und durch brillant. Kaum jemand hat mehr aus dem Genre geholt.
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