Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Die besten Tracks › Umfrage: Die 20 besten Tracks von Tocotronic
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AutorBeiträge
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jackofhIch glaube nicht, dass du der einzige bist, der die Band so hört. Aber wir werden sehen … Ich freue mich auf deine Liste!
Anders als bei Coldplay höre ich bei Tocotronic auch die neueren Sachen gerne. Kein wirklich schlechtes Album dabei. Aber ich bin auch erst später zu der Band gekommen. Da ist der Veränderungsschmerz nicht so groß. Ich bin mit meiner Liste noch nicht ganz im Reinen, aber die kommt nächste Woche.
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WerbungJa, ich denke auch, dass der Zeitpunkt des Einstiegs bei Tocotronic für die Beurteilung des Schaffens der Band eine wichtige Rolle spielen kann (siehe die Anmerkungen von Magicmatthes). Ich habe auch schon mit einem weiteren Fori gesprochen, der eher das mittlere und das Spätwerk bevorzugt – und Mitte der 90er noch gar nicht bei Tocotronic an Bord war.
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jackofhJa, ich denke auch, dass der Zeitpunkt des Einstiegs bei Tocotronic für die Beurteilung des Schaffens der Band eine wichtige Rolle spielen kann (siehe die Anmerkungen von Magicmatthes). Ich habe auch schon mit einem weiteren Fori gesprochen, der eher das mittlere und das Spätwerk bevorzugt – und Mitte der 90er noch gar nicht bei Tocotronic an Bord war.
Das trifft beispielsweise bei mir zu. Ich habe Tocotronic erst mit dem 2002er-Album kennengelernt. Was manche „scheußlich“ finden, wird von mir dagegen gewürdigt werden.
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You can't beat two guitars, bass and drums - Lou ReedDas trifft beispielsweise bei mir zu. Ich habe Tocotronic erst mit dem 2002er-Album kennengelernt. Was manche „scheußlich“ finden, wird von mir dagegen gewürdigt werden.
Und womit? Mit Recht!
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So. 25 Tracks sind vorselektiert. Das war erstaunlich leicht. Aber wie soll ich das nun in eine Reihenfolge bringen? Nicht mal die Nr. 1 ist ansatzweise klar…
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)01. Für immer Dein Feind
02. Jetzt geht wieder alles von vorne los
03. Neues vom Trickser
04. Die Welt kann mich nicht mehr verstehen
05. Vier Geschichten von Dir
06. Gehen die Leute
07. Sie wollen uns erzählen
08. Ich verabscheue Euch wegen Eurer Kleinkunst zutiefst
09. Alles was ich will, ist nichts mit Euch zu tun haben
10. Drei Schritte vom Abgrund entfernt
11. Ich hab 23 Jahre mit mir verbracht
12. Drüben auf dem Hügel
13. Free Hospital
14. Der schönste Tag in meinem Leben
15. Die letzte Adresse (Demo)
16. Alles wird in Flammen stehen
17. Im Bus nach Bahrenfeld
18. Auf den Hund gekommen
19. Die Grenzen des guten Geschmacks 1
20. Ich bin viel zu lange mit Euch mitgegegangen
Die Liste setzt sich zusammen aus:9x Es ist egal, aber…
3x Wir kommen um uns zu beschweren
3x Tocotronic (weiß)
2x Digital ist besser
1x Nach der verlorenen Zeit
1x K.O.O.K.
1x Demo--
"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)01. Schall und Wahn
02. Mein Ruin
03. Im Zweifel für den Zweifel
04. Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk
05. Vulgäre Verse
06. Neues vom Trickser
07. Über Sex kann man nur auf Englisch singen
08. Free Hospital
09. So jung kommen wir nicht mehr zusammen
10. Hier ist der Beweis
11. Eure Liebe tötet mich
12. Ich mag dich einfach nicht mehr so
13. Alles wird in Flammen stehen
14. Dringlichkeit besteht immer
15. Die Idee ist gut, aber die Welt noch nicht bereit
16. Hi Freaks
17. Die Unendlichkeit
18. Auf dem Pfad der Dämmerung
19. Aber hier leben, nein danke
20. 17--
Ein gänzlich anderer Fokus aufs Werk der Band als der meine. Aber: Immerhin können wir uns wohl auf das „weiße Album“ einigen, da hast Du nämlich alle drei Titel gelistet, die auch ich mir herausgepickt habe – ebenfalls mit dem Trickser als Highlight!
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)1. Schatten werfen keine Schatten
2. Jenseits des Kanals
3. Letztes Jahr im Sommer
4. Der achte Ozean
5. Führe mich sanft
6. Die neue Seltsamkeit
7. Dein geheimer Name
8. Free Hospital
9. Drüben auf dem Hügel
10. Die Grenzen des guten Geschmacks 2
11. In höchsten Höhen
12. Ich möchte irgendwas für dich sein
13. Meine Schwester
14. Das Geschenk
15. Imitationen
16. Jackpot
17. Harmonie ist eine Strategie
18. Ich habe Stimmen gehört
19. 17
20. In der Überzahl--
Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das ExcaliburHier geht es ja munter weiter. Sehr schön! Mittlerweile sind sechs Listen mit sechs verschiedenen Fave Tracks in die Auswertung eingegangen. Insgesamt 69 Tracks wurden bislang nominiert, keiner kommt mehr in allen Listen vor. Dennoch setzt sich vorne ein Track ein wenig ab, der als einziger bereits die 100-Punkte-Marke geknackt hat. Zu den einzelnen Listen später etwas mehr.
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jackofh
Dennoch setzt sich vorne ein Track ein wenig ab, der als einziger bereits die 100-Punkte-Marke geknackt hat.Das müsste eigentlich Drüben auf dem Hügel sein, wenn ich die Listen so überfliege.
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)Das Nachhören ging dann ja doch recht fix @gipetto. Deine Liste wird zunächst einmal Stardog beruhigen, weil der „Trickser“ hier sein Entrée bei dieser Umfrage gibt (und dann gleich auf Podestplatz 3!). Ich wiederum freue mich über die Nominierung von „Die letzte Adresse“, der Perle unter den Raritäten der „Best of“ von 2006. Der Track reflektiert vermutlich Eindrücke der ersten US-Tour im Jahr 1998. Ich hätte nicht erwartet, dass noch jemand außer mir für das Demo eine Schwäche hat.
Am auffälligsten sind aber natürlich die geschlagenen acht Nennungen von „Es ist egal, aber“ inklusive des Lieblingstracks „Für immer dein Feind“, dem ich vor der Umfrage keinen Spitzenplatz zugetraut hätte. Ich habe ihn immer im Zusammenhang mit Gipettos Nr. 5 „Vier Geschichten von dir“ gehört: Beide Lieder kreisen um Freund- und Feindschaft bzw. die zwischenmenschlichen Unzulänglichkeiten des lyrischen Ichs. Wobei die „Geschichten“ zusätzlich mit einer der besten Wortschöpfungen von Lowtzows wuchern: „Zeitverfluggeschwindigkeit“. Das Album selbst wurde von der zeitgenössischen Kritik äußerst gemischt aufgenommen; viele Rezensionen attestierten der Band Stagnation. Exemplarisch vielleicht:
Stefan Merx in „Visions“: Rumpeldipumpel, Tocotronics vierte. Niedliche Wackelfotos auf dem Cover und verstörte Teenagerlyrik innendrin. Alles wie gehabt. Wieder werden Herzen schmelzen, weil Dirk von Lowtzow, Jan Müller und Arne Zank genau das ausdrücken, was wir auch schon immer so empfunden haben. Da wird welche Wut auch immer ganz geballt rausgeschrien, semantisch freilich immer aus der Perspektive des friedlichen Beobachters. „Ich bin auf den Hund gekommen, wie man sagt“: Vielleicht ist es diese ironisch-gekünstelte Distanz, diese aufgesetzte Natürlichkeit, die mich inzwischen nervt. Scharfe Fotos werden nicht gebraucht, eine sich überschlagende Stimme ist immer besser als eine normale, Instrumente zu beherrschen ist uncool. 1994 fand ich das alles auch gut so, weil offenbar originell. Heute kopieren Tocotronic nur noch das damals überraschend gut aufgenommene Nullkonzept. Aufguß Nummer vier langweilt mich.
Dabei hatte sich doch einiges getan, nicht nur die Mundharmonika kam erstmals zum Einsatz, sondern auch Synthesizer und (von Hans Platzgumer arrangierte) Streicher. Effektvoll eigesetzt direkt im Opener „Gehen die Leute“, der bei Gipetto auf Platz 6 landete. Die Geigen entfalten hier keine beruhigende Wirkung, sondern steigern die Nervosität und den Ärger nur noch weiter. Jens Balzer kann das aber alles wie immer etwas kunstvoller ausdrücken:
Jens Balzer: Gegenüber dem kunstvoll erschlafften Degout des Debüts und den sich immer komplexer in sich selbst verdrehenden Distinktionsspielereien der beiden folgenden Alben herrscht auf Es ist egal, aber eine erstaunlich offenkundige Gereiztheit vor, eine Wundheit und Nervosität. Die letzten Reste post-juveniler Blasiertheit mitsamt des selbst errichteten Schutzpanzers gegen die eigene Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation – einerseits leide ich ja an ihr, aber andererseits: Geht mich diese ganze unangenehme Welt da draußen überhaupt etwas an? – werden infrage gestellt. Und zugunsten eines körperlich unmittelbar durchschlagenden Unbehagens überwunden. Widerwillen, Wut, Wahnsinn, Weltschmerz und -ekel sind im Gesang von Dirk von Lowtzow so deutlich zu hören wie noch nie zuvor. Arne Zank und Jan Müller spielen so dicht, hektisch und schlechtgelaunt, wie man das bislang von ihnen kaum kannte. (…) Das ist hier nicht mehr nur ein „Ich“, das singt, sondern zugleich auch ein „Es“, das Unbewusste, Unkontrollierte, das Andere. Dirk von Lowtzow singt, spricht und schreit nicht mehr nur – zugleich singt, spricht und schreit es auch aus ihm heraus.
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Danke für Deine tolle Analyse, @jackofh! Super spannend finde ich dabei auch die zeitgenössischen Rezensionen und Presseschnipsel, die Du dazu ausgräbst – sind die alle so noch im Netz zu finden?
Die Dominanz von Es ist egal, aber… – es sind sogar 9 nominierte Titel – hatte mich dann selber auch etwas überrascht. Oder aber auch nicht, denn es war meine erste Toco-Platte und sie hat während der ersten Studiensemester so manchen großartigen Blödsinn begleitet. Musikalisch sagt mir das Album auch am meisten zu, da hier die Rumpelei der ersten Alben wie von Dir beschrieben dezent aber wirkungsvoll verfeinert wurde. Tja, und dass Für immer Dein Feind mein Spitzenreiter wird, hatte ich anfangs selber nicht unbedingt vermutet – der Track hat jedoch alles, was die Tocos damals auszeichnete. Und zu Gehen die Leute hatte ich ironischerweise mal einen Auffahrunfall verursacht.
Etwas überrascht war ich dann doch, dass Wir kommen um uns zu beschweren nicht besser abgeschnitten hat, ist das Album in meinen Ohren doch das, das am meisten knallt. Digital ist besser hat mich dagegen komischerweise nie so richtig vom Hocker gehauen. Groovt nicht.
Die letzte Adresse war mit seinem gedämpften Klang und dem verlorenen Text Liebe beim ersten Hören. Es wundert mich heute noch, dass der Titel ein Outtake blieb.
K.O.O.K. finde ich seit jeher ganz schwierig, die Synthesizer sind nach meinem Geschmack nicht gut gelungen. Das folgende „Weiße Album“ war noch einmal ein ganz starkes Aufbäumen, bevor mir persönlich von Lotzows Texte und Gesang einfach zu kitschig und pathetisch wurden. Ich habe alle folgenden Alben gehört und schulterzuckend wieder weggelegt. Immerhin hat Aber hier leben, nein danke mit Platz 21 eine Listung nur knapp verfehlt.
Das Wiederhören (in der Tat nur „überschlägig“, da ich das Frühwerk noch immer fast auswendig kenne) hat viel Spaß gemacht, war zum großen Teil aber auch ein Nostalgietrip. Ich lege die Band nur noch ganz selten auf. Irgendwie ist sie bei mir fest mit einer Zeit verbunden, die lange vorbei und abgeschlossen ist. Wenn die Alben aber mal laufen, is‘ schon geil!
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)Zugegeben eine wirklich wilde Mischung und ganz sicher keine Bewerbung für den Heini-Award. Aber die ersten drei sind seit langem meine Favoriten. Von Digital ist besser hätte ich noch mind. 2 Tracks nominieren können. Aber bei der 20 ist halt Schluss. Das wird eine sehr föderale Auswertung denke ich.
1. Hi Freaks
2. Pure Vernunft Darf Niemals Siegen
3. Let There be Rock
4. Drüben auf dem Hügel
5. Die Welt Kann Mich nicht Mehr Verstehen
6. Bis uns das Licht vertreibt
7. Sie wollen Uns Erzählen
8. Aber hier Leben, Nein Danke
9. Im Zweifel Für Den Zweifel
10. Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk
11. Ich Verabscheue Euch Wegen Eurer Kleinkunst Zutiefst
12. Kapitulation
13. Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit
14. Neues vom Trickser
15. Ich Möchte Teil Einer Jugendbewegung Sein
16. Electric Guitar
17. Ich bin viel zu lange Mit Euch Mitgegangen
18. Gott Sei Dank Haben Wir Beide Uns Gehabt
19. Jackpot
20. Mein Ruin--
adlatus
2. Pure Vernunft Darf Niemals SiegenSo nämlich!
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Schlagwörter: Tocotronic
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