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Gleich „Quicksand“ vom 2003 erschienenen Album „12 Memories“ wartet mit feinen Cello-Verzierungen auf und das Gefühl, wie bei alten Freunden in der heimeligen, wohligen Klangwelt von Travis gebettet zu sein, stellt sich umgehend ein. Auch Fran Healys Stimme versteht wie selbstverständlich und auf die von ihm gewohnte Weise die Aufmerksamkeit des Zuhörers auf die Songs dieser Platte zu lenken. „The Beautiful Occupation“ fällt dagegen leicht ab und ist mit seiner schärferen Gangart deutlich weniger zauberhaft als sein Vorgänger. Dafür kann aber schon „Re-Offender“ wieder ganz und gar in die andere Richtung aus und liefert, völlig schlüssig, als Single einen veritablen Hit mit Ohrwurmqualitäten.
Einer scheinbaren bandinternen Absprache folgend, auf diesem Album einem potentiellen Hitanwärter einen etwas schwächeren Track anzuschließen, präsentieren Travis mit „Peace The Fuck Out“ einen Titel, der sicher auch nicht übel ist, aber wiederum mit dem unmittelbar vorhergehenden Stück nicht mithalten kann.
Förmlich als Widerlegung der unterstellten und bestimmt völlig absurden Absprache vermögen „How Many Hearts“ und „Paperclips“ nicht recht zu begeistern, da sie – zumindest im Vergleich bisheriger Travis-Lieder – einfach zu sperrig daherkommen und die Harmonie der Platte ein wenig stören. Diese Feststellung löst eine gewisse , wenn auch – wie sich wenig später herausstellen wird – unbegründete Besorgnis aus, Travis würden den bisher eingeschlagenen Klang-Weg der harmonisch-weich fließenden Songideen aus den Augen verlieren.
Wie gesagt bleiben solche Sorgen glücklicherweise gegenstandslos, da sich bereits „Somewhere Else“ und „Love Will Come Through“ wieder problemlos in die Serie der von dieser Band so vollendet in Szene gesetzten Wohlfühl-Songs einreihen können. Ähnlich positiv stellt sich „Mid-Life Krysis“ dar und „Happy To Hang Around“ zeigt mit wohldosierten Mitteln, dass Travis durchaus auch mit härteren Mitteln schöne Popsongs schreiben können, die an einigen Stellen ein wenig an Wilco erinnern. „Walking Down The Hill“ schließlich beendet diese wechselvolle Platte mit seinem angehängten Hidden Track in jeder Hinsicht unauffällig.
Highlights : „Quicksand“, „Re-Offender“, „Somewhere Else“, Mid-Life Krysis“ und „Happy To Hang Around“
Gesamtwertung : *** ½
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WerbungDu warst ja richtig fleißig. Es war ja Travis‘ Intention, ein Album zu machen, das nicht so einladend ist wie die davor. Die Rechnung ist offenkundig aufgegangen.;-) Auch ich hatte meine Mühe mit dem Album, stelle aber beim Wiederhören fest, dass es sich doch längst eingenistet hat.
Mit Begriffen wie „wohlig“ und „heimelig“ bietest Du Travis-Gegnern natürlich eine Steilvorlage. Sagen wir es doch umgekehrt: Travis haben es nicht nötig, durch musikalische Zickigkeiten zu beweisen, dass sie es nicht jedem recht machen wollen. Zudem steht immer der Song im Mittelpunkt, für instrumentale Abschweifungen (wie bei Wilco ;-)) ist da kein Platz, Arrangements dienen dem Song und nicht umgekehrt.
„Peace The Fuck Out“ finde ich auch den schwächsten Track hier. Dagegen möchte ich „Paperclips“ und „Walking Down The Hill“ hervorheben, ganz große, dunkle Travis-Momente. Auch den Hidden Track (Some Sad Song) möchte ich keinsfalls missen.--
Schönes Album, beklemmend bei „Mid-Life Krysis“ und „Re-Offender“. Lieblich-verführerisch bei „Love Will Come Through“. Zum Schmunzeln bei „Peache The Fuck Out“ – und nachdenklich bei „Walking Down The Hill“ und „Some Sad Song“.
TRAVIS – grüblerisch, sarkastisch, in den schönesten Grautönen musizierend. Melodisch so geschmackvoll und selbstsicher agierend wie eh und je.
Höhepunkte: „Love Will Come Through“, „Re-Offender“, „Mid-Life Krysis“ und „The Beautiful Occupation“. Gesamt: ****
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Schlagwörter: 12 Memories, Travis
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