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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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der film hat vielleicht schon seine ein oder andere schwäche, aber leones langsamkeit in der inszenierung, der epische atem, dieser blick des europäers auf amerikanische mythen und den amerikanischen (gangster-)traum, finde ich großartig. ist mehr so ein stilisiertes und irgendwo auch kindlich unschuldiges herantasten an amerikanische (film-)geschichte und legende (weniger ein „opiumtraum“, wie irgendwer dazu mal meinte). dazu passen auch die sonderbaren klischees (morricones „yesterday“ variation etc) sehr gut. ist alles andere als verkrampft. dieser „kitsch“ hat etwas naiv schwelgerisches, für gegner des films evtl dann. „glattes“ und „falsches“ bzw „langweiliges“. aber john ford war da ja strenggenommen auch nicht anders.
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WerbungZur Zeit:
Silentium – Wolfgang Murnberger 2004
12 Angry Men – Sidney Lumet 1957
Get Carter – Mike Hodges 1971
Marathon Man – John Schlesinger 1976
Three Days Of The Condor – Sidney Pollack 1975
Evil Dead II – Sam Raimi 1987
A bridge too far – Richard Attenborough 1977
Le Samourai – Jean-Pierre Melville 1967
Es geschah am hellichten Tag – Ladislao Vadja 1958
Straw Dogs – Sam Peckinpah 1971--
Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockNaivität und Kitsch bei Ford? Eher nicht. Seine Mythenverarbeitung ist entweder unverstellt ohne jegliche Bewertung rekapitulierend („Young Mr.Lincoln“) oder hyperkritisch („The Man Who Shot Liberty Valance“). Außerdem ist die Storyline doch immer recht funktional ökonomisch erzählt und alles andere als episch. Wenn es gelegentlich doch kitschte, dann wurden die Filme wie „Rio Grande“ aber auch hundertprozentig ungeniessbar.
Nö, gerade weil Leone davor vier der allertollsten Filme gedreht hat, ist das Prätentiöse von „Once Upon A Time In America“ unerträglich und großkotzig, fern von jeglicher Wahrheit.
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A Kiss in the DreamhouseAber egal. Sag‘ doch bitte mal ein paar Worte zu den Filmen von Raj Kapoor. Bin da sehr an Empfehlungen interessiert.
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A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@napoleon: aber selbstverständlich gibts bei john ford kitsch. sogar K-I-T-S-C-H! ausformuliert und groß buchstabiert. was aber nicht negativ aufzufassen ist. und dass seine filme epische breite besitzen, lässt sich doch gerade anhand der (bekannteren) western, aber auch bei einem film wie „the quiet man“ nicht bestreiten. hat ja nicht gleich was mit überlanger laufzeit zu tun. und genauso waren seine filme natürlich nicht unverstellt und „ohne bewertung rekapitulierend“. gerade das märchenhafte, auch bei nüchterneren stoffen wie bspw das lincoln biopic, machen doch den erzählreiz seiner filme aus. finde ich. da hat john ford schon einiges hinzugegeben. der klassische geschichtenerzähler eben, der schon einerseits rasch auf den punkt kommt, andererseits aber auch mythen dazupackte und sie formell kleidete.
um welche „wahrheit“ gings sergio leone in allen seinen filmen denn, außer um einer vollständig subjektiven kinematografischen?
zu raj kapoor: schwierig dazu was zu sagen, wenn man evtl bollywood kitsch nicht in seiner ganzen bandbreite genießen kann. sind halt hindi-melodramen mit allen inkredienzen des genres: liebe, schmerz, schmalz, verlust, hoffnung, gebrochene herzen, monströse studiokulissen, bunte farben. alles natürlich hochprozentig nach oben multipliziert und mit vielen, vielen, vielen musiknummern.
schön wenn man von kapoor „barsaat“ oder „awara“ kennt oder eben „sangam“, der mir von den klassischen bollywoodfilmen am besten gefällt.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
gerade entdeckt: bei youtube kann man sich „sangam“ wohl komplett angucken. ist da in circa 25 clips à 9-10 minuten aufgeteilt –> *
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Nein. Bei Ford wurden amerikanische Mythen für bar genommen und genau so abgebildet wie überliefert. Daß das nichts mit reeler Abbildung historischer Figuren gemein hat liegt genauso auf der Hand, wie daß andere seiner Filme genau dies angriffen. Ford lebte von dem Glauben, daß Mythen gleichwertig sinnstiftend notwendig und verlogen sind, siehe zB. „The Man Who Shot Liberty Valance“. Sonderlich episch fand ich die Filme nie (ja, meinetwegen die bunte Ulknummer „The Quiet Man“).
Was Leone betrifft, waren seine Filme zwar keine Rampen für irgendwelche Wahrheitsfindung, aber die Figuren haben immer eine wahrhaftige Schönheit als Grundlage ihrer Typologie, so daß auch die epischste Geste (Die Endsequenz von „Once Upon A Time In The West“) immer von absoluter Richtigkeit und Notwendigkeit durchschienen ist. Kitsch ist es doch eben erst nur, wenn das Nicht-Angemessene und Überkandidelte sich stolz als Stilmittel präsentiert. Deswegen haben auch zB. Sirk oder Ford nichts von Kitsch. Everything in its right place, egal wie hoch das sein mag.
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A Kiss in the Dreamhousepinchgerade entdeckt: bei youtube kann man sich „sangam“ wohl komplett angucken. ist da in circa 25 clips à 9-10 minuten aufgeteilt –> *
Fein!
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A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Napoleon DynamiteKitsch ist es doch eben erst nur, wenn das Nicht-Angemessene und Überkandidelte sich stolz als Stilmittel präsentiert. Deswegen haben auch zB. Sirk oder Ford nichts von Kitsch. Everything in its right place, egal wie hoch das sein mag.
beobachte bei ford doch mal die nebenfiguren in seinen filmen. die sind allesamt reinster, aber charmanter kitsch (jeffrey hunter und vera miles in „the searchers“ fällt mir da gerade als bekanntestes beispiel ein). und bei sirk zb die berühmten rehe
kennst du diese howard hawks doku, in welcher hawks über den „edlen und wertvollen kitsch“ in den filmen von john ford sinniert? aber everything in its right place. vor allem wenns von herzen kommt. bei ford, sirk & co. geb ich mich dem gerne hin. ebenso bei leone, obwohls da von großartig gelungen („my name is nobody“, „once upon a time in america“) bis katastrophal daneben („duck, you sucker!“, „un genio, due compari, un pollo“) nochmal innerhalb des eigenen schaffens enorme unterschiede gibt.
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OK. Dann definieren wir einfach „Kitsch“ verschieden. Die Liebesgeschichte in „The Searchers“, die Rehe in „All That Heaven Allows“, überhaupt die McLaglen-Nebenrollen bei Ford, das ist für mich absolute Notwendigkeit und Schönheit. Cheers!
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A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Napoleon DynamiteOK. Dann definieren wir einfach „Kitsch“ verschieden. Die Liebesgeschichte in „The Searchers“, die Rehe in „All That Heaven Allows“, überhaupt die McLaglen-Nebenrollen bei Ford, das ist für mich absolute Notwendigkeit und Schönheit. Cheers!
ging ja auch nicht darum, dass das überflüssiger quark ist.
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Ja. Aber „Once upon a time in America“ ist überflüssiger Quark *hust*
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A Kiss in the DreamhouseNapoleon DynamiteOK. Dann definieren wir einfach „Kitsch“ verschieden. […]
Fiel mir auch gerade auf. Ich würde aber wie Napo Kitsch auch eher aus dem Kontext definieren.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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lathoFiel mir auch gerade auf. Ich würde aber wie Napo Kitsch auch eher aus dem Kontext definieren.
war auch nicht meine absicht. losgelöst aus dem kontext sollte das selbstverständlich nicht betrachtet werden. hab ich das? war dann eventuell von mir nur etwas verquast formuliert.
aber dem wort „kitsch“ scheint hier irgendwie etwas dezent negatives anzuhaften--
pinch
aber dem wort „kitsch“ scheint hier irgendwie etwas dezent negatives anzuhaftenGanz und gar nicht! „Gone With The Wind“, „Marie Antoinette“, „Pride And Prejudice“, „Portrait of Jenny“, „Meet Me In St. Louis“, etc., alles reinster Kitsch und ganz toll.
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A Kiss in the Dreamhouse -
Schlagwörter: Top10-Filme
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